Willi Lemke ist tot. Der langjährige Werder-Manager starb im Alter von 77 Jahren.
Willi Lemke hanseatisch kühl, Uli Hoeneß aufgebracht mit rotem Kopf - was wäre die Fußball-Bundesliga in den 80er- und 90er-Jahren ohne die Dauerfehde zwischen den Managern von Werder Bremen und Bayern München gewesen.
Das erfolgreiche Aufbegehren der Grün-Weißen gegen den Branchenführer an der Seite von Trainer Otto Rehhagel ist das Vermächtnis von Wilfried "Willi" Lemke, der am Montag - eine Woche vor seinem 78. Geburtstag - in Folge einer Hirnblutung gestorben ist.
"Willi Lemke war ein Mann der Kontroverse: Jeder weiß, dass wir oft diskutiert und gestritten haben. Aber er war auch ein Mann des Dialogs, und letztlich haben wir zu einem guten Verhältnis gefunden", sagte sein einstiger Rivale Hoeneß auf SID-Anfrage: "Er hat die Bundesliga und den deutschen Fußball sehr bereichert. Mein aufrichtiges Beileid an seine Angehörigen und Freunde sowie an Werder Bremen - den Verein, der ohne Willi Lemke nicht der wäre, der er heute ist."
Lemkes langjähriger Schützling und Wegbegleiter Rudi Völler zeigte sich "tieftraurig". Bis zuletzt sei der Kontakt nicht abgebrochen. "Noch zum Auftakt unserer Heim-EM hat Willi sich mit guten Wünschen bei mir gemeldet", sagte der Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): "Mit Willi Lemke geht nicht nur eine Werder-Legende, sondern eine großartige Persönlichkeit für den gesamten deutschen Sport."