Borussia Dortmund bleibt erster Verfolger des FC Bayern München. Nach dem glücklichen 2:0 gegen den 1. FC Köln am 10. Spieltag beträgt der Rückstand des insgesamt schwachen, aber effizienten BVB auf die Bayern weiter einen Punkt.
Das erste Tor erzielte Thorgan Hazard per Kopf nach dem im Grunde einzigen wirklich geplant wirkenden, dafür aber umso schöneren Angriffsspielzug der Borussen in der ersten Halbzeit (40.). Steffen Tigges (63.) machte in der zweiten Halbzeit, in der sich der BVB lange noch schwächer als in der ersten präsentierte, mit seinem ersten Bundesligatreffer alles klar.
"Wir sind heute sehr zufrieden", sagte Sebastian Kehl, der Leiter der BVB-Lizenzspielerabteilung bei Sky anschließend dennoch. "Wir haben 2:0 gewonnen. Wir können sicher noch besser spielen, aber die Leute, die heute ins Stadion gekommen sind, können sehr zufrieden sein. Wir sind effizient gewesen, hatten die klareren Chancen, waren effektiver und haben im Endeffekt auch verdient gewonnen, glaube ich", ergänzte Kehl.
BVB-Trainer Marco Rose gab zu: "Mit Ball war der FC die bessere Mannschaft". Gegen diesen Gegner "kannst du kein Tiki-taka spielen". Sein Team sei aber "viel gelaufen" und habe "mehr Zweikämpfe gewonnen". Der BVB sei "sehr happy mit dem Sieg." Sein gegenüber Steffen Baumgart sagte: "Bis auf das Ergebnis bin ich zufrieden. Die Jungs haben ein gutes Spiel gemacht, aber leider keine Tore. Dennoch sind wir immer dran geblieben, wir hätten uns belohnen müssen. Wir sind auf einem guten Weg."
BVB - 1. FC Köln: Die Analyse
So geht Effizienz: Aus den ersten vier Torschüssen machte der BVB zwei Tore, der 1. FC Köln schaffte trotz xx und teils sehr hochwertiger Torchancen keines.
Undf doch: Es ist beeindruckend, wie der 1. FC Köln unter Trainer Steffen Baumgart auftritt. Die Kölner präsentierten sich über weite Strecken der Partie nicht nur gleichwertig mit dem Champions-League-Klub, sondern verfügten auch über eine bessere und insgesamt erwachsener wirkende Spielanlage: Der FC presste gewohnt hoch, vor allem Rechtsverteidiger Benno Schmitz und Mittelfeldspieler Jan Thielmann schoben immer wieder an und setzten so immer wieder Marius Wolf und vor allem den schwachen Marin Pongracic unter Druck. Ein kapitaler Fehlpass Pongracics im zentralen Mittelfeld resultierte beinahe im 0:1, als Ondrej Duda aus rund 50 Metern nur knapp an Kobel scheiterte.
Doch der FC unter Baumgart ist nicht nur eine gut geölte Pressingmaschine, er kann auch mit dem Ball was anfangen und hat ihn dementsprechend oft - am Samstag x Prozent mehr als der BVB. Beinahe zwangsweise erspielte sich der FC gegen vor allem in der zweiten Halbzeit zu passive Dortnunder die besseren Torgelegenheiten.
Beim BVB, der "noch Wochen" (BVB-Sportchef Michael Zorc bei Sky) auf Top-Torjäger Erling Haaland verzichten muss, fehlte es an Durchschlagskraft nach vorne und an Kompaktheit in allen Mannschaftsteilen. Dafür war die Elf umso effizienter.
Trainer Marco Rose hatte seine Dortmunder in einer 3-4-3-Grundordnung formiert, mit Thorgan Hazard als nominellen Haaland-Vertreter im Sturmzentrum. Hazard war ähnliich selten am Ball wie Haaland in vielen Spielen, ging aber weiter Wege und zog Sprint um Sprint an. Beim 1:0 profitierte er von einem überlegten, langen Pass Manuel Akanjis aus der Abwehr ins Zentrum, der starken Ablage Brandts, der sich gegen Hübers durchsetzte und auf Bellingham ablegte und vor allem von der butterweichen Flanke Bellinghams auf seinen Kopf.
War das 1:0 einigermaßen schmeichelhaft, war es Tigges' Treffer zum 2:0 noch mehr. Bis dahin war das Spiel in der zweiten Halbzeit gegen noch stärkere und druckvollere Kölner beinahe komplett am BVB vorbeigerauscht. Doch weil vor allem Kölns Torjöger Anthony Modeste sämtliche Chancen liegenließ - insgesamt schoss er viermal aufs Tor, setzte sich der Favorit durch.
BVB - 1. FC Köln: Die Aufstellungen
Borussia Dortmund: Kobel - Akanji, Hummels, Pongracic (Tigges 58.) - Meunier, Witsel, Bellingham, M. Wolf (Passlack 70.) - Brandt, T. Hazard (Malen 58.), Reus
1. FC Köln: T. Horn - Schmitz, Kilian, Hübers (Czichos 65.), Hector - Ljubicic, Özcan - Uth, Duda, Thielmann (Andersson 65.) - Uth
Die Daten des Spiels Borussia Dortmund gegen 1. FC Köln
- Tore: 1:0 Hazard (40.), Tigges (63.).
Der Star des Spiels: Julian Brandt (BVB)
Sicher, Julian Brandts Passquote war auch gegen Köln nicht überragend. Klar, die allermeisten seiner Kollegen gewannen auch gegen Köln mehr Zweikämpfe als er. Aber: Kaum einer war engagierter als Brandt, der die meisten Zweikämpfe absolvierte, die meisten Pässe in der gegnerischen Hälfte spielte und die meisten Torschussvorlagen abgab. Außerdem: Sein robustes Durchsetzen gegen Duda und seine Ablage auf Bellingham ermöglichte erst die Flanke zum 1:0, Tigges' 2:0 bereitete er selbst vor.
Der Flop des Spiels: Marin Pongracic (BVB)
Vor allem über Seite des linkenn Innenverteidigers wurde der FC in der ersten Halbzeit immer wieder gefährlich. Das Zusammenspiel mit dem vor ihm spielenden Schienenspieler Marius Wolf funktionierte überhaupt nicht, ein Missverständnis zwischen den beiden führte zum vermeintlichen Kölner 1:0. Wolf machte jedoch wenigstens noch richtig Dampf nach vorne und präsentierte sich insgesamt sehr engagiert, doch von Pongracic kam bis zu seiner Auswechslung in der 58. Minute zu wenig. Verlor zwei seiner drei Zweikämpfe, verlor siebenmal den Ball.
Der Schiedsrichter: Martin Petersen
Erkannte bei Uths vermeintlichen Führungstreffer das Handspiel des Kölners sofort und hatte auch sonst keine Probleme mit der Leitung des Spiels. Souveräner Auftritt.
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