Der Mittwoch konnte zwar toremäßig nicht mit den Dienstagsspielen mithalten, lieferte aber doch die eine oder andere bemerkenswerte Anekdote.
Totti und Ibrahimovic zeigten sich von ihrer unschönen Seite, Cluj sorgte für allerhand Gelächter und Barca verzückte die Prominenz.
Das Geschehen vom Mittwoch kurz und knackig zusammengefasst - im SPOX-Zapping:
GruppeA
FC Chelsea - AS Rom 1:0 (0:0)
Tor: Terry (77.)
Beim fröhlichen Fahrkartenschießen an der Stamford Bridge hatte Chelsea die Nase vorn. 17 der 23 Torschüsse der Blues segelten ins Nirvana, Torhüter Petr Cech musste bei sechs Versuchen der Roma nicht ein einziges Mal eingreifen. AS-Schönheitskönig Francesco Totti avancierte mit zahlreichen, lustlosen Hacke-Spitze-1,2,3-Querpässen zur Lachnummer des Abends. Getty
Girondins Bordeaux - CFR Cluj 1:0 (0:0)
Tor: Cadu (53./Eigentor)
Ein Spiel voller unrühmlicher Höhepunkte! Erst trat Bordeaux-Stürmer Marouane Chamakh Clujs Tony da Silva den Knöchel durch, was Schiedsrichter Ivan Bebek lediglich mit der Gelben Karte ahndete, anstatt Chamakh wegen vorsätzlicher Körperverletzung aus dem Verkehr zu ziehen. Dann sorgte Cadu für die Slapstick-Aktion des Abends, als er eine harmlose Flanke im Zustand völliger geistiger Umnachtung in Kung-Fu-Manier an seinem verdutzten Torhüter Eduard Stancioiu ins eigene Tor ablenkte, um sogleich das Unschuldslamm zu mimen. Schließlich flog Clujs Eugen Trica in der 90. Minute nach einer albernen Schwalbe mit Gelb-Rot vom Platz.
Die Gruppe A im Überblick
Gruppe B
Panathinaikos Athen - Werder Bremen 2:2 (1:1)
Tore: 0:1 Mertesacker (29.), 1:1/2:1 Mantzios (36./68.), 2:2 Almeida (83.)
Mit Cristiano Ronaldo hat Christian Vander recht wenig gemeinsam. Der eine ist schön, der andere...naja. Der eine hat schon die Champions League gewonnen, der andere hat immerhin seine eigene Homepage. Doch seit Mittwochabend wird Vanders Name in einem Atemzug mit Ronaldo genannt. Wie der ManUtd-Star im Februar in Lyon wurde Vander in Athen Opfer einer Laser-Pointer-Attacke! Ein griechischer Schelm hatte Vander in den ersten 20 Minuten mehrfach mit einem grünen Lichtstrahl blenden wollen. Davon ließ sich der Bremer Keeper aber nicht ablenken und bot eine starke Vorstellung.
Inter Mailand - Anorthosis Famagusta 1:0 (1:0)
Tor: Adriano (43.)
Das Giuseppe-Meazza-Stadion hat schon viele legendäre Spiele erlebt. Dieses gehört mit Sicherheit nicht dazu. Inter spielte ähnlich arrogant wie beim 1:1 gegen Bremen, war aber gegen biedere Zyprioten jederzeit Herr der Lage. Da fiel es auch nicht ins Gewicht, dass Zlatan Ibrakadabra Ibrahimovic einen ganz schlechten Tag erwischte und sich in der zweiten Halbzeit minutenlang ganz diva-like im Radius eines Bierdeckels aufhielt.
Die Gruppe B im Überblick
Gruppe C
FC Basel - FC Barcelona 0:5 (0:3)
Tore: 0:1 Messi (4.), 0:2 Busquets (14.), 0:3, 0:4 Krkic (22./46.), 0:5 Xavi (48.)
Welch Prominenz auf den Rängen im Baseler St. Jakob-Park! Roger Federer, Ottmar Hitzfeld und der neuerdings angefeindete Joachim Löw machten ihre Aufwartung - kurzum: Der Besuch hat sich rentiert. Wie zu besten Ronaldinho-Zeiten nahm Barcelona die bemitleidenswerten Schweizer nach allen Regeln der Kunst auseinander und hätte mit etwas mehr Geil- und weniger Schönheit auch zweistellig gewinnen können.
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Schachtjor Donezk - Sporting Lissabon 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Liedson (76.)
Das mit Abstand Schönste an einer wenig ansehnlichen Partie mit optischen Vorteilen für die Hausherren war Sportings Siegtreffer. Derlei befreite sich von einer ganzen Meute Ukrainer im Donezk-Strafraum mit einem simplen Hackentrick und brachte dabei Mitspieler Liedson in eine prächtige Schussposition. Der ließ sich auch nicht zweimal bitten, sondern verwertete die vorzügliche Vorlage zum Siegtreffer.
Die Gruppe C im Überblick
Gruppe D
Atletico Madrid - FC Liverpool 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Keane (15.), 1:1 Simao (83.)
Jedes Mal, wenn Sergio Agüero zu einem in den Medien hochgejazzten Duell antreten soll, wird's nichts. Den Vergleich mit Lionel Messi im Liga-Duell zwischen Atletico und dem FC Barcelona verlor der Argentinier klar nach Punkten. Zum Duell mit Steven Gerrard kam es erst gar nicht. Atletico-Coach Javier Agiurre hatte sich nämlich entschieden, gegen die Reds auf seinen zuletzt schwächelnden Agüero anfangs zu verzichten. Als der Argentinier in der 46. Minute aufs Feld kam, war Gerrards Zeit schon fast zu Ende. Der unauffällige Reds-Kapitän wurde wenig später ausgewechselt. Atletico verdiente sich letztlich das Remis durch eine starke Schlussoffensive.
PSV Eindhoven - Olympique Marseille 2:0 (0:0)
Tore: 1:0/2:0 Koevermans (71./85.)
D-Match für beide vor dieser Partie noch punktlosen Teams. Nur der Sieger durfte noch ein wenig schnuppern am Achtelfinale. Dank Kopfball-Ungeheuer Danny Koevermans bleibt der PSV im Rennen. Das freute dann auch Trainer Huub Stevens, der das Duell mit dem Ex-Bundesliga-Kollegen Erik Gerets gewann.
Die Gruppe D im Überblick