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Halbzeit in der Ligaphase der Champions League, zehn Spieltage vorbei in der Bundesliga - Zeit für ein Zwischenfazit beim FC Bayern München unter Vincent Kompany. Wie gut schlägt er sich im Vergleich mit seinen Vorgängern?Der FC Bayern München hat einen insgesamt guten Saisonstart hingelegt. In der Bundesliga thront man bereits auf dem Platz an der Sonne, hat fünf Zähler Vorsprung auf den zweiten Rang. Im DFB-Pokal hat man die ersten beiden Runden souverän gemeistert.Nur in der Champions League läuft es mit zwei Niederlagen etwas holprig - zumindest ergebnistechnisch. Nach vier Spieltagen stehen die Münchner nur auf dem 17. Platz und haben drei Punkte Rückstand auf den achten Rang, der direkt fürs Achtelfinale berechtigen würde.<script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>In den vergangenen Tagen und Wochen wurde von einem neuen Gefühl berichtet, das es beim und rund um den FC Bayern gebe. Eine Art Aufbruchstimmung, die Kompany mit seinem neuen Spielstil entfacht hat. Ein Gefühl, das besser ist als in der vergangenen Saison, obwohl man auch dort unter Thomas Tuchel nach zehn Spieltagen mit acht Siegen und zwei Unentschieden in der Bundesliga dastand.Doch abseits des Gefühls: Wie gut schlägt sich der Belgier im Vergleich zu seinen Vorgängern statistisch?

Kein Team in Europas Topligen ist besser! Das Problem des FC Bayern München ist nicht die Defensive: Zwischenfazit für Vincent Kompany

Zunächst mal muss festgehalten werden, dass zehn Spiele nicht gleich zehn Spiele sind und 26 Punkte können ganz unterschiedlich bewertet werden. Kompany hatte wohl einen der härtesten Saisonstarts der jüngeren Vergangenheit zu bewältigen. Sechs der ersten zehn Spiele fanden auswärts statt, darunter die Partie in Frankfurt, wo die Münchner aus den fünf Partien vor Kompany nur zwei gewinnen konnten und drei verloren haben.Aber auch sonst war die Qualität der Gegner überwiegend gut. Fünf von zehn bisherigen Gegnern stehen in der oberen Tabellenhälfte, hinzu kommt noch der VfB Stuttgart, der in der vergangenen Saison Vizemeister wurde. Mit Frankfurt, Leverkusen und Freiburg spielte der FCB schon gegen drei der vier restlichen Teams aus den Top-5.Dennoch gab es bis auf das 1:1 gegen Leverkusen und das 3:3 in Frankfurt nur Siege. Und selbst in diesen Spielen hatten die Bayern jeweils sehr gute Karten auf den Sieg.

FC Bayern: Der Unterschied zu Tuchels Saisonstart

Vor allem defensiv wissen die Münchner unter Kompany ganz besonders zu überzeugen. Sieben Gegentore sind zwar genauso viele wie in der vergangenen Saison nach zehn Spielen, doch allein drei entfallen auf das Frankfurt-Spiel. Schon jetzt haben die Bayern ein Spiel mehr zu Null absolviert als im damaligen Zeitraum unter Tuchel.Ein Unterschied, der sich marginal liest, beim Blick auf die Expected Goals (via FBref) aber nochmal deutlicher wird: Im Moment lässt der FC Bayern pro Partie in der Bundesliga 0,62 xG zu. Ausreißer nach oben bilden das Auftaktspiel in Wolfsburg (1,9) und Frankfurt (1,2). Kein anderes Team in den Top-5-Ligen hat einen besseren Wert. Juventus Turin (0,71) und die AS Monaco (0,76) folgen.Tuchels Bayern hatte nach zehn Spieltagen einen Durchschnitt von 0,74 pro 90 Minuten und war damit bereits gut unterwegs. Interessant ist dahingehend aber auch ein Blick auf die zugelassenen Abschlüsse. In der Bundesliga sind es aktuell nur 5,4 pro Partie. Nach zehn Spieltagen unter Tuchel stand man bei 8,7.Zum Vergleich: Die besten Bayern-Mannschaften der jüngeren Vergangenheit waren dahingehend jene unter Niko Kovac (7,6 Schüsse pro 90 Minuten) und unter Pep Guardiola (zweimal 7,5). Selbst die Triple-Bayern von Jupp Heynckes ließen 8,2 Schüsse pro Spiel zu. 5,4 ist ein absolut herausragender Wert.Zumal die zwischenzeitlich getroffene Annahme, dass der Großteil der wenigen Abschlüsse Großchancen wären, sich statistisch nicht belegen lässt. Frankfurt war bisher die einzige Partie, die diese These stützen würde. In nahezu allen anderen Spielen haben die Bayern nicht nur wenige Chancen zugelassen, sondern auch noch extrem wenig Qualität. Aber: Die Stichprobe ist noch viel zu klein für die ganz großen Vergleiche. Erstmal müssen es die Münchner schaffen diese Werte zu halten.

FC Bayern: Die Defensive so gut wie noch nie?

"Aber die Champions League", mag der eine oder die andere nun entgegnen. Selbst dort stehen die Bayern defensiv bisher sehr gut da. 5,5 Abschlüsse haben sie im Schnitt in den bisherigen vier Partien zugelassen. Nur Paris Saint-Germain ist mit 5,3 im laufenden Wettbewerb noch einen Tick besser - der kommende FCB-Gegner.Gerade weil die Stichprobe noch sehr klein ist, wiegt das Auswärtsspiel beim FC Barcelona umso schwerer. Zwölf der insgesamt 22 zugelassenen Abschlüsse kamen von Barça. Ebenso kamen 2,2 der insgesamt 3,4 Expected Goals der bisherigen Gegner von den Katalanen.Rein statistisch gesehen gibt es mit Frankfurt und Barcelona also derzeit zwei Ausnahmen in der laufenden Saison. Wenn man aus der vergangenen Saison etwas lernen möchte, dann wohl, dass man die Ausnahmen nicht zu früh als Bestätigung der Regel abtut.Trotzdem ist das grundlegende Gefühl schon deshalb ein anderes, weil sich in der Anfangsphase der Saison 2023/24 bereits in der erfolgreichen Phase Entwicklungen abgezeichnet haben, die sich im Saisonverlauf verschärfen sollten. Tuchels Bayern tat sich schwer damit, Spiele jeglicher Art über die volle Distanz zu kontrollieren. So gab es wilde Auftritte in der Champions League gegen Manchester United, Kopenhagen oder Galatasaray. Und auch die Partie gegen Leverkusen war damals ein wilder Ritt, der in jede Richtung hätte kippen können.Die Kompany-Bayern haben größere Ergebnisschwankungen hinter sich, zeigen aber eine viel stabilere Leistungsfähigkeit. Abgesehen von der zweiten Halbzeit in Barcelona gab es noch keinen richtig schwachen Auftritt des Rekordmeisters in dieser Saison. Und man steht im Achtelfinale des DFB-Pokals.

FC Bayern auch in der Champions League defensiv gut

Statistiken sind gewiss nicht alles im Fußball. Und doch können sie eine Tendenz anzeigen. Gerade bei Expected Goals und zugelassenen Schüssen sind langfristige Beobachtungen wichtig. Mit den Erfahrungswerten aus langen Beobachtungszeiträumen lässt sich aber sagen, dass die Bayern in dieser Saison deutlich weniger Gegentreffer kassieren werden als in den vorherigen Spielzeiten - wenn sie diese Werte so oder so ähnlich halten können.Anders als die Tuchel-Bayern haben sie es in dieser Saison bereits gegen stärkere Teams zeigen können. Anders als in der vergangenen Saison fehlte in diesen Spielen aber vor allem eins: Die offensive Durchschlagskraft und die Qualität, aus den Druckphasen mehr Tore zu erzielen.Der Durchschnitt von 3,2 Toren pro Spiel trügt hier etwas. Gerade in den letzten Wochen gelingt es den Bayern nicht mehr so oft, große Chancen herauszuspielen. In Bundesliga und Champions League hatte man bis zum Barcelona-Spiel durchschnittlich 2,7 Expected Goals pro Partie, seitdem sind es nur noch 1,58.Ein Grund dafür sind Gegner, die grundsätzlich deutlich tiefer verteidigt haben und so die Räume eng gemacht haben. Der andere Grund ist, dass einige der Offensivspieler etwas an Form verloren haben und nicht mehr so einen Lauf wie zu Beginn der Saison haben.

FC Bayern: In der Offensive hakt es

Während in der Defensive der Trend vollschritten wurde, dass sich die Anzahl der kassierten Gegentore so langsam den statistisch erwarteten Gegentoren annähert, kann auch in der Offensive von einem derartigen Trend gesprochen werden - nur eben in dem Fall zu Ungunsten des FC Bayern.In den letzten Wochen gelang es nur einmal, den xG-Wert deutlich überzuperformen: Beim 5:0 gegen Bochum. Die Leistungen gegen Benfica und St. Pauli zuletzt waren hingegen eher dürftig im Angriff.Es ist das Spiel im letzten Drittel, das letztlich darüber entscheiden könnte, ob Kompany eine erfolgreiche Zeit in München hat. Kann er die Defensive so stabil halten wie bisher in fast jedem Spiel dieser Saison und gleichzeitig den offensiven Output erhöhen? Dann stehen die Chancen gut, dass die Bayern eine sehr erfolgreiche Saison erleben.

Vincent Kompany vor erfolgreicher Zeit, wenn ...

<table class=" wide taStd ac"><tbody><tr class="taHead"><td>Datum</td><td>Partie</td><td>Wettbewerb</td></tr><tr><td>22. November</td><td>FC Bayern München - FC Augsburg</td><td>Bundesliga</td></tr><tr><td>26. November</td><td>FC Bayern München - PSG</td><td>Champions League</td></tr><tr><td>30. November</td><td>Borussia Dortmund - FC Bayern München</td><td>Bundesliga</td></tr><tr><td>3. Dezember</td><td>FC Bayern München - Bayer Leverkusen</td><td>DFB-Pokal</td></tr><tr><td>7. Dezember</td><td>FC Bayern München - 1. FC Heidenheim</td><td>Bundesliga</td></tr></tbody></table>

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