Australien hat den Sprung ins Achtelfinale deutlich verpasst. Die Socceroos unterlagen bereits ausgeschiedenen Peruanern mit 0:2 (0:1) und schieden bei der fünften WM-Teilnahme zum vierten Mal in der Vorrunde aus. Peru verabschiedet sich hingegen mit einem Erfolgserlebnis.
Australien übernahm zu Beginn das Kommando, konnte aber den eigenen Ballbesitz mangels Kreativität und Tempo kaum in gefährliche Aktionen ummünzen. Defensiv standen die Socceroos zwar gut organisiert und hatten auch im Pressingverhalten eine gute Balance, doch Peru ging mit der ersten offensiven Aktion durch eine herrliche Direktabnahme von Carrillo in Führung.
Den Socceroos gelang in der Folge nicht viel. Peru zog sich im kompakten 4-5-1 noch weiter zurück und lauerte auf Konter. Australien bemühte sich, über die Außen in den Rücken der Abwehr zu kommen, doch Rogic und Leckie vergaben vor der Pause die größten Chancen auf den Ausgleich.
Australiens-Trainer Bert van Marwijk verzichtete überraschend auf offensive Wechsel in der Pause. Peru blieb kaltschnäuzig und Guerrero besiegelte erneut mit dem ersten Torschuss nach Wiederbeginn das Aus der Socceroos (50.). Australien blieb auch mit den eingewechselten Cahill und Azarni aus dem Spiel heraus größtenteils ungefährlich und muss verdient nach der Vorrunde als Gruppenletzter die Koffer packen.
Die Daten des Spiels Australien - Peru
Tore: 0:1 Carrillo (18.), 0:2 Guerrero (50.)
- Mit dem 28. Torschuss erzielte Peru sein erstes Tor bei dieser Weltmeisterschaft. Es war überhaupt der erste Abschluss im Spiel gegen Peru und das erste WM-Tor der Südamerikaner seit 36 Jahren.
- In keinem ihrer bisherigen 16 WM-Spiele lagen die Socceroos zur Pause in Führung.
- Peru traf gegen Australien so oft wie in den vorangegangenen acht WM-Auftritten zusammen (2 Tore).
Der Star des Spiels: Paolo Guerrero (Peru)
Nahm sich seine Auszeiten und war als einzige Spitze der Peruaner auch oft allein auf weiter Flur. In den entscheidenden Momenten aber zur Stelle: Bereitete das 1:0 von Carrillo vor und traf zum 2:0. Führte darüber hinaus die meisten Zweikämpfe (12) und Kopfballduelle (9) der Rojiblanca.
Der Flop des Spiels: Robbie Kruse (Australien)
Konnte seine Schnelligkeit nur selten gegen gut organisierte Peruaner ausspielen. Folgte Carrillo vor dessen Führungstreffer nicht und trägt daher zumindest eine Mitschuld am Gegentor. Neben Juric der Mann mit den wenigsten Ballaktionen der Socceroos (20). Musste in der 58. Minute Youngster Arzani weichen.
Der Schiedsrichter: Sergej Karasev (Russland)
Hatte das Glück, eine unkomplizierte und faire Partie zu leiten. War daher nur selten gefordert, hatte aber auch ein gutes Gespür für die Bewertung der Zweikämpfe und folgte einer klaren Linie. Bewies vor dem Führungstreffer Perus ein gutes Auge und entschied nicht auf Abseits, als Tapia Guerrero lang schickte. Eine souveräne Leistung des russischen Schiedsrichters.
Reaktionen zu Australien gegen Peru
Bert van Marwijk (Trainer Australien): "Ich dachte heute eigentlich, dass wir besser gespielt haben als der Gegner. Die haben zweimal auf das Tor geschossen, wir hatten Chancen ohne Ende. Meine Spieler haben alles umgesetzt, was ich wollte, viele Chancen, aber keine Tore. Ich bin sehr glücklich, dass ich mit diesen Jungs arbeiten durfte."
Ricardo Gareca (Trainer Peru): "Es ist ein ganz großer Moment für Peru, ich bedanke mich bei den Spielern, dem Verband und vor allem bei den Fans für die unglaubliche Unterstützung. Wir haben schon in der Qualifikation ein Projekt gestartet, das wir heute zu einem positiven Ende gebracht haben. Leider haben wir in den ersten beiden Spieler Pech gehabt."