Die hanseatischen Festspiele können beginnen: Binnen 19 Tagen treffen der Hamburger SV und Werder Bremen viermal aufeinander. Den Auftakt macht gleich ein K.o.-Spiel, das DFB-Pokal-Halbfinale (20.15 Uhr im LIVE-TICKER und im Internet TV).
Bremens Angreifer Hugo Almeida freut sich schon diebisch auf die Vergleiche mit dem norddeutschen Rivalen. Im Interview mit SPOX spricht der 24-jährige Portugiese über den HSV, Kritik von Trainer Thomas Schaaf, seine Teamkollegen Diego und Claudio Pizarro und seine eigene Zukunft bei Werder.
SPOX: Hugo Almeida, Manager Klaus Allofs hatte Ihnen nach dem Dortmund-Spiel mangelnden Einsatz vorgeworfen. Wie gehen Sie mit dieser Kritik um?
Hugo Almeida: Ich habe damit kein Problem. Ich bin Stürmer und als Stürmer ist es mein Job, Tore zu erzielen, damit die Mannschaft gewinnt. Wenn mir das eine Zeit lang nicht gelingt, darf mich mein Arbeitgeber dafür kritisieren. Das ist in jedem Job der Welt nicht anders. Wenn man keine Leistung bringt, gibt es Kritik. Wenn sie berechtigt ist, habe ich dafür ein offenes Ohr. Ich bin nicht perfekt und arbeite hart, um der Mannschaft zu helfen.
GettySPOX: Einen Stammplatz konnten Sie sich aber nicht erarbeiten. Im Sturm ist nur Claudio Pizarro gesetzt. Wer hat im Kampf um den zweiten Platz im Angriff die Nase vorn: Sie oder Markus Rosenberg?
Almeida: Ein Trainer braucht mehrere Optionen. Jedes Spiel, jeder Gegner ist anders. Markus hat seine Fähigkeiten, ich habe meine. Der Trainer entscheidet, wer in welchem Spiel zu welchem Gegner besser passt.
SPOX: Wer passt denn besser zum HSV?
Almeida: Ich hoffe der Trainer entscheidet sich für mich. Dann werde ich mindestens noch vier Mal zum Einsatz kommen (lacht).
SPOX: Womit wir beim Thema wären. Was überwiegt: Freude oder Frust, vier Mal gegen den gleichen Gegner spielen zu müssen?
Almeida: Wir haben die Lose ja nicht selbst gezogen und können es nicht ändern. Bremen gegen den HSV ist ein Derby, die Rivalität ist groß. Aber wenn du in einem Halbfinale stehst und unbedingt mindestens einen Titel gewinnen willst, ist es egal, gegen wen du spielst. Wir wollen den DFB-Pokal und den UEFA-Cup gewinnen. Dafür müssen wir den HSV zweimal aus dem Wettbewerb werfen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns das auch gelingen wird.
SPOX: Muss Werder einen Titel holen, damit Diego in Bremen bleibt?
Almeida: Diese Frage kann nur Diego beantworten. Alles, was ich über ihn sagen kann, ist, dass er ein fantastischer Spieler, ein feiner Kerl und ein guter Freund ist. Mit ihm zusammenzuspielen ist einfach großartig. Sollte er uns verlassen, würden wir ihn vermissen.
SPOX: Inwieweit beeinflusst die Diskussion um Diego oder auch der Ärger um Claudio Pizarros angebliche Geldwäsche-Affäre die Leistung der Mannschaft?
Almeida: Überhaupt nicht. Wir blenden das völlig aus. Wenn sich diese Dinge negativ auf unsere Leistungen auswirken würden, stünden wir nicht in zwei Halbfinals.
SPOX: Werder befindet sich in der Bundesligatabelle im "Niemandsland", kann aber noch zwei Titel holen. Besteht die Gefahr, dass die Mannschaft die Liga im Endspurt schleifen lässt?
Almeida: Auf keinen Fall. Wir wissen, dass wir uns nur mit einem Titel im UEFA-Cup oder dem DFB-Pokal für den Europapokal in der kommenden Saison qualifizieren können. In diesen Wettbewerben sind wir extrem motiviert. Aber das gibt uns noch lange kein Recht, die Bundesliga zu vernachlässigen. Werder Bremen verteilt keine Geschenke. Das ist nicht unsere Art. Ich persönlich hasse Niederlagen.
SPOX: Wie lange wollen Sie noch in Bremen spielen?
Almeida: Mein Vertrag läuft bis 2011 und ich fühle mich sehr wohl in Bremen. Als Spieler habe ich natürlich noch Träume und ich weiß nicht, ob ich diese Träume mit Werder verwirklichen kann. Aber ich lebe im Hier und Jetzt. Wir können in den nächsten vier Wochen zwei Titel holen. Da mache ich mir keine Gedanken über die Zukunft.
Die Bilanz des Nordderbys HSV gegen Bremen
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