Im zweiten Spiel der Gruppe A bei der U21-Europameisterschaft in Tschechien haben sich die Gastgeber mit einem 4:0 (2:0) gegen Serbien im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale zurückgemeldet. Stürmer Jan Kliment gelang dabei ein Hattrick.
Vor 9.500 Zuschauern im Letna Stadium in Prag brachte Jan Kliment die Tschechen bereit in der 8. Minute in Führung. Nur wenige Minuten später gelang dem Stürmer von FC Vysocia Jihlava das 2:0 (21.).
Kurz nach der Pause machte der 21-Jährige, der erst gegen Dänemark debütierte hatte, den Hattrick perfekt und entschied die Partie vorzeitig (56.). Martin Frydek setzte in der 59. Minute mit dem 4:0 noch einen drauf.
Am Dienstag treffen die Tschechen auf das DFB-Team, während Serbien gegen Dänemark ran muss.
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Serbien ändert nichts im Vergleich zum 1:1-Unentschieden gegen die DFB-Bubis.
Jakub Dovalil hingegen nimmt drei Änderungen bei den Tschechen vor: Kalas ersetzt in der Innenverteidigung Baranek, im Mittelfeld beginnen der von Eintracht Frankfurt an Sparta Prag ausgeliehene Kadlec und Skalak anstelle von Krejci und Prikryl.
8., 0:1, Kliment: Linksverteidiger Hybs bedient den Angreifer von der Grundlinie, Kliment steht am Fünfer und setzt das Ding locker mit der Innenseite unter die Latte.
10.: Wahnsinn! Und der Torschütze hat direkt das 2:0 auf dem Fuß, scheitert aber vollkommen freistehend an Dimitrovic. Der Ball ist aber noch heiß, Kliment bedient Skala, der trifft aus fünf Metern das leere Tor nicht trifft.
15: Wieder die Tschechen über Kadlec, der das Leder auf halblinks an der Strafraummarkierung bekommt und im Fallen mit rechts abzieht. Dmitrovic ist mit den Fingerspitzen dran und lenkt die Kugel an die Latte.
21., 0:2, Kliment: Völlig verdient. Verzögerter Doppelpass auf der linken Seite zwischen Hybs und Skalak, der aus spitzem Winkel Dmitrovic prüft. Der serbische Keeper wehrt den Ball nach vorne ab, am Fünfer ist wieder Kliment zur Stelle und schiebt den Ball zum 2:0 ins Tor.
29.: Bitter für die Gastgeber. Der bis dahin bärenstarke Kadlec muss verletzt vom Platz. Für ihn kommt Travnik.
35.: Nach einer Ecke versucht es Club-Profi Petrak aus gut 20 Metern, aber kein Problem für Dimitrovic.
40.: Erste gute Möglichkeit für die Serben. Stojkovic findet am Sechzehner die Lücke für Jojic, der unter Bedrängnis mit links mit der Pike abzieht. Koubek ist zur Stelle, Brabac prügelt den Abpraller aus der Gefahrenzone.
42.: Beinahe das 3:0! Kliment steckt schön auf Frydek durch, die serbische Viererkette steht wieder schlecht. Abermals rettet Dimitrovic in höchster Not.
56., 0:3, Kliment: Brabec führt das Leder in der eigenen Hälfte und schickt Kliment auf halbrechts perfekt in die Gasse. Der Angreifer geht allein auf Dmitrovic zu, umkurvt den Keeper und legt den Ball aus spitzem Winkel ins leere Tor.
59., 0:4, Frydek: Skalak bricht auf der rechten Seite ohne große Gegenwehr bis zur Grundlinie durch und bedient am zweiten Pfosten Frydek, der aus acht Metern mit der Innenseite rechts unten einschiebt. 4:0 Tschechien und die Laola schwappt durch die Arena.
66.: Nächste Möglichkeit für Kliment, der einen Flugball aus der Abwehr sauber verarbeitet und am herauseilenden Dmitrovic vorbeigeht. Kliment muss nur noch einschieben, das lange Bein von Pantic macht dem Angreifer aber einen Strich durch die Rechnung.
84.: Serbien hat sich vollständig aufgegeben und schaut nur noch zu, wie die Tschechen kombinieren. Masopust hat allein vor Dmitrovic nochmal die Chance, vergibt den Lupfer aber kläglich.
Fazit: Auch in der Höhe ein absolut verdienter Sieg der Gastgeber, die in allen Belangen überlegen waren. Serbien lieferte eine blutleere Vorstellung ab.
Der Star des Spiels: Jan Kliment. Drei Treffer, Hattrick und ein überragender Auftritt. Mehr muss man nicht sagen. Schoss die Serben quasi im Alleingang ab.
Der Flop des Spiels: Filip Djuricic. War im ersten Gruppenspiel noch bester Mann auf dem Platz, gegen Tschechien war vom Ex-Mainzer aber nichts zu sehen. Hatte er in den ersten 20 Minuten noch einige ordentliche Ansätze, tauchte er danach vollkommen ab.
Der Schiedsrichter: Clement Turpin (Frankreich). In einer leicht zu leitenden Partie hatte der 33-Jährige stets alles im Griff. Entschied in der ersten Hälfte richtig, Kaderabek keine Gelbe Karte wegen Schwalbe zu geben. Lag bei den persönlichen Strafen auch immer richtig.
Das fiel auf:
- Starker Auftakt der Tschechen. Sie schalteten immer wieder schnell um, somit ergaben sich große Lücken in der serbischen Defensive. Mit schnellen Pässen in die Spitze gab es immer wieder große Torchancen für die Gastgeber. Vor allem Kadlec sorgte als Zwischenspieler häufig für Gefahr. Nach Kadlec' Auswechslung übernahm Frydek die Rolle als offensiver Freigeist.
- Die frühen Treffer gaben natürlich Selbstvertrauen. Tschechien agierte fortan mit einem souveränem Passspiel. Serbien versuchte ab der Mittellinie zu pressen, kam aber überhaupt nicht in die Zweikämpfe.
- Die Serben hatten zu große Lücken in der Viererkette. Oft verschob man schlichtweg falsch. Vor allem die Abstände zum Mittelfeld waren zu groß, was Frydek, Kadlec oder Skala viel Platz brachte.
- Djuricic fand im serbischen Spiel überhaupt nicht statt. War er gegen Deutschland noch Dreh- und Angelpunkt, trat er im zweiten Spiel kaum in Erscheinung. Dadurch lahmte das gesamte Offensivspiel, Pesic und Co. hingen komplett in der Luft.
- Spätestens nach dem Doppelschlag war das Spiel durch. Serbien gab sich auf. Tschechien verwaltete lediglich und ließ Ball und Gegner laufen. So konnte Dovalil einige Jungs aus der zweiten Reihe bringen und die wichtige Spieler für das letzte Gruppenspiel gegen das DFB-Team schonen.
Serbien - Tschechien: Die Daten zum Spiel