Nagelsmanns verwunderliche Kehrtwende: Kommentar zur Nachnominierung von Emre Can für den EM-Kader des DFB-Teams

Nino Duit
12. Juni 202416:54
SPOXgetty
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Bundestrainer Julian Nagelsmann hat für den erkrankten Aleksandar Pavlovic überraschend Routinier Emre Can nachnominiert. Die Entscheidung ist durchaus verwunderlich. Ein Kommentar.

Dass der amtierende Nationalspieler des Jahres im Kader der deutschen Nationalmannschaft steht, sollte eigentlich ganz normal sein. Eigentlich. Emre Can gewann die Wahl aber nicht wegen seiner DFB-Leistungen im Jahr 2023 (sechs Einsätze, vier Niederlagen, kein Scorerpunkt), sondern wegen eines Aufrufs von Social-Media-Scherzbolden. Es war bezeichnend für den desolaten Zustand des DFB-Teams Ende vergangenen Jahres.

Bundestrainer Julian Nagelsmann verzichtete seit seiner Amtsübernahme im September konsequent auf den Kapitän von Borussia Dortmund, in keiner der drei Länderspielphasen nominierte er ihn. Wenig überraschend fehlte Can dann auch im vorläufigen EM-Kader. Nagelsmann sah es nicht einmal als notwendig an, den 30-Jährigen über seine Nichtberücksichtigung im persönlichen Gespräch zu informieren - was der Dortmunder anschließend sogar öffentlich kritisierte.

Umso verwunderlicher ist die nun vollzogene Kehrtwende. Sie passt nicht zu Nagelsmanns bisherigen Kader-Entscheidungen.

Im März nominierte der Bundestrainer einen revolutionären Kader des Umbruchs, des Momentums, der Harmonie. Er diente als Grundlage für das jetzige EM-Aufgebot. Früh legte sich Nagelsmann auf eine Startelf fest, die nun auch beim Eröffnungsspiel am Freitag gegen Schottland auflaufen dürfte. In der zweiten Reihe verzichtete er konsequent auf alteingesessene Nationalspieler wie Leon Goretzka, Mats Hummels, Julian Brandt oder eben auch Emre Can und nominierte stattdessen zahlreiche Neulinge.

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