Borussia Dortmund ist gegen den FC Red Bull SalzburgEuropa-League-Achtelfinale ausgeschieden. Nach der 1:2-Hinspielniederlage trennte man sich auswärts in Österreich 0:0.
Trainer Peter Stöger stellte im Vergleich zum Frankfurt-Spiel auf vier Positionen um, unter anderem bildeten Sokratis und Zagadou das Innenverteidiger-Duo, hinter Batshuayi spielten Schürrle, Götze und Reus. Dieser erstmals so auflaufenden Elf sah man gegen den im Vergleich zum Hinspiel unveränderten Salzburgern die Unsicherheit an: Haarsträubende Fehler von Zagadou und Sokratis ermöglichten Hee-Chan Hwang gute Chancen, die Bürki vereitelte, der Keeper hielt auch gegen Schlager ganz stark (32.).
Spielerisch lieferte der BVB in der ersten Halbzeit einen Offenbarungseid ab: Fehler im Aufbauspiel, nicht zwingend genug in den Zweikämpfen, keine Ideen nach vorn. Über die Mitte ging gar nichts, im gegnerischen Strafraum tauchte man erstmals nach über einer halben Stunde auf. Salzburg verteidigte anfangs hoch und zog sich dann etwas weiter zurück, ohne aber wirkliche Drangphasen der Gäste zu erlauben.
Isak und Philipp kamen zur zweiten Hälfte für die ungefährlichen Reus und Götze ins Spiel. Die offensivere Ausrichtung brachte keine nennenswerte spielerische Steigerung, aber immerhin die ersten Abschlusschancen für Philipp (51.) und Schmelzer (57.), lud die Salzburger aber auch zu großen Konterchancen ein, die schlampig ausgespielt worden.
Stöger schöpfte sein Wechselpotenzial früh aus, die Partie blieb zeitweise hektisch, auf Mittelfeldspiel wurde in der letzten halben Stunde fast vollständig verzichtet. Beide Teams konnten jedoch mehrere gute Gelegenheiten nicht nutzen. Am Ende stand Salzburg verdient zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Viertelfinale der Europa League.
Die Daten zum Spiel
Tore: Fehlanzeige
- Als erstes Team aus Österreich erreicht Salzburg das Viertelfinale der Europa League.
- Nur ein Torschuss in einer ersten Halbzeit gab es beim BVB in dieser Saison zuvor nur beim Pokal-Aus gegen die Bayern. Roman Bürki hatte in den ersten 45 Minuten fast doppelt so viele Ballaktionen (27) wie Michy Batshuayi (14).
- Im 5. Pflichtspiel in Folge begann der BVB mit einer anderen Innenverteidigung, heute erstmals seit dem 2:4 in Hannover Ende Oktober mit Sokratis/Zagadou.
- Marcel Schmelzer zieht mit seinem 340. Pflichtspiel für Borussia Dortmund an Stefan Klos vorbei. Nur 8 Spieler kamen öfter für den BVB im Profi-Fußball zum Einsatz.
Der Star des Spiels: Roman Bürki
Hielt die Dortmunder in der ersten Halbzeit mit gleich drei guten Paraden im Spiel, vor allem gegen Schlagers Flachschuss stark. In der Strafraumbeherrschung ebenfalls gut, fing mehrere Flanken ab.
Der Flop des Spiels: Mario Götze
Als zentraler Offensivspieler praktisch unsichtbar, auch als er mit Schürrle und Reus rochierte, gelang ihm fast nichts. Ohne Ideen und Bindung zum Spiel, schwache Zweikampf- und Passquote (36 Prozent/61 Prozent). Ging zur Pause zu Recht raus.
Der Schiedsrichter: Benoit Bastien
Großzügige Linie des Franzosen, der viel laufen ließ und damit vor allem die Salzburger Fans gegen sich aufbrachte. Der eine oder andere Pfiff hätte es mehr sein können, in Halbzeit zwei dann etwas kleinlicher. Batshuayis Zusammenprall mit seinem Bewacher kurz vor der Pause war kein Foul, die Gelben Karten vertretbar. Insgesamt eine gute Leistung, hatte die Partie zu jeder Zeit im Griff.
Die Reaktionen der Trainer
Peter Stöger (Trainer Borussia Dortmund): "Die erste Halbzeit war ganz schlecht. Wir haben uns das Leben zum Teil selbst schwer gemacht. Wer so behäbig spielt, braucht sich auch nicht wundern, wenn er keine Chancen hat. Wer denkt, auf der Wiese geht auch Hacke, Spitze, dann kannst Du nicht gewinnen."