Europa League, Stimmen und Reaktionen - Bobic? FC Arsenal? "Das war eine Vollkatastrophe"

SPOX
29. November 201900:34
War alles andere als begeistert von der Stimmung beim FC Arsenal: Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic.getty
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Eintracht Frankfurt schreibt mit dem Comeback beim FC Arsenal weiter an seiner Chronik der magischen Europapokalnächte. Für Fragezeichen sorgte die schwache erste Halbzeit und die Stimmung im unterkühlten Emirates Stadium, in dem die offiziell nicht anwesenden SGE-Fans noch die lautesten waren.

Beim VfL Wolfsburg freute man sich derweil über den Einzug in die K.o.-Runde nach einem "harten Kampf" gegen Olexandrija. Dort will auch Borussia Mönchengladbach hin und hat nach dem Sieg beim Wolfsberger AC auch beste Aussichten darauf.

Am Ende überwog nach dem glücklichen 1:0 aber das Gefühl, das man sich eigentlich nach dem desaströsen 0:4 im Hinspiel mehr vorgenommen hatte.

SPOX hat die wichtigsten Stimmen und Reaktionen zu den Europa-League-Spielen mit deutscher Beteiligung zusammengefasst.

FC Arsenal - Eintracht Frankfurt 1:2 (1:0)

Fredi Bobic (Vorstand Sport von Eintracht Frankfurt) ...

... zum Spiel: "Wir haben die erste Halbzeit nicht gut gespielt. Arsenal war auch verunsichert und hat nicht aus einem Guss gespielt, aber sie waren besser. Die Worte des Trainers haben in der Pause gefruchtet. Die Jungs sind aktiver rausgegangen und das hat man von der ersten Minute dann gesehen. Rönnow rettet uns kurz nach der Halbzeit und dann ist es für uns sehr gut weitergegangen. Die Jungs haben sich das verdient. Die Tore waren klasse."

... zur schwachen ersten Halbzeit: "Wir hatten drei Niederlagen in den Knochen, das darf man nicht vergessen. Das musst du erstmal abschütteln. Es war keine einfache Situation, hier zu spielen. Die Stimmung im Stadion war eine Vollkatastrophe. Es war genau wie das Wetter: Sehr trüb und sehr langweilig. Wir sind gar nicht richtig warm geworden und vielleicht hat uns das 0:1 kurz vor der Halbzeit auch etwas geholfen, wach zu werden."

... über mutige Frankfurter Fans, die trotz des Gästefanverbots im Stadion waren und laut gejubelt haben: "Unsere Fans bekommt man eben nicht so leicht aus dem Stadion. Die haben Mittel und Wege gefunden. Ich glaube sehr viele von ihnen haben sehr gute Freunde in London, die sie da irgendwie reingeschmuggelt haben.

Danny da Costa (Eintracht Frankfurt) ...

... zur Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit: "Wir haben ganz klar besprochen, dass wir viel mutiger spielen müssen. Das war in der ersten Halbzeit viel zu zögerlich, das lag auch an dem fehlenden Selbstvertrauen. In der zweiten Halbzeit war der Wille deutlich spürbarer, auch in den 50-50-Duellen."

... über die Niederlagenserie als Grund für die schwache erste Halbzeit: "Das haben wir eigentlich schon ausgeblendet. Es ist schwierig, dafür eine Begründung zu finden. Wir wollten ja eigentlich schon von Anfang an so auftreten, wie wir es in der zweiten Halbzeit getan haben. Wir haben die ganze Woche über gesagt, dass wir zurück zu unseren Wurzeln wollen. Zum Glück ist das Ganze noch gut ausgegangen."

... über das Gästefanverbot in London: "In Lüttich war es ja auch schon so und da war glaube ich wirklich niemand außer vielleicht ein paar Sponsoren und die Mitarbeiter. Wir waren dann selber erschrocken, als wir das zweite Tor geschossen haben und es auf einmal laut wurde. Damit haben wir nicht gerechnet. Ich finde das toll, dass trotzdem noch ein paar Leute den Weg hierher gefunden haben. Ich hoffe, dass es jetzt für die keine Probleme gibt.

Wolfsberger AC - Borussia Mönchengladbach 0:1 (0:0)

Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach): "In den ersten zehn Minuten haben wir es gut gemacht, dann hat der WAC sein Anlaufen umgestellt und hat sich auf uns eingestellt. Dadurch haben wir ein paar Probleme bekommen. Dann ist es ein zähes Spiel für uns geworden. Dem WAC muss ich ein großes Kompliment machen: Er ist unheimlich schwer zu bespielen und zu bekämpfen. Wenn man gegen Wolfsberg nur Fußball spielen will, zerpflückt er dich. Aber natürlich will man auch nicht nur lange Bälle spielen. Da die richtigen Mittel zu finden, ist schwierig. Ich muss aber auch meiner Mannschaft ein Kompliment machen: Sie hat dagegen gehalten und zu Null gespielt. Das waren wichtige Faktoren heute. Irgendwann haben wir dann auch den entscheidenden Angriff gesetzt."

Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach): "Der Sieg war ein hartes Stück Arbeit für uns. Fußballerisch war das Spiel sicher kein Leckerbissen. Der Gegner hat es uns sehr schwer gemacht. Er ist uns 90 Minuten lang aggressiv angelaufen, der WAC hat es gut gemacht. Es war dadurch schwierig für uns, hinten raus zu spielen. Wir mussten viele lange Bälle schlagen. Das kam dem Gegner entgegen. Außerdem waren die Verhältnisse sehr schwierig. Aber die drei Punkte sind unheimlich wichtig für uns. Wir haben uns dadurch eine gute Ausgangslage in der Gruppe vor dem letzten Spiel erarbeiten. Wir wollen in der Europa League weiterkommen und brauchen dafür ein gutes Spiel zum Abschluss gegen Istanbul Başakşehir FK."

Max Eberl (Sportdirektor): "Wir hatten uns eigentlich mehr vorgenommen. Wir sind zunächst gut ins Spiel gekommen und haben das Kommando übernommen. Das hat den Wolfsbergern in die Karten gespielt. Sie haben früh gepresst und uns den Ball abgenommen. Zu Beginn der zweiten Hälfte haben wir uns dann ins Spiel reingekämpft und auch in den Zweikämpfen standgehalten. In dieser Phase fiel dann auch das Tor. Bei dem Treffer haben wir die Räume genutzt und einen schönen Spielzug letztendlich vollendet. Jetzt stehen wir einen Punkt vor Istanbul. Wir wollen in Europa überwintern."

PFK Olexandrija - VfL Wolfsburg 0:1 (0:1)

Oliver Glasner (Trainer VfL Wolfsburg): Bei uns überwiegt die Erleichterung und Freude, dass wir ein Ziel, nämlich den Einzug in die K.o.-Runde der Europa League, erreicht haben - und zwar schon am vorletzten Spieltag. Ein großes Kompliment an die Mannschaft, die ein schwieriges Spiel für sich entschieden hat. Die Gäste haben genau das gezeigt, was ich erwartet habe. Sie waren aggressiv, laufstark und haben nicht aufgegeben. Es zeichnet uns aber aus, dass wir das einzige Team in der Gruppenphase sind, das es geschafft hat, hier zu gewinnen. Deswegen bin ich sehr zufrieden und glücklich, dass uns das gelungen ist.

Joshua Guilvogui (Kapitän VfL Wolfsburg): "Das war ein harter Kampf für uns - aber wir haben es geschafft. Es war vor der Saison ganz klar unser Ziel, uns für die K.o.-Phase zu qualifizieren. Das haben wir geschafft."