Da der BVB unter Edin Terzic auch weiterhin Heldenfußball spielt, dem die Helden fehlen, ist der Vizemeister mal wieder an einem absehbaren Punkt angekommen. Ein Verpassen der Champions League ist mehr als nur eine Befürchtung. Der aktuelle Co-Trainer Nuri Sahin könnte zwar eine kurz- wie langfristige Lösung sein, doch Borussia Dortmund muss vor allem spätestens nach der Ära von Hans-Joachim Watzke ein neues Leitbild verabschieden und danach handeln.
Es gab reichlich Pfiffe des Publikums nach Borussia Dortmunds erster Niederlage im Jahr 2024. Vielsagender war jedoch das, was sich beim Heimspiel gegen Hoffenheim (2:3) in den 90 Minuten zuvor auf den Rängen abgespielt hatte.
"Am allerwichtigsten: Lasst uns so laut sein wie noch nie", sagte Edin Terzic nach seiner Ernennung zum Cheftrainer Ende Mai 2022 in einer Video-Botschaft in Richtung der Fans des BVB. Am Sonntagabend war dieser Appell fast ins Gegenteil verkehrt. Das einst so stimmungsvolle Westfalenstadion verfolgte die Partie erstaunlich leise.
Das an sich ist schon beachtlich. Vor allem, wenn man bedenkt, dass unten auf dem Rasen eine Mannschaft stand, die nach der Winterpause der Bundesliga eine Aufholjagd starten möchte, seitdem noch kein Spiel verlor und nach 25 Minuten innerhalb von 240 Sekunden aus einem 0:1 eine 2:1-Führung machte. Die Stimmung hätte eigentlich ausgezeichnet sein müssen.
Das war und ist sie aber nicht - und dies längst nicht zum ersten Mal. Das hat auch weniger mit der Zunahme an Event-Publikum im Dortmunder Stadion zu tun, die seit einigen Jahren zu beobachten ist. Es ist in erster Linie Zeugnis einer mangelnden Euphorie sowie einer immer stärker verblassten Identifikation durch und mit Klub wie Mannschaft.