2. Liga: "Brustlöser" für Werder durch Last-Minute-Tor - "Mentalität überragend"

SID
01. August 202110:51
Eggestein hat Werder zum Sieg in Düsseldorf geschossen.imago images
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Nach der Achterbahnfahrt der Gefühle war die Erlösung bei Werder Bremen schier grenzenlos. "Das ist ein geiler Sieg", gestand Werder-Kapitän Ömer Toprak nach dem dramatischen 3:2 (1:0) des Bundesliga-Absteigers bei Fortuna Düsseldorf am Samstagabend. Der erste Saisonsieg für die Hanseaten nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Hannover 96 war unter Dach und Fach.

"Was die Mentalität angeht, war das heute überragend", sagte Matchwinner Maximilian Eggestein, der bei seinem verwandelten Foulelfmeter in der sechsten Minute der Nachspielzeit die Nerven behielt. Doch der SV Werder machte sich vor 12.850 Zuschauern in Düsseldorf selbst das Leben schwer.

Durch einen Doppelpack des US-Amerikaner Josh Sargent (39./64.) lagen die Norddeutschen zweimal in Führung, doch die Fortunen bewiesen Moral und kamen durch das dritte Saisontor von Rouwen Hennings (47.) und Khaled Narey (90.+4) zweimal zum Ausgleich. Wie vom Blitz getroffen schienen die Bremer nach dem 2:2 in der Nachspielzeit.

Doch die Hanseaten ließen sich nicht hängen - im Gegenteil. "Wichtig war die Reaktion. In der 94. Minute den Ausgleich zu bekommen, ist ja wie eine Niederlage. Und dann in der nächsten Aktion aber vom Anstoß wieder nach vorne zu spielen und den Elfmeter zu erzwingen, hat die Mannschaft sehr gut gemacht", analysierte Coach Markus Anfang. Den Dreier bei der Fortuna bezeichnete er bei Sport1 als "Brustlöser".

Werder: "Fußballgott deshalb heute auf unserer Seite"

Der starke Sargent ergänzte: "Wir waren in einer schweren Situation in der Nachspielzeit, aber es ist keine Option, dann aufzugeben. Vielleicht war der Fußballgott deshalb heute auf unserer Seite."

Noch ist bei Werder nicht alles optimal. Anfang sieht seine Mannschaft in einer Entwicklung, die noch längst nicht abgeschlossen ist. Das sieht auch der Toprak so. "Es ist ein Prozess. Wir sind abgestiegen, waren in einem Negativstrudel und haben jetzt ein neues Spielsystem. Wir haben so viele junge Spieler dabei, da braucht es einfach Zeit. Aber diese Ergebnisse geben Selbstvertrauen", meinte der Abwehrspieler, der ein starkes Spiel in Düsseldorf ablieferte.

Bei den Rheinländern herrschte hingegen Ernüchterung, denn nach dem 2:0 zum Auftakt in Sandhausen wollte die Fortuna gegen Werder eigentlich nachlegen. "Wir haben einen richtig mutigen Auftritt hingelegt. Die Jungs haben alles hineingeworfen. Das Ergebnis ist aber sehr frustrierend", meinte Trainer Christian Preußer bei Sport1.

Narey ergänzte kritisch: "Aber man muss ehrlicherweise auch sagen, dass wir in den entscheidenden Momenten nicht gut genug verteidigt haben. Alle drei Gegentore kassieren wir meiner Meinung nach zu billig."