Der FC Bayern München darf dank Ivica Olic und Girondins Bordeaux in der Champions League weiter auf das Achtelfinale hoffen. Am 5. Spieltag der Gruppe A besiegten die Bayern Maccabi Haifa mit 1:0 (0:0) und können mit einem Sieg in vierzehn Tagen bei Juventus Turin noch den zweiten Platz erreichen.
Vor 58.000 Zuschauern erzielte Olic, der erst durch die Ellenbogen-Verletzung von Miroslav Klose ins Team gerückt war, das Tor des Tages (62.).
Mit dem ersten Heimsieg und nunmehr sieben Punkten auf dem Konto liegt Bayern in der Tabelle hinter Juventus (8 Zähler), das 0:2 in Bordeaux verlor, in Lauerstellung. So kommt es am 8. Dezember zum Endspiel um Platz zwei zwischen Juve und Bayern.
So diskutierten die mxSPOX-User während der Partie
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Ribery, Robben, Klose - alle verletzt. Toni suspendiert, deswegen darf der nur halbwegs fitte Olic von Beginn an ran. Tymoschtschuk nur auf der Bank, Pranjic bekommt dafür seine nächste Bewährungschance.
Bei Haifa sitzen die Offensivspieler Golasa und Arbeitman nur auf der Bank, Trainer Levy setzt aber dennoch auf ein 4-4-2 mit zwei Angreifern.
13.: Osman mit der Flanke aus dem rechten Halbfeld. Pranjic hält den Kopf rein und der Ball senkt sich gefährlich neben den Pfosten.
17.: Müller auf Gomez. Der legt auf rechts zu van Bommel ab. Flacher Pass vors Tor, Gomez' Schuss aus acht Metern geht hauchdünn am linken Pfosten vorbei.
18.: Schweinsteiger spielt auf Müller und geht tief in den Strafraum. Müller steckt durch, aber Schweinsteiger kann sich die Kugel nicht stoppen.
24.: Gomez mit Raum 24 Meter vor dem Tor. Rechtsschuss, einen Meter links vorbei. Hätte er auch rechts raus zu Lahm geben können...
29.: Olic erkämpft sich den Ball am Haifa-Sechzehner und legt nach links zu Badstuber. Der geht volles Risiko, trifft den Ball aber nicht richtig. Klar links vorbei.
32.: Super Ball von Schweinsteiger rechts in die Spitze auf Olic. Der lässt Maimon aussteigen und schließt ab - Davidotch pariert mit dem Gesicht.
45.+1: Freistoß Badstuber von rechts mit links. Davidotch verschätzt sich, Olic ist da, köpft aber aus sechs Metern in Rücklage drüber.
Halbzeit-Fazit: Ordentliche Halbzeit der Bayern, auch wenn's vor dem Tor noch zu zögerlich ist. 57 Prozent Ballbesitz und 8:3 Torschüsse sind okay, mehr aber auch nicht.
49.: Ghadir spielt den Ball gut in den Strafraum auf den einlaufenden Katan. Der nimmt die Kugel mit rechts an und hält mit links drauf. Knapp am rechten Winkel vorbei.
52.: Freistoß Schweinsteiger von links. Alles rechnet mit einer Flanke, aber Schweini zieht die Kugel aufs Tor. Auf die Latte!
62., 1:0, Olic: Erster guter Ball von van Bommel in die Spitze auf Gomez. Der lässt Maimon aussteigen und zieht aus 18 Metern ab. Davidotch kratzt das Ding aus dem linken Eck, aber Olic ist da und staubt ab.
78.: Müller zieht von links in die Mitte, hat Platz und lässt einen strammen Rechtsschuss los - knapp rechts neben das Tor.
79.: Nächster Distanzschuss, nächste knappe Sache. Van Bommel aus 28 Metern halblinks, wieder knapp rechts daneben.
90.: Gomez legt von der Mitte links ab auf van Bommel, der schießt Millimeter am rechten Pfosten vorbei.
Fazit: Bayern siegt verdient, wenn auch nicht glanzvoll. Aber danach fragt keiner mehr, wenn man in zwei Wochen in Turin gewinnt...
Der Star des Spiels: Mario Gomez. Der Stürmer war an fast allen gefährlichen Offensiv-Aktionen der Bayern beteiligt, zeigte sich vor allem bei der Ballverarbeitung verbessert und bereitete zudem das 1:0 mit einer schönen Körpertäuschung und einem guten Schuss vor. Zumindest bei ihm geht es aufwärts.
Die Gurke des Spiels: Mark van Bommel. War zwar präsent und versuchte die verunsicherten Kollegen zu Beginn mit Antreibergesten wachzurütteln, entwickelte sich aber selbst im Laufe des Spiels zum Unsicherheitsfaktor. Viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung und technische Probleme bei der Ballannahme unterbrachen das Bayern-Angriffsspiel immer wieder. Einziger lichter Moment: Das Zuspiel auf Gomez vor dem 1:0.
Die Pfeife des Spiels: Craig Thomson. Der Schotte war typisch britsch Befürworter gesunder Zweikampfhärte und ließ das Spiel bei kleineren Nickeligkeiten laufen. Hatte ansonsten keine Probleme mit der fairen Partie, die allerdings auch keine strittigen Szenen beinhaltete.
Die Lehren des Spiels: Bayern begann in einem 4-3-3 und hatte gleich eine bessere Raumaufteilung als zuletzt. Vor allem Olic gewann viele zweite Bälle, zog aber manchmal zu schnell nach innen und nahm Gomez damit Raum.
Mitte der ersten Halbzeit löste van Gaal in ein 4-4-2 auf, was das Angriffsspiel allerdings berechenbarer machte, weil Bayerns Mittelfeld in der Folge zu träge umschaltete. Vor dem Tor blieben die Aktionen lange Zeit zu zaghaft und zaudernd, der letzte Pass kam nicht an und das Publikum machte sich einmal mehr durch Pfiffe bemerkbar.
Erst mit dem 1:0 von Bordeaux im Rücken, das die Allianz Arena wie ein Bayern-Tor feierte, wurden die Aktionen wieder selbstbewusster und zielstrebiger. Das 1:0 entstand aus van Bommels klarem Passspiel, Gomez' bemerkbaren Willen und Olics Killerinstinkt.
Haifa muss man hingegen ein Kompliment machen: Die Israelis verkauften sich teuer, hatten in Katan einen starken Spielgestalter, der sich auf gegen Bayern-Überzahl ein ums andere Mal durchsetzte und die besten Chancen der Gäste kreierte. Maccabi ist eigentlich besser, als es die null Punkte und null Tore nach fünf Spielen aussagen.
Dennoch war der Bayern-Sieg in der Summe verdient, wenn auch abermals nicht überzeugend. Durch Bordeaux' Schützenhilfe haben die Bayern nun ihr "Endspiel" in Turin am 8. Dezember. Mal sehen, ob sie die Chance nutzen.
FC Bayern - Haifa: Daten zum Spiel
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