Real Madrid hat zum Abschluss des 17. Spieltags den Rückstand auf den FC Barcelona konstant bei zwei Punkten gehalten. Real gewann das Duell beim FC Getafe mit 3:2 (2:1). Bereits am Sonntag hatte Barca ohne Carles Puyol, Gerard Pique und Lionel Messi gegen UD Levante seinen elften Liga-Sieg in Folge eingefahren. Der FC Valencia entschied das Verfolgerduell gegen Espanyol durch ein irreguläres Tor in der Nachspielzeit.
FC Getafe - Real Madrid 2:3 (1:2)
Tore: 0:1 Ronaldo (11., Elfmeter), 0:2 Özil (19.), 1:2 Parejo (29.), 1:3 Ronaldo (57.), 2:3 Albin (85.)
Gelb-Rot: Arbeloa (82./Real)
Das Wichtigste vorneweg: Kaka is back! Der brasilianische Weltfußballer von 2007 wurde eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt und bestritt damit nach überstandenen Leisten-, Schambein- und Knieproblemen nach 233 Tagen Pause sein erstes Pflichtspiel in dieser Saison.
"Ich bin sehr glücklich, weil es in den vergangenen Monaten einige Momente gab, an denen ich nicht mehr an meine Rückkehr geglaubt hatte", sagte der 28-Jährige.
Eine bittere Pille musste zunächst Sami Khedira schlucken - der fand sich nämlich nur neben Kaka auf der Bank wieder. Lass Diarra nahm seinen Platz im defensiven Mittelfeld ein. In der Abwehr lief in Abwesenheit der Portugiesen Pepe und Ricardo Carvalho einmal mehr die B-Innenverteidigung auf. Sergio Ramos rückte nach innen, neben ihm spielte Raul Albiol.
Getafe war zuvor acht Pflichtspiele ungeschlagen geblieben, musste aber zunächst den Rückwärtsgang einlegen. Nach 19 Minuten stand es schon 2:0 für den großen Bruder. Die Führung kam jedoch äußerst fragwürdig zustande, weil - anders als von Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco gesehen - kein sichtbares Foul von Mane an Angel Di Maria vorlag (11.).
Cristiano Ronaldo war's egal, er verwandelte den Elfmeter sicher zum 1:0. Nur acht Minuten später setzte Di Maria seinen Kollegen Mesut Özil in Szene. Der Deutsche wurde am Strafraum angespielt, ließ Getafes Abwehr stehen, umkurvte Keeper Jordi Codina und schob zu seinem fünften Saisontor ein (19.).
Getafe hatte bis dato gut mitgehalten, wirkte aber offensiv mitunter zu verspielt und defensiv wenig sattelfest. Immerhin ließ Daniel Parejo nach einer halben Stunde sein Können aufblitzen, spielte von halblinks kommend zwei Mann aus und versenkte den Ball aus 16 Metern links ins Netz (29.) - der Anschluss.
Real behielt darauf hin aber die Übersicht und ging mit 2:1 in die Pause. Khedira kam zur Halbzeit für Lass und Real hatte fortan mehr Kontrolle im Mittelfeld. Ein Geschenk der Gastgeber - Codina hatte zu kurz ins Mittelfeld geklärt - nutzte Real dann zum 3:1. Özil bediente Benzema, der sah Ronaldo frei in der Mitte, der Superstar schob überlegt ein (57.). Es war bereits Ronaldos 19. Saisontor.
Nach 76 Minuten war es dann so weit: Kaka kam für Benzema ins Spiel und feierte damit sein lang ersehntes Comeback.
Özil ging für ihn auf die linke Seite, Ronaldo rückte ins Sturmzentrum. Kaka blieb in den letzten Minuten bis auf einen Schuss in der Nachspielzeit ohne nennenswerte Szene - das Spiel war aber sowieso schon entschieden.
Daran änderte auch der unberechtigte Platzverweis für Alvaro Arbeloa (82.) und der 2:3-Ehrentreffer des eingewechselten Juan Albin (85.) nichts mehr.
Notiz am Rande: Schiedsrichter Undiano Mallenco - bekannt aus dem WM-Spiel Serbien gegen Deutschland - machte mit neun Gelben Karten, einer Gelb-Roten Karte und einem unberechtigten Elfmeter mal wieder einen hilflosen bis inkompetenten Eindruck.
Spieler des Spiels: Angel Di Maria. Der Argentinier holte den Elfmeter zum 1:0 heraus, leistete die Vorarbeit zum 2:0 und war auch sonst immer brandgefährlich, wenn er an den Ball kam. Genauso gut könnten hier aber auch Özil (Tor, leitete das 1:3 ein) oder Ronaldo (zwei Tore) stehen. Eben eine herausragende Offensivreihe.
FC Barcelona - UD Levante 2:1 (0:0)
Tore: 1:0 Pedro (47.), 2:0 Pedro (59.), 2:1 Stuani (80.)
Auch ohne drei seiner Stars macht der FC Barcelona da weiter, wo er 2010 aufgehört hat. Gegen UD Levante fuhr der Titelverteidiger seinen elften Ligasieg in Folge ein und erhöhte den Druck auf Verfolger Real Madrid. Die Königlichen von Jose Mourinho müssen am Montag in Getafe ran.
Spielmacher Xavi absolvierte sein 549. Pflichtspiel für die Katalanen und stellte damit den Klubrekord von Migueli ein.
Barca-Trainer Pep Guardiola musste die Abwehr im großen Stil umbauen, da Puyol (Muskelriss) und Pique (Sperre) fehlten. Dafür bildeten Eric Abidal und Sergi Busquets die Innenverteidigung. Maxwell übernahm die linke Außenbahn.
Für Lionel Messi, der nach verlängertem Weihnachtsurlaub nur auf der Tribüne saß, rückte Bojan Krkic in die Startformation. Im zentralen Mittelfeld bekleidete Javier Mascherano die Busquets-Position.
Barca tat sich im ersten Durchgang extrem schwer. Gegen die erwartungsgemäß tief stehenden Gäste, die in zwei Ketten mit neun Mann dicht vor dem eigenen Strafraum verteidigten, gab es zunächst kaum ein Durchkommen.
Dem Passspiel fehlte das Tempo, um die Formation des Aufsteigers in Unordnung zu bringen. Mascherano erwies sich dabei mehr als hemmend denn fördernd für das schnelle Kombinationsspiel im Mittelfeld, und David Villa ließ sich immer wieder weit zurückfallen und sorgte für zusätzliche Raumknappheit, anstatt als Anspielstation im Sturmzentrum zu dienen.
Das Bild änderte sich nach dem Seitenwechsel. Die erste gelungene Kombination über Xavi und Dani Alves nutzte Pedro zur Barca-Führung. Entscheidender aber war die Einwechslung des 19-jährigen Thiago, der Mascherano ersetzte und sich auf Anhieb großartig mit Iniesta und Xavi verstand.
Mit dem zweiten Treffer schien die Partie dann nach nicht einmal einer Stunde entschieden. Alves legte mit viel Übersicht von der rechten Seite an die Strafraumgrenze zurück, wo Pedro direkt scharf abzog und halbhoch in die linke Ecke traf.
Mit etwas mehr Zielstrebigkeit hätte Barca die Führung ausbauen können, doch beschränkten sich die Katalanen in erster Linie darauf, Ball und Gegner laufen zu lassen. Etwas Spannung kam noch auf, als der eingewechselte Christian Stuani mit einem sehenswerten Volleyschuss für Levante verkürzte, doch in Gefahr geriet die Führung der Hausherren nicht mehr.
Spieler des Spiels: Pedro ist derzeit in beängstigender Form. Acht Tore hat der 23-Jährige in den letzten acht Spielen erzielt. Der Doppelpack gegen Levante war sein zweiter in Folge. Beinahe hätte er noch ein drittes Mal getroffen, doch sein Heber nach brillanter Vorarbeit des bärenstarken Thiago landete auf der Latte.
FC Valencia - Espanyol Barcelona 2:1 (1:1)
Tore: 1:0 Aduriz (29.), 1:1 Costa (45., Eigentor), 2:1 Mata (90.+1)
Ganz wichtiger Erfolg für den FC Valencia im Verfolgerduell gegen Espanyol Barcelona. Durch ein Mata-Tor in der Nachspielzeit fuhr Valencia im heimischen Mestalla den Sieg ein. Damit setzen sich Los Che nun vom Tabellenfünften Espanyol ab und greifen nach dem dritten Tabellenplatz, auf dem derzeit noch der FC Villareal mit zwei Punkten Vorsprung steht.
Aduriz, der in der ersten Hälfte noch die Führung für Valencia erzielt hatte, musste in der 61. Minute nach einer Tätlichkeit gegen Chica vom Feld. Doch Valencia gab nicht auf und stürmte danach auf das Tor der Katalanen, die allerdings ebenfalls zu guten Chancen kamen, so dass sich ein offenes Spiel ergab.
Dieses entschied Mata am Ende, nachdem Mitspieler Ricardo Costa per Kopf verlängert hatte. Die Katalanen allerdings beschwerten sich vehement: Der Stürmer stand beim entscheidenden Tor im Abseits. Eigentlich hätte Valencia nicht gewinnen dürfen.
Der 17. Spieltag der Primera Division im Überblick