Die Sensationskicker des 1. FC Saarbrücken träumen nun von Berlin. Vorher muss nach 32 Jahren der Derby-Fluch enden.
Torheld Kai Brünker gab beim Evergreen von Berlin den Vorsänger, Keeper Tim Schreiber baute zu Ballermann-Klängen die Kabine auseinander - und auf der Partymeile am St. Johanner Markt brachen alle Dämme: Saarbrücken befindet sich im Fußball-Rausch. "Es ist unbeschreiblich. Wir sind im Halbfinale, stehen mit einem Bein in Berlin. Es gibt nur noch eine Hürde", frohlockte Brünker: "Jetzt ist alles drin. Wir wollen ins Finale."
Karlsruhe, Bayern, Frankfurt - und nun das mal wieder späte 2:1 (1:1) gegen Borussia Mönchengladbach. Für die Saarländer scheint es im Pokal keine Grenzen zu geben. "Es ist ein Wunder, aber auch ein bisschen Qualität", sagte Trainer Rüdiger Ziehl: "Eine unbeschreibliche Reise, die noch weitergeht." Und zwar am 2. April (20.30 Uhr) im brisanten Südwestderby gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern.
"Unsere Fans und die des FCK mögen sich nicht besonders. Das ist durchaus so, ob jetzt der FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund im DFB-Pokal-Halbfinale spielen würde", sagte Sportchef Jürgen Luginger dem Reviersport. Seit 32 Jahren warten die Saarländer auf einen Sieg gegen den Lokalrivalen, ausgerechnet im bislang größten Duell soll der Derby-Fluch enden. Als viertem Drittligisten nach den Hertha-Amateuren (1993), Energie Cottbus (1997) und Union Berlin (2001) winkt Saarbrücken das Traumziel Finale.