Umbaumaßnahmen am Betzenberg: Christian Tiffert verlässt den 1. FC Kaiserslautern in Richtung USA. Dafür haben die Pfälzer in Mohamadou Idrissou einen neuen Stürmer gefunden.
Der personelle Umbruch beim 1. FC Kaiserslautern schreitet voran. Auf einer Pressekonferenz am Freitag erklärte der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz, dass der bisherige Kapitän Christian Tiffert den Verein in Richtung USA verlassen werde. Man habe den bis 2013 datierten Vertrag mit dem 30-Jährigen aufgelöst. Tiffert zieht es zu den Seattle Sounders in die amerikanische Major League Soccer.
Verstärkung bekommt der FCK jedoch im Angriff. Dort steht der Klub kurz vor der Vertragsunterzeichnung mit Mohamadou Idrissou von Aufsteiger Eintracht Frankfurt. "Er hat heute seinen Vertrag in Frankfurt aufgelöst", sagte Kuntz. Idrissou solle bereits am Nachmittag im Training von Franco Foda teilnehmen.
Idrissou soll Reizpunkte setzen
"Wir wollten noch einen Spieler holen, der Reizpunkte nach innen und außen setzen kann", sagte der ehemalige Nationalspieler. Dazu ist der 32-Jährige Kameruner als unbequemer Spielertyp in der Lage. In der vergangenen Saison hatte er mit 14 Toren und sechs Vorlagen großen Anteil am direkten Wiederaufstieg der Hessen.
Über Details des Vertrags gab Kuntz keinerlei Auskunft. Deutlicher wurde er jedoch beim Ziel für die kommende Spielzeit: "Die direkte Rückkehr in die Bundesliga." Dafür plant Kuntz mit einem Etat von 11 Millionen Euro.
Neben Idrissou wurden zuvor vor allem ablösefreie Spieler in die Pfalz gelotst. Unter anderem Mimoun Azaouagh vom VfL Bochum, Enis Alushi vom SC Paderborn und Albert Bunjaku vom 1. FC Nürnberg. Kuntz habe einen "sehr guten Eindruck von den Charakteren" der neuen Spieler. Er fügte aber hinzu: "Die Bewährungsproben kommen aber erst dann, wenn es sportlich nicht läuft."
Trainer Franco Foda sieht seinen Kader noch nicht als endgültig an: "Ich denke, wir können noch den einen oder anderen Überraschungstransfer landen." Zudem werde sich in den nächsten Tagen und Wochen "entscheiden, ob und wer uns noch verlassen wird."
Bisher zwölf Abgänge nach dem Abstieg
Bisher verlassen haben den Verein neben Tiffert gleich zwölf Spieler, darunter Torhüter Kevin Trapp und Rechtsaußen Olcay Sahan. Christian Tiffert war in der Saison 2010/11 mit 17 Torvorlagen aus dem Mittelfeld ein Baustein des gerade aufgestiegenen FCK, um die Klasse zu erhalten. In der zurückliegenden Spielzeit brachte der 30-Jährige es jedoch nur auf je zwei Treffer und Assists. Die Mannschaft stieg am Saisonende sang- und klanglos ab, mit nur vier Siegen und 24 erzielten Toren.
Das Interesse der Fans an den "Roten Teufeln" scheint trotz des zurückliegenden Krisenjahres ungebrochen zu sein. Es wurden bisher 18.500 Dauerkarten verkauft - Rekord für den FCK in der zweiten Liga.
Unterstützung erhofft sich Kuntz für das Projekt Wiederaufstieg aus dem gesamten Vereinsumfeld: "Wenn wir nicht alle Kräfte bündeln, werden wir es schwer haben. Es ist bekannt, dass Kaiserslautern anfällig ist, wenn es sportlich nicht läuft."
Der Kader des 1. FC Kaiserslautern im Überblick