Spanien hat im zweiten Auftritt bei der WM 2018 seinen ersten Sieg gefeiert. Der Weltmeister von 2010 besiegte den Iran in Kasan mit 1:0 (0:0) und übernahm damit die Tabellenführung in Gruppe B.
Spanien hatte von Beginn an die erwarteten Feldvorteile und über 80 Prozent Ballbesitz. Der Iran zog sich weit in die eigene Hälfte zurück. Die Mittelfeldaußen in der 4-1-4-1-Grundordnung ließen sich gegen den Ball tief fallen, sodass sich eine Sechserkette bildete.
Die Spanier durften bis 20 Meter vor dem gegnerischen Tor ihr Kombinationsspiel aufziehen, kamen dann jedoch aufgrund fehlenden Tempos gegen die gut strukturierte Verteidigung der Iraner nicht in Abschlusssituationen. Erst nach einer halben Stunde hatte der Favorit vereinzelte Torchancen, meist waren diese jedoch Zufallsprodukte.
Im zweiten Durchgang rückten die Iraner von der Taktik mit der defensiven Sechserkette ab und ermöglichten den Spaniern damit, sich durchzukombinieren. Besonders Isco gelang es in dieser Phase, mit kurzen Sprints und klugen Pässen aus dem linken Halbraum für Gefahr zu sorgen. Der Führungstreffer fiel jedoch glücklich: Hosseini schoss Costa im Strafraum an, von dessen Knie der Ball ins Tor sprang.
Nach dem 1:0 der Spanier wagte sich der Iran mutig nach vorne und zeigte sein großes Offensivpotential. Der vermeintliche Ausgleichstreffer durch Ezatolahi wurde aufgrund einer Abseitsstellung zu Recht aberkannt. Davon ließ sich der Außenseiter allerdings nicht entmutigen. In der Schlussphase war der Iran näher am Ausgleich als Spanien am 2:0, doch letztlich reichte es nicht mehr für einen Punktgewinn, der aufgrund der engagierten Offensive zum Ende der Partie nicht unverdient gewesen wäre.
Die Daten des Spiels Iran - Spanien
Tor: 0:1 Costa (53.)
- Diego Costa hat bei Weltmeisterschaften bislang dreimal aufs Tor geschossen und jeden dieser Versuche auch verwandelt.
- Sowohl Isco (55) als auch Sergio Ramos (53) spielten in der ersten Halbzeit mehr Pässe als die gesamte Mannschaft des Iran (49).
Der Star des Spiels: Isco (Spanien)
War der Schlüsselspieler in der spanischen Offensive. Sorgte insbesondere in der zweiten Halbzeit durch Tempoänderungen und kluge Pässe für Impulse. Hatte einen großen Aktionsradius und mit Abstand die meisten Ballaktionen aller Spanier. Darüber hinaus mit einer Passquote von 93 Prozent.
Der Flop des Spiels: Majid Hosseini (Iran)
Stand beim Gegentor zu weit von Costa weg und schoss ihn dann unglücklich an. Darüber hinaus kaum ins Aufbauspiel eingebunden, brachte nicht einmal zwei Drittel seiner Pässe an den Mann.
Der Schiedsrichter: Andres Cunha (Uruguay)
Behielt die Ruhe, als Costa Beiranvand leicht auf den Fuß trat. Korrekt, in dieser Situation nicht auf Tätlichkeit zu entscheiden. Lag in Zusammenarbeit mit seinen Assistenten inkl. VAR richtig, das vermeintliche Ausgleichstor der Iraner aufgrund einer Abseitsstellung nicht anzuerkennen.
Die Reaktionen zu Iran - Spanien:
Carlos Queiroz (Trainer Iran): "Ich gratulieren meinen Spielern, es war ein wunderbarer Kampf gegen eine Mannschaft, die die WM gewinnen kann. Wir hatten ein besseres Ergebnis verdient. Wir haben viel in diesem Spiel gelernt, das war unser erster Matchball, der zweite ist gegen Portugal, wir leben noch und träumen."
Fernando Hierro (Trainer Spanien): "Es war das erwartet schwere Spiel. Es gab viele Unterbrechungen. Es war schwer, in den Rhythmus zu kommen. Dann haben wir nach der Pause umgestellt, sind mehr über außen gekommen. Ein 1:0 ist schwer zu verteidigen, wir haben viele Schwierigkeiten gehabt. Alle hier sind auf einem ähnlichen Niveau. Kein Team macht es dem anderen leicht."