Mit dem Viertelfinal-Einzug ist die Heim-EM für das DFB-Team bereits jetzt ein Erfolg. Bundestrainer Julian Nagelsmann traf erneut richtige Entscheidungen, die Mannschaft bewies erneut Widerstandsfähigkeit, die Fans feuerten frenetisch wie lange nicht mehr an. Ein Kommentar.
Anpfiff. Führung, Jubel, VAR-Entscheidung, Foul, doch keine Führung. Donner, Blitz, Regen. In die Kabinen, fast 30 Minuten lang. Nun auch Hagel. Warten. Wann geht es weiter? Jetzt. Sofort Chancen hier, Chancen da. Pause. Rückstand, Stille, VAR-Entscheidung, Abseits, doch kein Rückstand, Jubel. Plötzlich wieder VAR-Entscheidung. Was nun? Handspiel, Elfmeter, Jubel, Führung, diesmal wirklich. Jubel, lauter als alle vorherigen Jubel, lauter auch als der Donner gerade eben. Chance um Chance, endlich das erlösende 2:0. Jubel, Aus, Schluss, vorbei. Viertelfinale. Völlig losgelöst!
Das DFB-Team hat sich dank einer bisweilen wilden, aber spielerisch insgesamt überzeugenden Leistung bei irrsinnigem Wetter, umrahmt von irrsinniger Atmosphäre im Dortmunder Westfalenstadion mit 2:0 gegen Dänemark durchgesetzt und ist somit ins Viertelfinale der Heim-EM eingezogen. Erstmals seit 2016, erstmals seit acht Jahren und etlichen Blamagen gelang wieder ein Sieg in einem K.o.-Spiel eines großen Turniers.
Während sich im Himmel über Dortmund bedrohliche Gewitterwolken in eine dunkle Nacht verwandelten, endeten unten im dampfenden Rechteck endgültig die finsteren Jahre der deutschen Nationalmannschaft. Die Leistungen der Mannschaft und die Stimmung im Land hatten in der Gruppenphase schon gefallen, mit diesem Viertelfinal-Einzug geht die Heim-EM als echter Erfolg durch.
Sofern sich Spanien am Sonntag erwartungsgemäß gegen Georgien durchsetzt, kommt es am Freitag in Stuttgart zum Duell der beiden bisher besten Mannschaften des Turniers. Ein Ausscheiden Deutschlands wäre keine Schande, mit einem Weiterkommen würde wohl eine seit dem WM-Titel vor zehn Jahren nicht mehr dagewesene Euphorie ausbrechen.