Die nächste Absage: Thomas Tuchel und der FC Bayern werden ihre Zusammenarbeit über die Saison hinaus nicht fortsetzen. "Es bleibt bei der Vereinbarung vom Februar, wir haben keine Einigung für eine weitere Zusammenarbeit gefunden", sagte der Trainer der Münchner am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel bei der TSG Hoffenheim.
Der Aufsichtsrat hatte in dieser Woche diversen Medienberichten zufolge sein grundsätzliches Einverständnis für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit signalisiert. Im Februar hatten sich die Münchner mit Tuchel über eine Auflösung seines bis Sommer 2025 laufenden Vertrages zum Ende dieser Saison geeinigt.
Sportvorstand Max Eberl besaß nach eigener Aussage "nullkommanull Einfluss" auf diese Entscheidung: "Ich wurde nicht gefragt. Ich habe am 1. März angefangen, da war die Messe schon ein Stück weit gelesen." Zuletzt hatten er und Sportdirektor Christoph Freund die Option Tuchel forciert.
Die Entscheidung sei ihm "sehr schwer" gefallen, betonte der 50-Jährige. "Solche Erlebnisse in der Champions League schweißen dich zusammen. Auch die Art und Weise gegen Madrid. Das Feedback war die Basis, nochmal über eine 180-Grad-Wende nachzudenken. Ich werde nicht auf die Beweggründe eingehen."
Es habe in den vergangenen Wochen "die theoretische Möglichkeit, eine Wende zu machen", da der Klub an ihn herangetreten sei. "Die Gründe sind minimal, warum die Entscheidung im Februar getroffen wurde. Es ist wie es ist und das ist gut so. Es gab eine sehr, sehr turbulente letzte Woche." Die Verhandlungen über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit hätten "vom Donnerstag nach Real bis gestern" stattgefunden.
Über seine Zeit in München zog Tuchel ein gemischtes Fazit: "Von den damaligen Entscheidungsträger ist keiner mehr da. Es wäre naiv zu glauben, dass in so einem großen Klub immer nur flache See ist. Es muss keiner Mitleid haben. Wir sind sehr selbstkritisch. Wir werden uns nie vor der Verantwortung drücken. Wir haben das Recht, mit erhobenem Kopf aus diesem 15 Monaten rauszugehen."