Nach dem 1:1 zwischen Juventus Turin und dem FC Genua ärgerte sich Juve-Trainer Antonio Conte über die Schiedsrichterleistung und kritisierte Referee Marco Guide öffentlich. Dieser hatte kurz vor Spielende ein Handspiel von Genuas Andreas Granqvist im eigenen Strafraum nicht geahndet.
Der Schwede schoss sich bei einer Rettungsaktion den Ball an die eigene Hand, aber Schiedsrichter Guida entschied nicht auf Elfmeter. "Der Schiedsrichter sollte die Verantwortung übernehmen. Auch ein Blinder hätte das gesehen. In diesem Fall gibst du deine Schiedsrichter-Lizenz zurück. Ich kann nicht tolerieren, was passiert ist. Auch der Torrichter sagte, dass es ein Elfmeter war", so Conte nach dem Spiel.
Die Aussagen von Guida, er habe sich nicht danach gefühlt, einen Elfmeter zu geben, brachten Conte noch mehr in Rage. "Ich kann es akzeptieren, wenn sie behaupten, sie hätten es nicht gesehen. Aber wenn ein Schiedsrichter sagt, sie haben sich nicht danach gefühlt, einen Elfmeter zu geben, ist das nicht normal. Das ist nicht Fußball."
Schiedsrichter-Ansetzung irritiert
Die Tatsache, dass Guida aus Neapel und damit aus der Stadt eines der Hauptkonkurrenten um den Scudetto kommt, war für die Juve-Verantwortlichen ein weiterer Kritikpunkt. "Der Schiedsrichter ist aus Neapel. Deshalb verspürte er vielleicht einen gewissen Druck. Er ist jung und dass er für unser Spiel ausgewählt wurde, muss schwierig für ihn gewesen sein. Stellen sie sich die Reaktionen vor, wenn ein Schiedsrichter aus Turin Einfluss auf ein Spiel von Napoli genommen hätte", sagte Juves Sportdirektor Giuseppe Marotta.
"Für eine lange Zeit halten wir uns schon vornehm zurück und schätzen das Fair Play, aber nun habe ich zu viele Entscheidungen gesehen, die gegen uns gingen. Parma sagte einmal, dass jeder das Recht hat, sich zu beschweren, nur Juve nicht. Jetzt sind diese Vorfälle für jeden sichtbar", meinte Conte.
Juventus liegt in der Serie A trotz des Unentschiedens weiter auf Platz eins. Die "Bianconeri" liegen sechs Punkte vor dem SSC Neapel, der am Sonntag noch beim FC Parma antreten muss.
Antonio Conte im Steckbrief