Hoeneß: "Gomez ist gut - nicht sehr gut"

Andreas Lehner
28. Juli 201219:29
Uli Hoeneß freut sich auf Konkurrenz für Mario Gomez beim FC bayernGetty
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Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß geht davon aus, dass der FC Bayern mit dem verstärkten Kader Meister wird. Hoeneß begrüßt vor allem die Verpflichtungen der Angreifer Mario Mandzukic und Claudio Pizarro, aber auch Xherdan Shaqiri, bei dem er Potenzial zum Publikumsliebling sieht. Bei Mario Gomez sieht Hoeneß Luft nach oben.

Auf Einladung des bayerischen Landwirtschaftsministers Helmut Brunner gastierte Uli Hoeneß beim Pichelsteiner-Fest im bayerischen Regen. Hoeneß stellte sich dort den Fragen der Fans. Die besten Aussagen von Hoeneß im Überblick.

Die Neuverpflichtungen: "Der Kader der letzten Saison war nicht gut genug. Wir hatten nur 11, 12, 13 Spieler. Das reicht nicht, um auf drei Hochzeiten zu tanzen. Was ich bisher von Dante, Mario Mandzukic und Xherdan Shaqiri gesehen habe, hat mich sehr überzeugt. Shaqiri wird ein Publikumsliebling."

Der neue Sturm: "Dass wir Alternativen zu Mario Gomez haben, ist Grundvoraussetzung für den Erfolg. Mario Mandzukic wird in den Spielen, in denen Kopfballspieler gefragt sind, sehr wichtig. Bei Claudio Pizarro bin ich sehr froh, dass er da ist, weil wir mit ihm einen Schlawiner, ein Schlitzohr haben. Mario Gomez ist gut, aber nicht sehr gut. Er kann noch besser werden. Wir dürfen die Spieler nicht immer in Watte packen. Wenn man Spieler immer nur auf die Schulter klopft, werden sie nicht besser. Zum Leben gehört auch konstruktive Kritik. Wer damit nicht umgehen kann, hat ein Problem."

Weitere Transfers: "Ein defensiver Mittelfeldspieler wäre die Sahne auf dem Kaffee, aber 40 Millionen für einen Spieler aus Bilbao werden wir nicht zahlen. Lars Bender macht nur Sinn, wenn Leverkusen ein Signal gibt. Aktuell wollen sie ihn nicht abgeben und weiterbohren wäre unseriös. Wir wollen in Leverkusen keine Unruhe stiften."

Die Klub-Philosophie: "Beim FC Bayern ist in letzter Zeit zu viel ‚Mia san Mia' überall hin geklatscht worden. Wir müssen das wieder mehr leben. Wenn wir über die fünf Prozent sprechen, die Matthias Sammer angesprochen hat, ist auch Konfrontation ein Punkt."

Bayern Münchens Ziele: "Wir haben einen Kader, der Deutscher Meister wird. Wenn wir das spielen, was wir drauf haben, mache ich mir vor Borussia Dortmund nicht in die Hose."

Borussia Dortmund: "Man muss voller Respekt sagen, dass aus einem Verein, der fast pleite war, ein respektabler Gegner erwachsen ist. In Zukunft wird dort die Anspruchshaltung eine andere sein. Bisher konnten sie im Windschatten des FC Bayern fahren und das ist einfach. Aber jetzt werden sie gejagt. Als zweimaliger Meister machen sie die Erfahrung, die der FC Bayern schon seit Jahren macht, dass die Gegner die Begegnung immer als Spiel des Jahres sehen. Ihre Champions-League-Politik können sie so nicht mehr durchstehen: Fans und Medien werden mehr Druck aufbauen. Das BVB-Spiel ist sehr aufwändig und laufintensiv. Die Ruhepausen haben sie sich bisher in der Champions League geholt. Das wird nicht mehr möglich sein."

Trainersuche: "Es gibt keine Not über den Trainer nachzudenken. Bis Weihnachten werden wir nichts unternehmen, dann werden wir uns zusammensetzen. Vorher wollen wir keine Spekulationen fördern. Mit Matthias Sammer im sportlichen Bereich fühle ich mich viel sicherer als in der Vergangenheit."

Christian Nerlingers Weggang: "Es hat Meinungsverschiedenheiten gegeben, sonst hätte man sich nicht trennen müssen. Da ging es um Themen wie Nachwuchsarbeit, Scouting und Neuausrichtung. Ich will da aber nicht zu sehr ins Detail gehen. Nerlinger hat sich nichts zu Schulde kommen lassen, wofür man ihn verdammen müsse. Wir hoffen, dass das Verhältnis mit ihm weiter so gut bleibt."

Breno: "Das war ein Tiefpunkt beim FC Bayern. Da hat nicht alles funktioniert, wie es sein sollte. Da hätte das Frühwarnsystem anspringen müssen."

Bayern Münchens Kader