Die spanischen Europameister Mikel Oyarzabal (27) und Mikel Merino (28, beide Real Sociedad) sind in ihrer baskischen Heimat als Verräter beschimpft worden.
Unbekannte hängten in Elorrio, der Heimatstadt von Oyarzabals Mutter in der Provinz Bizkaia, ein Banner auf, auf dem geschrieben stand: "Nein zur Akzeptanz der spanischen Nationalmannschaft". Neben der baskischen Flagge war auch eine durchkreuzte spanische Fahne abgebildet.
Darunter sprühten die Unbekannten die Namen Merinos und Oyarzabals an eine Hauswand und ergänzten das Wort "Verräter" sowie weitere Schimpfwörter. Daneben sprühten sie auch ein durchgestrichenes Hakenkreuz.
Drei Provinzen bilden im Norden Spaniens die Autonome Gemeinschaft Baskenland. Viele Menschen wünschen sich eine Unabhängigkeit von Spanien. Im Sport ist zudem der Wunsch verwurzelt, mit einer eigenen Nationalmannschaft offizielle Spiele bestreiten zu dürfen.
Für eine solche Auswahl wären eben auch Oyarzabal und Merino spielberechtigt. Beide hatten in den vergangenen Tagen maßgeblichen Anteil am spanischen EM-Titel: Merino köpfte in der 119. Spielminute das Siegtor im Viertelfinale gegen Deutschland und Oyarzabal gelang im Endspiel gegen England der entscheidende Treffer.