Ralf Rangnick revolutioniert das ÖFB-Team: Bitte keine Gratulationen

Nino Duit
26. Juni 202308:00
SPOXgetty
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Nach Jahren der spielerischen Tristesse hat Ralf Rangnick das österreichische Nationalteam revolutioniert: Es spielt jetzt erfolgreich und ansehnlich - während man sich beim DFB womöglich ärgert.

Vor ziemlich genau einem Jahr holte das ÖFB-Team in seinem dritten Spiel unter Teamchef Ralf Rangnick ein 1:1 gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich. Lange hatte Österreich sogar geführt, erst in der Schlussphase traf Kylian Mbappé zum Ausgleich.

Mit Gratulationen empfing der ORF-Reporter den Teamchef anschließend zum Interview, aber die wollte er partout nicht annehmen. "Ich glaube nicht, dass es etwas zu gratulieren gibt", konterte Rangnick. "Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit diesem Ergebnis." Naja, passt doch: Immerhin ein Remis gegen den Weltmeister! Rangnick: "Entschuldigung, warum 'immerhin'?" Und damit war klar, worauf sich der ÖFB eingelassen hatte.

Nichts symbolisiert Rangnicks bisherige Arbeit in Österreich besser als diese Episode. Der schwäbische Perfektionist ist gekommen, um diese gemütlich-pessimistisch-melancholische Fußball-Nation zu erwecken. Der 64-Jährige will immer noch mehr und sich vor allem nicht damit abfinden, dass früher alles besser war. Damals, als das Wunderteam der 1930er-Jahre die Welt besiegte und die Cordoba-Helden von 1978 immerhin Deutschland.

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