"Der Trainer hat Vertrauen in mich"

Maurice Kneisel
27. Januar 201111:03
Andreas Ottl (M.) wechselte mit elf Jahren in die Jugend von Bayern MünchenGetty
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Andreas Ottl könnte besonders vom Abschied von Mark van Bommel profitieren. In Aachen überzeugte der 25-Jährige auf der Sechser-Position, winkt ihm nun ein Stammplatz? Ottl im SPOX-Interview über van Bommels Verabschiedung, sein Verhältnis zum Trainer und die Chancen auf einen Platz in der Stammelf.

SPOX: Sie haben in Aachen von Anfang an gespielt - profitieren Sie am meisten vom Abgang von Mark van Bommel?

Andreas Ottl: Nein, ich glaube nicht. Ich war froh, dass ich gespielt habe und dass wir gewonnen haben. Unser Ziel war das Halbfinale, das haben wir erreicht. Ich bin rundum zufrieden.

SPOX: Kam der Einsatz von Beginn an für Sie überraschend?

Ottl: Ich habe mir sicherlich erhofft, und auch ein wenig erwartet, dass ich jetzt eine Chance kriege, zu spielen.

SPOX: Spekulieren Sie jetzt auf einen Stammplatz?

Ottl: Nein, der Trainer ist zu mir gekommen und hat gesagt, dass er Vertrauen in mich hat. Ich denke, ich habe mir das Vertrauen in den Spielen, in denen ich zum Einsatz kam, erarbeitet. Jetzt versuche ich natürlich auch, ihm das Vertrauen auf dem Platz zurück zu geben.

SPOX: Hat van Bommels Abschied Unruhe in die Mannschaft gebracht?

Ottl: Nein, Mark ist bei uns ein verdienter Spieler gewesen. Es war seine Entscheidung. Wir haben alle bei der Verabschiedung gesehen, dass es ihm nicht leicht gefallen ist. Deswegen muss man seine Entscheidung verstehen und jetzt als Mannschaft auch damit umgehen.

SPOX: 4:0 hört sich relativ deutlich an. Aber es war kein Spaziergang.

Ottl: Wir haben gerade in der ersten Halbzeit den Ball gut laufen lassen. Uns war klar, dass die Aachener ab der 60., 70. Minute müde werden, wenn wir den Ball weiter verlagern und in den eigenen Reihen halten. Wir haben darauf spekuliert, hinten raus unsere Chancen zu bekommen. So ist es dann auch eingetreten. Deswegen denke ich, dass wir auch in der Höhe verdient gewonnen haben.

SPOX: Bayern hätte das Spiel aber früher entscheiden müssen. Geht das nur mit Arjen Robben?

Ottl: Sicherlich hatten wir mit Arjen noch einen enormen Trumpf in der Hinterhand. Chancen hatten wir aber auch ohne ihn genug. Und wenn man die Dinger nicht macht, ist es normal, dass man dann auch mal in so eine Drangphase gerät. Thomas Kraft hat unsere Führung mit einer starken Parade verteidigt.

SPOX: Auffallend war das aggressive Spiel der Bayern gegen den Ball. Das hätte man eher von der Heimmannschaft erwartet.

Ottl: Unser Plan war, von Beginn an dagegen zu halten. Auf dem Tivoli, bei dieser Kulisse, bleibt der Gastmannschaft nichts anderes übrig. Wir waren sofort im Spiel und haben viele Duelle im Mittelfeld für uns entschieden.

SPOX: Schalke im Halbfinale, oder doch eher ein Zweitligist?

Ottl: Für uns ist nur wichtig, dass wir ein Heimspiel bekommen. Das hätten unsere Fans mal wieder verdient.

Analyse: Klassenunterschied auf dem Tivoli