Der von der Insolvenz bedrohte Zweitligist 1860 München gerät immer mehr unter Druck. Nach Informationen mehrerer Zeitungen können die Löwen offene Rechnungen nicht mehr bezahlen.
Der von der Insolvenz bedrohte Zweitligist 1860 München gerät immer stärker unter Druck. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" und der "Abendzeitung" fehlen den Löwen seit Mittwoch die liquiden Mittel, um Rechnungen begleichen zu können.
Die Sechziger haben nun nur noch drei Wochen Zeit, um die seit Monaten angestrebte finanzielle Rettung zu realisieren und den Gang zum Insolvenzgericht abzuwenden. 1860 wollte sich dazu am Donnerstag auf Anfrage nicht äußern.
Ismaik-Einstieg weiterhin geplant
Geplant ist weiterhin der Einstieg des jordanischen Geschäftsmannes Hasan Ismaik, der für rund 13 Millionen Euro 49 Prozent der Anteile der KGaA übernehmen will.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat den vorgelegten Vertragsentwurf bisher jedoch abgelehnt, da die Kooperation wohl einen Verstoß gegen die 50+1-Regel darstellt. Ismaik hätte demnach zu viel Einfluss. Laut "SZ" gilt eine Zustimmung als ausgeschlossen, sollte der Vertrag nicht noch grundlegend nachgebessert werden.
Ein Gespräch von 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer am Dienstag mit der DFL, die sich zu laufenden Lizenzierungsverfahren nicht äußert, ist dem Vernehmen nach ernüchternd verlaufen.
Laut Schäfer sei dies aber "keinesfalls als Rückschlag" zu werten, sondern "als Station auf dem Weg zur Kooperationsvereinbarung". Die DFL sei bestrebt, "eine Lösung zu Gunsten von 1860 hinzukriegen". Am Mittwoch soll Anwalt Christoph Schickhardt nun damit beauftragt worden sein, die geforderten Änderungen vorzunehmen.
Zweifel an Rettung mehren sich
Inzwischen mehren sich die Zweifel, dass die Rettung des Traditionsvereins, die Präsident Dieter Schneider eigentlich bis zum Wochenende in trockenen Tüchern haben wollte, überhaupt noch gelingt.
Vor allem im Lager des Lokalrivalen Bayern München schätze man die Lage unverändert kritisch ein, berichtet der "Münchner Merkur".
Schneider hatte am Montag den Aufsichtsrat der Bayern, bei denen die Löwen mit über zwei Millionen Euro in der Kreide stehen, über die Planungen unterrichtet.
Während Schneider seinen Vortrag anschließend positiv bewertete, wird dies bei den Bayern völlig anders dargestellt. Schneider habe nicht im Ansatz darlegen können, wie die Rettung gelingen kann.
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