Patrick wechsle dich

SPOX
27. März 201415:57
Patrick Herrmann wird so oft ausgewechselt wie kein anderer Spieler der Ligagetty
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Der Gladbacher Patrick Herrmann ist drauf und dran, einen Rene-Eijkelkamp-Rekord zu brechen. Josip Drmic ist der Bomber 2014. Ralf Fährmann macht's wie Manuel Neuer. Und auch der FC Bayern ist in Vertretung durch Philipp Lahm als Mr. Perfect in der aktuellen Ausgabe der Opta-Zahlen zum Spieltag dabei.

Rückrundenspezialisten: Vor dem Spiel verkündete 1899 Hoffenheim die Vertragsverlängerung mit dem umworbenen Roberto Firmino, nach dem Spiel hüpften die Spieler im Kreis über den Platz. Die Hoffenheimer feierten den Klassenerhalt. Mit 35 Punkte sollte der Abstieg endgültig kein Thema mehr sein. Nach anfänglichen Probleme bekommt die Rückrunde einen immer positiveren Anstrich. Es war schon der fünfte Sieg für die TSG nach der Winterpause, damit gelang den Hoffenheimern schon ein Sieg mehr als in der gesamten Hinrunde. Auch Eintracht Frankfurt ist im zweiten Teil der Saison deutlich stärker. Die Hessen haben nach dem Sieg über Gladbach schon 17 Punkte geholt, in der Vorrunde waren es nur 15. Macht insgesamt 32. Noch ein Sieg und die Abstiegsangst wäre wohl auch in Frankfurt endgültig gebannt.

Joker, nur anders rum: Es war ein Tag, an dem ein Trainer gern die halbe Mannschaft austauschen würde. Borussia Mönchengladbach lieferte in Frankfurt eine überschaubare Leistung ab. Als ersten Spieler aus der Startelf erwischte es aber Patrick Herrmann. Natürlich möchte man sagen. Bei 27 Einsätzen wurde Herrmann 24 Mal ausgewechselt. Damit liegt er nur noch eine Auswechslung vom Bundesliga-Rekord von Rene Eijkelkamp entfernt. Der wurde in der Saison 1997/98 25 Mal frühzeitig vom Feld genommen. Bei sieben ausstehenden Spielen stehen Herrmanns Chancen auf eine neue Bestmarke also glänzend.

Bomber 2014: Noch wird die Torschützenliste an der Spitze von den Großen der Liga dominiert. Da ist Bayern-Stürmer Mario Mandzukic mit 17 Toren. Da ist auch Bald-Bayern-und-jetzt-noch-BVB-Stürmer Robert Lewandowski mit 16 Toren. Und da ist auch noch Bald-BVB-und-jetzt-noch-Hertha-Stürmer Adrian Ramos mit ebenfalls 16 Toren. Von hinten hat sich aber auch Josip Drmic angeschlichen. Der Schweizer ist die Lebensversicherung des 1. FC Nürnberg im Abstiegskampf. Im WM-Jahr 2014 läuft der 21-Jährige besonders heiß. Neun Tore hat Drmic in den ersten drei Monaten des Jahres schon erzielt, so viel wie kein anderer Spieler in der Liga. Nicht Mandzukic, nicht Lewandowski, nicht Ramos.

Seite 2: Fährmann wie Neuer und Lahm ist Mr. Perfect

Torhüter-Derby: Beide Seiten waren sich nach der Partie einig, dass das Spiel vor allem deshalb 0:0 ausging, weil der Torhüter bei Schalke Ralf Fährmann hieß. Der befindet sich seit seiner endgültigen Beförderung zur Nummer eins in herausragender Form und trieb den BVB im 144. Derby zur Verzweiflung. Sein Auftritt erinnerte viele Beobachter an die heroische Leistung von Manuel Neuer beim 0:0 in Dortmund im Februar 2011. Für Fährmann war es in seinem 15. Einsatz in dieser Saison schon das achte Spiel zu Null. Nur sein Vor-Vor-Vorgänger Neuer blieb in dieser Spielzeit häufiger ohne Gegentor (14). Auch Dortmunds Roman Weidenfeller hielt zum achten Mal seinen Kasten sauber, kommt aber schon auf 25 Einsätze. Insgesamt war es für Weidenfeller das 100. Spiel zu Null. Auch eine nennenswerte Zahl.

Titelhamster: Der FC Bayern hat am Dienstag den Turbo-Titel gefeiert oder die März-Meisterschaft perfekt gemacht, je nachdem wie man will. Auf jeden Fall war es die früheste Meisterschaft in der Geschichte der Bundesliga, auch das wurde schon rauf und runter erzählt. Für Bastian Schweinsteiger war es schon der siebte Titelgewinn in der Bundesliga, mit 29 Jahren und 236 Tagen ist damit der jüngste 7-fache Meister der Geschichte. Er hat damit Lothar Matthäus, Alexander Zickler und Klaus Augenthaler (ebenfalls 7 Titel) hinter sich gelassen. In der ewigen Bestenliste liegen nur noch Oliver Kahn und Mehmet Scholl (je 8 Meisterschaften) vor ihm.

Mr. Perfect: Mit dem Sieg in Berlin hat der FC Bayern aber nicht nur die offensichtlichen Rekorde gebrochen, sondern auch mal wieder die aus der zweiten Reihe. Im Olympiastadion spielten die Münchner bei 82,4 Prozent Ballbesitz sagenhafte 1078 Pässe, so viel wie noch keine Mannschaft zuvor in der Geschichte der Datenerfassung. Davon kamen 93,1 Prozent an, in der gegnerischen Hälfte immerhin noch 88,6 Prozent. Zum Vergleich: Die Hertha durfte auch noch 201 Pässe spielen, brachte aber nur 67,6 Prozent an den Mann, in der Bayern-Hälfte nur 50 Prozent. Der Vorzeigeschüler von Pep Guardiola war mal wieder Philipp Lahm. Der im Mittelfeld aufgebotene Lahm spielte bei 134 Pässen keinen einzigen Fehlpass. Die hundertprozentige Quote bei dieser Anzahl ist natürlich ebenfalls Rekord.

Die Pässe von Philipp Lahm im Spiel gegen Hertha BSC

Die Bundesliga im Überblick