Fenerbahce ist in der Champions-League-Qualifikation gescheitert. Überschattet wurde die Partie von Sprechchören auf den Rängen. Darauf reagierte mittlerweile der ukrainische Botschafter in der Türkei.
Der ukrainische Rekordmeister Dynamo Kiew darf vom Einzug in die Gruppenphase der Champions League träumen. Im Rückspiel der zweiten Qualifikationsrunde zog Dynamo am Mittwochabend bei Fenerbahce durch einen 2:1-Erfolg nach Verlängerung in die dritte Runde ein. Für Kiew waren es die ersten Pflichtspiele seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar.
Überschattet wurde die Partie von Geschehnissen auf den Rängen. Nachdem Witalij Bujalskyj die Gäste in der 57. Minute in Führung schoss, jubelte er provokant in Richtung der Heimfans. Diese skandierten daraufhin den Namen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der mit seinem Land derzeit Krieg gegen die Ukraine führt.
Die Gesänge dauerten einige Minuten an, andere Teile der Fenerbahce-Fans zeigten Solidarität mit der Ukraine. Dynamo-Trainer Mircea Lucescu verweigerte im Anschluss an den Sieg die Pressekonferenz.
Der ukrainische Botschafter in der Türkei, Wasyl Bodnar, reagierte am Donnerstag auf den Vorfall via Twitter: "Fußball ist ein faires Spiel. Dynamo Kiew war gestern Abend stärker. Es ist sehr traurig, von den Fenerbahce-Fans unterstützende Worte für den Mörder und Aggressor zu hören, der unser Land bombardiert."
Kiew hatte sich seit Kriegsbeginn und dem damit verbundenen Abbruch der Liga mit einigen Test- und Benefizspielen - wie beispielsweise im April bei Borussia Dortmund oder vor rund zwei Wochen gegen Olympique Lyon - fitgehalten. Die Pflichtspiel-Premiere gilt als der Anfang des Wiederbeginns im ukrainischen Fußball. Plänen zufolge soll die Liga trotz der anhaltenden Kriegsattacken am 23. August wieder starten.