Der 1. FC Köln hat im Nachholspiel des 13. Spieltags dank Lukas Podolski ein 1:1 (0:0) gegen den FSV Mainz 05 geholt, den Sprung auf Platz sieben der Tabelle aber verpasst. Das Spiel war am 19. November nach dem Suidizversuch des damals angesetzten Schiedsrichters Babak Rafati verlegt worden.
44.800 Zuschauer im Kölner Stadion sahen eine niveauarme erste Halbzeit ohne Höhepunkte. Mainz träumte nach dem Führungstor von Sami Allagui (70.) bereits vom zweiten Auswärtssieg der Saison, dann aber besorgte Podolski doch noch das Unentschieden (85.).
Für den Nationalspieler war es bereits das 14. Saisontor - noch nie hat der 26-Jährige in einer Bundesliga-Spielzeit mehr erzielt. Köln bleibt durch den Punktgewinn auf Platz zehn, das seit fünf Spielen ungeschlagene Mainz schob sich am punktgleichen Hamburger SV vorbei auf Rang zwölf.
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Der 1. FC Köln in derselben Elf, die 75 Stunden zuvor den SC Freiburg mit 4:0 schlug, also wieder mit Sereno als Linksverteidiger.
Mainz mit einer taktischen (4-3-3 statt 4-4-2 mit Raute) und drei personellen Änderungen im Vergleich zum 0:0 gegen den HSV: Baumgartlinger, Stieber und Gavranovic spielen für Caligiuri, Malli (nicht im Kader) und Ivanschitz (verletzt). Für Gavranovic ist es das Startelf-Debüt im Mainz-Trikot.
22.: Langer Abschlag von Wetklo. Brecko und Rensing sind sich uneins, Brecko köpft den Ball letztlich am verdutzten Keeper vorbei, verfehlt aber das kurze Eck zu Kölns Glück um einen halben Meter.
44.: Schussversuch Soto - geblockt. Der Abpraller landet bei Gavranovic, der aus 14 Metern in die Arme von Rensing schießt.
49.: Bungert verschätzt sich bei einem langen Ball und köpft unfreiwillig in den Lauf von Podolski, der auf Jajalo querlegt. Wetklo blockt den Ball, den Nachschuss nagelt Clemens auf die Tribüne.
60.: Schöner Doppelpass zwischen Baumgartlinger und Allagui auf rechts. Baumgartlinger passt flach in den Strafraum, aber Geromel ist einen Schritt schneller als Choupo-Moting und klärt.
70., 0:1, Allagui: Gavranovic passt am rechten Flügel weiter auf Baumgartlinger, der genau auf den Kopf von Allagui flankt. Kopfball aus acht Metern ins linke untere Eck. 3. Saisontor.
75.: Kirchhoff mit schwachem Ball auf Fathi, der ihn prompt an Clemens verliert. Flanke an den Sechzehner, Podolski zieht direkt mit rechts ab, doch Wetklo lenkt den Ball mit dem Handballen noch an die Latte.
79.: Brecko verlängert am Elfmeterpunkt nach hinten. Riether setzt nach, passt flach in die Mitte. Brecko rutscht mit Bungert in den Ball - knapp rechts vorbei.
85., 1:1, Podolski: Wer sonst? Jajalo tritt im Mittelfeld an, gibt links ab auf Podolski. Der nimmt aus 24 Metern Maß und trifft mit Hilfe des rechten Innenpfostens trocken ins Tor. 14. Saisontreffer - persönlicher Rekord.
Fazit: Aufgrund der zweiten Halbzeit und des späten Ausgleichs ein eher schmeichelhafter Punktgewinn für Köln, das nicht an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen konnte.
Der Star des Spiels: Julian Baumgartlinger. Der Österreicher nutzte seine Chance von Beginn an eindrucksvoll. Im ersten Durchgang stand Baumgartlinger defensiv bombensicher, gewann nach Kirchhoff die meisten Zweikämpfe. Nach Serenos Verletzung setzte er dann den schwachen Eichner auf rechts oft unter Druck und bereitete von dort auch das 0:1 vor. Ebenfalls stark, zumindest in der Schlussphase: Podolski.
Der Flop des Spiels: Slawomir Peszko. Nach zwei starken Spielen lieferte der Pole mal wieder ein schwaches ab. Der Außenspieler war kaum zu sehen, wurde selten angespielt. Wenn doch, dann gab er den Ballbesitz schnell ab. Kein Assist, kein Abschluss - in einer insgesamt dürftigen FC-Offensive war Peszko der Schwächste.
Der Schiedsrichter: Felix Zwayer. Hatte alle Hände voll zu tun, weil sich beide Mannschaften in vielen Zweikämpfen zermürbten und oft Foul spielten. Zwayer fuhr dabei aber eine klare Linie, verteilte persönliche Strafen nach einem klaren Schema und leistete sich keine nennenswerte Fehlentscheidung.
Analyse: Die Hausherren zu Beginn deutlich giftiger in den Zweikämpfen und auch optisch überlegen, dafür aber ohne rechten Plan im Spiel nach vorne. Jajalo verlor viele Eins-gegen-Eins-Duelle, Clemens und Peszko tauchten ab. Podolski war dafür überall unterwegs, fehlte dann aber oft als Abnehmer in der absoluten Spitze.
Mainz bekam erst nach einer halben Stunde durch eine bessere Raumaufteilung den Fuß in die Tür, kam aber zunächst nur durch Standards vors Tor. Das ungewöhnliche 4-3-3 führte dazu, dass Mainz im Mittelfeld oft in Unterzahl kombinieren musste und viele Bälle schnell abgab. Diagonalpässe auf die Außen waren meist zu unpräzise oder zu hoch für Allagui und Stieber angesetzt.
Konsequenz: Rensing musste in der 44. Minute erstmals eingreifen, Wetklo im ersten Durchgang gar nicht. Nach der Pause knüpfte Mainz an den 15 Minuten zuvor an, ließ den Ball besser laufen und übernahm die Spielkontrolle. Kölns erste Chance nach einem Bungert-Fehler war dann aber gleich die aufregendste Szene des ganzen Spiels, Wetklo hielt jedoch stark (49.).
Nach Serenos verletzungsbedingtem Aus legte Mainz den Finger in die Wunde und griff vermehrt über rechts an.
Baumgartlinger tat sich mit einigen Flankenläufen hervor, einer davon führte zum 0:1 durch den zuvor mehr oder weniger unsichtbaren Allagui. Die passiv agierenden Kölner wurden erst spät wach, kamen aber dann noch durch Podolski zweimal gefährlich zum Abschluss. Einmal rettete die Latte, dann aber begünstigte der rechte Pfosten doch noch den Kölner Ausgleich.
Köln - Mainz: Daten zum Spiel