Darmstadt 98 hat sich zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga gesetzt. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht siegte bei Dynamo Dresden dank eines späten Tores von Joker Mathias Honsak (90.+3) mit 1:0 (0:0) und beendete damit eine Serie von drei Spielen ohne Sieg.
Der Sieger des Nordduells zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) zieht an den Lilien aber vorbei. Dresden wartet derweil seit sieben Spielen auf einen Sieg und hat einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Die Spieler beider Mannschaften formten vor dem Anpfiff mit ihren Trikotfarben gelb und blau die ukrainische Nationalflagge. Als es los ging, hätten die Gastgeber fast einen Traumstart erwischt. Nach einem Fehlpass von Gäste-Torhüter Marcel Schuhen verpasste Julius Kade (1.) die Führung nur knapp.
Darmstadt hatte danach viel Ballbesitz, Dresden blieb zunächst aber gefährlicher. Einen Freistoß von Patrick Weihrauch (16.) lenkte Schuhen mit etwas Glück an die Latte. Die Gäste wurden durch Torjäger Luca Pfeiffer (29.) erstmals richtig gefährlich, auf der anderen Seite verfehlte Oliver Batista Meier (39.) mit einem Freistoß das Tor der Lilien nur knapp.
Darmstadt hatte auch zu Beginn des zweiten Durchgangs vor 10.024 Zuschauern viel Spielkontrolle. Der entscheidende Pass im letzten Drittel kam aber häufig nicht an. Für Dresden vergab Kevin Ehlers (58.) bei einem Kopfball an den Pfosten die Chance zur Führung. Die Gäste hatten bei einem Lattenschuss von Fabian Holland (85.) Pech - dann traf Honsak Sekunden vor dem Abpfiff.
St. Pauli gelingt Wiedergutmachung
Der FC St. Pauli betrieb Wiedergutmachung für die 0:3-Pleite gegen Hannover 96 und bleibt im Rennen um den Aufstieg. Die Hamburger gewannen beim Schlusslicht FC Ingolstadt mit 3:1 (2:1).
Daniel-Kofi Kyereh (22.) erzielte mit einem herrlichen Freistoß das Führungstor für die Millerntor-Elf. Dennis Eckert Ayensa (35.) glich für den FCI aus, doch Guido Burgstaller (37.) mit seinem 17. Saisontor schoss die Gäste fast postwendend wieder in Front. Simon Makienok (55.) machte für die Hamburger alles klar. In der 61. Minute hatte Makienok mit einem Kopfball den Pfosten Pech.
"Wenn wir unsere Leistung abrufen, dann können wir jeden Gegner schlagen. Wir haben einen deutlichen Schritt gemacht, wir sind heiß", sagte St. Paulis Philipp Ziereis bei Sky.
Am Abend kann Darmstadt 98 bei Dynamo Dresden (20.30 Uhr/Sky und Sport1) allerdings an St. Pauli wieder vorbeiziehen. Die Schanzer hatten in den vergangenen Wochen respektable Ergebnisse erzielt und enttäuschten gegen die Norddeutschen keineswegs.
Ingolstadt war sogar spielbestimmend und entschied die Mehrzahl der Zweikämpfe für sich. St. Pauli war allerdings sehr effektiv im Torabschluss. Makienok hatte zudem Pech mit einem Kopfball an den Pfosten (61.).
Schalke 04 muss um Platz in der Spitzengruppe bangen
Die Königsblauen kamen beim Karlsruher SC nach den Turbulenzen um ihren umstrittenen Geldgeber nicht über 1:1 (1:1) hinaus und müssen um ihren Platz in der Spitzengruppe bangen. Der KSC hingegen rangiert nach dem Remis weiterhin nur im Niemandsland der Tabelle.
Rekordtorjäger Simon Terodde (27.) sorgte vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Wildpark-Stadion nach einem Eckball mit seinem 16. Saisontreffer für die glückliche Gästeführung. Nur sieben Minuten später brachte der Südkoreaner Kyoung-Rok Choi die Badener jedoch wieder ins Spiel zurück.
Mittelfeldspieler Danny Latza war mit Blick auf die Tabellenkonstellation nicht ganz zufrieden: "Wir müssen uns mit dem einen Punkt begnügen, obwohl wir drei mitnehmen wollten und nach der Pause auch Chancen dazu hatte. Aber auch den einen Punkt nehmen wir mit", resümierte der Routinier am Sky-Mikrofon und forderte von seinen Kollegen für den Saisonendspurt eine abermalige Steigerung: "Ich weiß nicht, woran es gelegen hat, aber es ist klar, dass wir noch Luft nach oben haben."
Die Platzherren agierten mit dem Rückenwind ihrer zwei vorangegangenen Erfolge selbstbewusst und suchten immer wieder Abschlussmöglichkeiten. Die Knappen hingegen hatten einige Probleme bei der Überbrückung des Mittelfeldes. Folgerichtig traf Terodde nur nach einem Standard und profitierte dabei von eklatanten Stellungsfehlern seiner Bewacher.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Karlsruhe die tonangebende Mannschaft. Das Team von KSC-Coach Christian Eichner schnürte die Knappen phasenweise in ihrer Hälfte regelrecht ein. Schalkes Entlastungsangriffe waren zu selten und unstrukturiert, um Gefahr vor dem Gehäuse der Gastgeber heraufbeschwören zu können.
Nürnberg arbeitet sich mit zweitem Sieg in Folge nach vorne
Im dritten Spiel des Tages hat sich der 1. FC Nürnberg mit dem zweiten Sieg in Folge wieder näher an die Aufstiegsplätze herangebracht. Der Club gewann beim abstiegsbedrohten Ex-Bundesligisten Hansa Rostock mit 2:0 (1:0).
Pascal Köpke (34.) köpfte das Führungstor für die Franken, nachdem zuvor Rostocks Keeper Markus Kolke einen Foulelfmeter von Taylan Duman parierte hatte. Den Abpraller beförderte Köpke über die Linie. Nils Fröling hatte den Strafstoß durch ein Foul an Duman verursacht. Duman (63.) war dann allerdings in der zweiten Hälfte treffsicherer und erhöhte auf 2:0.
Der FCN hat jetzt 39 Punkte auf dem Konto und ist Tabellensechster. Die Norddeutschen rangieren hingegen mit 25 Punkten zählergleich mit dem SV Sandhausen unmittelbar vor Relegationsrang 16.
Die Nürnberger mussten gleich sechs Spieler aufgrund von Verletzungen bzw. Erkrankungen ersetzen. Trotzdem zeigte das Team die klarere Spielanlage und war auch technisch überlegen. Rostock, das seit drei Spielen ohne Sieg ist, spulte ein großes Laufpensum ab.
Die erste Chance besaß der FC Hansa durch einen Kopfball von John Verhoek (5.), der allerdings über die Latte strich. Vier Minuten später zwang Asger Sörensen per Kopf Kolke zu einer ersten Glanzparade.
2. Liga: Die Tabelle nach den Samstagsspielen
Platz | Mannschaft | Spiele | Tordifferenz | Punkte |
1 | SV Darmstadt 98 | 24 | 19 | 44 |
2 | FC St. Pauli | 24 | 13 | 44 |
3 | Werder Bremen | 23 | 13 | 42 |
4 | Hamburger SV | 23 | 21 | 41 |
5 | FC Schalke 04 | 24 | 18 | 41 |
6 | 1. FC Nürnberg | 24 | 2 | 39 |
7 | 1. FC Heidenheim 1846 | 23 | 0 | 38 |
8 | SC Paderborn 07 | 24 | 8 | 33 |
9 | Karlsruher SC | 24 | 5 | 33 |
10 | Jahn Regensburg | 23 | 5 | 31 |
11 | Holstein Kiel | 24 | -8 | 31 |
12 | Hannover 96 | 24 | -9 | 31 |
13 | Fortuna Düsseldorf | 23 | -4 | 26 |
14 | Dynamo Dresden | 24 | -9 | 26 |
15 | Hansa Rostock | 24 | -11 | 25 |
16 | SV Sandhausen | 23 | -15 | 25 |
17 | Erzgebirge Aue | 24 | -25 | 16 |
18 | FC Ingolstadt 04 | 24 | -23 | 15 |