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Jochen Tittmar

Die Mannschaft von Borussia Dortmund hat ihrem Trainer Niko Kovac am Samstagabend beim <a href="https://www.spox.com/fussball/live/fc-bayern-muenchen-vs-bvb-das-topspiel-der-bundesliga-heute-im-liveticker/bltf8078c1d923b5e58" target="_blank">2:2</a> gegen den FC Bayern München einen großen Gefallen getan - allerdings nicht, was seine individuelle Bilanz gegen den Rekordmeister angeht. Da blieb Kovac auch im nun neunten Spiel als gegnerischer Coach sieglos (zwei Unentschieden, sieben Niederlagen).<img src="https://vg04.met.vgwort.de/na/312a4b8c66054627b8049130041b9d5f" width="1" height="1" alt="" style="width: 1;height: 1;"><script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

Jäger ohne Beute! Der unklare Saisonausgang erschwert den Umbruch beim BVB

Doch wichtiger war freilich, dass Kovacs dringender Appell nach der chancen- wie leblosen Vorstellung beim FC Barcelona (0:4) unter der Woche Gehör gefunden hat bei den Spielern. "Es geht nur dann, wenn wir 100 Prozent geben. Wir können als Mannschaft nicht weniger als 100 Prozent geben", hatte der Kroate vor der Partie in einer Art Grundsatzrede gesagt und noch weiter ausgeholt: "Denn wenn wir weniger als 100 Prozent geben, wird es gerade gegen Mannschaften wie Barcelona und Bayern München sehr schwer beziehungsweise unmöglich, solche Spiele für sich zu entscheiden. Und darum geht's: Dass wir eine ganz andere Mentalität an den Tag legen, eine ganz andere Laufbereitschaft, einen ganz anderen Zusammenhalt."Wie verwandelt hat sein Team in München zwar nicht gespielt. Zur Pause standen null Schüsse auf das Bayern-Tor, lediglich drei Ballaktionen im gegnerischen Strafraum und eine äußerst magere Passquote im Angriffsdrittel von 58,5 Prozent. Doch es fiel kein Gegentor, Dortmund lieferte defensiv eine solide kämpferische Vorstellung ab.Entsprechend froh waren nach dem Spiel die schwarz-gelben Protagonisten über die Reaktion, die die Mannschaft nach der Klatsche in Spanien gezeigt hatte. In Halbzeit zwei spielte der BVB viel mutiger und zielstrebiger nach vorne, ging in Führung und kam zu weiteren guten Gelegenheiten, die die Partie auch in die aus Dortmunder Sicht richtige Richtung hätten kippen lassen können. Man denke nur an Maximilian Beiers in letzter Sekunde geblockten Schuss kurz nach dem 1:0 oder Pascal Groß' Topchance auf das 3:2 kurz vor Abpfiff.

Niko Kovacs Grundsatzrede findet Gehör

"Es war wichtig, nach dem Spiel gegen Barcelona in der zweiten Halbzeit eine richtige Reaktion gezeigt zu haben", freute sich daher auch Sport-Geschäftsführer Lars Ricken. Nach dem Münchner Doppelschlag noch einmal ausgeglichen zu haben, davon hätte man angesichts des instabilen Zustands der Mannschaft nicht zwingend ausgehen können. Selbst Ricken nicht, der zum jahrelangen Wankelmut des Teams urteilte: "Ich glaube, es gibt dafür durchaus den einen oder anderen Erklärungsansatz. Aber das ist nichts für jetzt, sondern für später."Im Jetzt geht es für die Borussia nur um eines: Möglichst viele der noch fünf ausstehenden Ligaspiele zu gewinnen, um die Saison doch noch irgendwie halbwegs zu retten. Dass das vor dem 30. Spieltag überhaupt noch möglich ist, war vor wenigen Wochen noch so gut wie undenkbar. Doch seit der Länderspielpause im März hat Dortmund sieben Punkte aus drei Spielen geholt und hatte das Glück auf seiner Seite, da die vor dem BVB liegenden Vereine Punkte liegen ließen."Das zeigt, dass wir den richtigen Trend eingeleitet haben mit den Spielen gegen Mainz und Freiburg. Auch vorher ging schon vieles in die richtige Richtung", sagte Ricken und übertrieb damit etwas. "Wir bleiben der Jäger. Wir müssen auf der Lauer und scharf bleiben. Was der Punkt wert ist, zeigen die Spiele gegen Gladbach, Hoffenheim und Wolfsburg."

Der BVB glaubt an "den richtigen Trend"

Dortmunds nächste drei Gegner, zum Schluss geht es noch nach Leverkusen und gegen Kiel vor heimischem Publikum, sind allesamt durchaus schlagbar. Einige andere direkte Duelle werden dazu parallel ausgetragen, so dass bei aktuell nur noch drei Zählern Rückstand auf Platz sechs und sechs Punkten Abstand zu Champions-League-Rang vier tatsächlich noch alle Szenarien für den BVB denkbar sind."Wir wissen, dass wir in der Bundesliga unter Druck stehen. Wir sind weiter auf Platz acht, wir sind eng dran. Man kann nicht drumherum reden: Wir müssen in den nächsten Spielen Siege einfahren", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl und blickte voraus: "Ich bin aber auch mal gespannt, wie die anderen Mannschaften mit dieser Situation umgehen. Andere Mannschaften, die vielleicht gar nicht geglaubt haben, um die internationalen Plätze zu spielen. Es kommt zum Endspurt. Da entsteht eine Drucksituation. Wir sind in der Jägerrolle."Momentan ist der BVB noch ein Jäger ohne Beute - und die könnte selbst beim Einzug ins internationale Geschäft mickrig ausfallen. Kämen die Westfalen beispielsweise in die Conference League, wäre dies zwar noch ein halbwegs gelungener Saisonabschluss. Doch dort ist kaum etwas zu verdienen, selbst in der Europa League sind größere Sprünge nur bei einem langen Verbleib im Wettbewerb drin.

Der BVB ist ein Jäger ohne Beute

Diese Unklarheit erschwert die Planungen der Dortmundern immens. Die Verantwortlichen müssen in mehreren Szenarien denken, schließlich ist Stand jetzt ein Jahr ganz ohne Europa am wahrscheinlichsten. Vom BVB begehrte Spieler werden ihre anderen Angebote gewiss genau prüfen, wenn sie in Dortmund nicht in der Champions oder mindestens Europa League spielen werden. Das betrifft selbst eigene Profis wie den ausgeliehenen Carney Chukwuemeka, <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/wegen-carney-chukwuemeka-bvb-anwaelte-angeblich-in-kontakt-mit-chelsea/blt245cf106ff3fc196" target="_blank">den man dem Vernehmen nach gerne halten möchte</a>.Auch die Tatsache, dass eine finale Entscheidung darüber vermutlich erst kurz vor oder am Saisonende fallen wird, spielt der Borussia in den Gesprächen und Verhandlungen nicht in die Karten. Jeder konkurrierende Klub, der Planungssicherheit und klare Perspektiven bieten kann, hat entsprechend einen Vorteil. Der anvisierte und dringend angezeigte Umbruch des in diesem Jahr durchweg enttäuschenden Kaders ist somit noch schwerer zu bewerkstelligen als ohnehin schon. Andererseits könnte eine Nicht-Teilnahme am internationalen Geschäft eventuell auch helfen, Spieler leichter loszuwerden und den Neuaufbau der Mannschaft zu beschleunigen. Eines würde ein erstmaliges Verpassen der europäischen Plätze nach 16 Jahren zudem bestimmt unterstützen: Dass die Sinne bei den Dortmunder Verantwortlichen nicht vernebelt werden, sondern der sehr unbefriedigende Saisonverlauf kritisch aufgearbeitet wird.

Der unklare Saisonausgang erschwert die BVB-Planungen

<table><tbody><tr><td>Datum (Uhrzeit)</td><td>Gegner</td><td>Wettbewerb</td></tr><tr><td>Dienstag, 15. April (21 Uhr)</td><td>FC Barcelona (H)</td><td>Champions League</td></tr><tr><td>Sonntag, 20. April (17.30 Uhr)</td><td>Borussia Mönchengladbach (H)</td><td>Bundesliga</td></tr><tr><td>Samstag, 26. April (15.30 Uhr)</td><td>TSG Hoffenheim (A)</td><td>Bundesliga</td></tr></tbody></table>

BVB: Die nächsten Spiele von Borussia Dortmund

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TSV 1860 München - Alemannia Aachen

1. FC Saarbrücken - Dynamo Dresden

Hansa Rostock - TSV 1860 München

Dynamo Dresden - SV Sandhausen

SC Verl - FC Erzgebirge Aue

Alemannia Aachen - VfL Osnabrück

VfL Osnabrück - FC Viktoria Köln

TSV 1860 München - Rot-Weiss Essen

Energie Cottbus - SV Waldhof Mannheim

Hansa Rostock - Energie Cottbus

SV Waldhof Mannheim - Dynamo Dresden

Jäger ohne Beute! Der unklare Saisonausgang erschwert den Umbruch beim BVB | SPOX

Bei Borussia Dortmund glaubt man an den &quot;richtigen Trend&quot; und jagt weiter Europa. Doch die (noch) fehlende Beute erschwert die BVB-Planungen.

Jäger ohne Beute! Der unklare Saisonausgang erschwert den Umbruch beim BVB

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