Am 3. Spieltag der Champions League führte Fernando Torres den FC Chelsea zum Kantersieg gegen KRC Genk. Barcelona und Milan erfüllten ihre Pflichtaufgaben, Per Mertesacker kam mit dem FC Arsenal zu einem Last-Minute-Sieg in Marseille. Am Dienstag führten Sami Khedira und Mesut Özil Real Madrid zum Sieg gegen Lyon, ManCity feierte Retter Sergio Agüero.
Gruppe E
Bayer Leverkusen - FC Valencia 2:1 (0:1)
Tore: 0:1 Jonas (24.), 1:1 Schürrle (52.), 2:1 Sam (56.)
Ballbesitz: 40:60 Torschüsse: 13:17 Ecken: 4:7
Verkehrte Halbzeiten in Leverkusen. Während Valencia den ersten Durchgang dominierte und vor 30.000 Zuschauern in der Leverkusener BayArena verdient in Führung ging, ließ Leverkusen nahezu alles vermissen und enttäuschte vor allem in der Defensive auf ganzer Linie.
Dutt reagierte zur Pause und brachte Manuel Friedrich für Stefan Reinartz, der völlig von der Rolle war. Der 32-Jährige bedankte sich in seinem ersten Champions-League-Einsatz mit einer souveränen Vorstellung und war der erhoffte Stabilisator in der Defensive.
Andre Schürrle und Sidney Sam drehten mit ihren Treffern dann die Partie innerhalb von 190 Sekunden zugunsten der Gastgeber und jubelten anschließend gemeinsam mit dem zuletzt unter Druck geratenen Coach Robin Dutt an der Seitenlinie. Durch den Sieg liegt Leverkusen nach drei Spieltagen mit sechs Zählern auf Platz zwei der Gruppe E und hat gute Chancen auf das Achtelfinale.
Der Spieler des Spiels: Bernd Leno (Bayer Leverkusen)
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FC Chelsea - KRC Genk 5:0 (4:0)
Tore: 1:0 Meireles (8.), 2:0 Torres (11.), 3:0 Torres (27.), 4:0 Ivanovic (42.), 5:0 Kalou (73.)
Ballbesitz: 61:39 Torschüsse: 28:4 Ecken: 5:4
Rock 'n' Roll in London. Die Blues, bei denen der Neuzugang vom FC Barcelona, Oriol Romeu, sein Champions-League-Debüt feierte, überrannten den belgischen Meister KRC Genk förmlich. Von der ersten Minute an rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Gehäuse der Belgier zu.
Vor allem der überragende Taktgeber Raul Meireles und Angreifer Fernando Torres waren dafür verantwortlich, dass die Partie zur Pause bereits gelaufen war. Die beiden Ex-Liverpool-Akteure harmonierten prächtig und waren an nahezu jedem Angriff beteiligt.
In der zweiten Hälfte machte Chelsea zunächst da weiter, wo man in der ersten Halbzeit aufgehört hatte - Genk wurde in die eigene Hälfte gedrückt und es gab Chance um Chance für die Blues. Einzig im Abschluss präsentierten sich Torres und Co. nicht mehr so abgezockt und zielstrebig wie noch zu Beginn.
Der für Frank Lampard eingewechselte ivorische Nationalspieler Salomon Kalou besorgte schließlich in der 73. Minute den Endstand gegen absolut chancenlose Gäste, die mit dem Ergebnis noch gut bedient waren und weiterhin mit nur einem Punkt auf dem letzten Platz der Gruppe E stehen.
Der Spieler des Spiels: Raul Meireles (FC Chelsea)
Reaktionen:
Petr Cech (FC Chelsea): "Wir wussten, dass es nicht leicht werden würde, wenn wir nicht die richtige Einstellung an den Tag legen, aber unsere Einstellung war hervorragend und deswegen haben wir das Spiel so leicht aussehen lassen. Fernando Torres sieht man seinen Torhunger an. Schade, dass er nicht noch ein drittes Tor geschossen hat."
Gruppe F:
Olympiakos Piräus - Borussia Dortmund 3:1 (2:1)
Tore: 1:0 Holebas (8.), 1:1 Lewandowski (26.), 2:1 Djebbour (40.), 3:1 Modesto (78.)
Ballbesitz: 45:55 Torschüsse: 9:9 Ecken: 3:3
Debütanten-Ball in Piräus: Alle vier Torschützen trafen erstmals in der Königsklasse. Für Dortmund war das natürlich weniger witzig, der deutsche Meister muss nach der nächsten schwachen Vorstellung ernsthaft ums Überwintern im internationalen Geschäft bangen - vom CL-Achtelfinale mag sowieso keiner mehr reden.
Der BVB machte abermals zu viele individuelle Fehler in der Abwehr: Vor dem 0:1 patzten Mats Hummels und Marcel Schmelzer, beim 1:2 sahen Neven Subotic, Roman Weidenfeller und Mats Hummels nicht gut aus, beim 1:3 war es dann wieder Schmelzer, der nicht aufpasste. Traurig aber wahr: Mit dieser Fehlerquote hat der deutsche Meister nichts in der Champions League verloren.
Der Spieler des Spiels: Kevin Mirallas (Olympiakos Piräus)
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Olympique Marseille - FC Arsenal 0:1 (0:0)
Tore: 0:1 Ramsey (92.)
Ballbesitz: 46:54 Torschüsse: 8:7 Ecken: 1:9
Es gibt diese Duelle, die von Beginn an nach einem klassischen 0:0-Unentschieden riechen. Willkommen beim Spiel Marseille - Arsenal. Wäre da nicht das feine Näschen von Gästecoach Arsene Wenger, der den glanzlosen Andrej Arschawin in der 78. Minute erlöste und mit Aaron Ramsey den Last-Minute-Sieg einwechselte.
Jener Ramsey war es, der als einziger das Kunststück vollbrachte, Steve Mandanda im Tor der Gastgeber zu überwinden - in der vorletzten Minute! In den 91 Minuten zuvor endeten sämtliche Eckbälle, Flanken, Kopfbälle und Torschüsse in die Armen oder an den Beinen des Marseille-Keepers. Einzig in Minute 20 war Mandanda schon geschlagen, doch Souleymane Diawara klärte eine Kopfball-Bogenlampe von Robin van Persie vor der Linie.
Die Gunners waren zwar über weite Phasen das engagiertere Team und spielten etwas zielstrebiger nach vorne, fanden ihren Meister aber regelmäßig in Mandanda. Per Mertesacker zeigte mit wenigen Abstrichen einen soliden Auftritt. Möglicherweise wären auch früher schon Tore gefallen, hätte Referee Damir Skomina bei den Handspielen von Jenkinson (15.) und Diawara (20.) auf Elfmeter entschieden.
Dank Ramsey ist Arsenals Perspektive in der Gruppe F nun besser denn je: Die Gunners stehen mit sieben Punkten an der Tabellenspitze und können das Erreichen des Achtelfinals wohl einplanen. Knapp dahinter lauert Marseille mit sechs Zählern. Die Niederlage gegen Arsenal ist also verkraftbar, wenn auch unglücklich.
Der Spieler des Spiels: Steve Mandanda (Olympique Marseille)
Reaktionen:
Arsene Wenger (Trainer FC Arsenal): "Vor dem Spiel haben viele unsere Abwehrleistung in Frage gestellt - ich denke, heute haben wir unsere Sache ganz gut gemacht."
Aaron Ramsey (FC Arsenal): "Wir hatten keinen guten Start in die Saison, aber hoffentlich sind wir jetzt aus dem Gröbsten raus. Wir haben jetzt ein paar enge Spiele gewonnen, hoffentlich geht das so weiter. In den letzten Spielen hätten wir als Team besser verteidigen können, aber diesmal haben wir das glänzend gemacht."
Gruppe G
FC Porto - APOEL Nikosia 1:1 (1:1)
Tore: 1:0 Hulk (13.), 1:1 Ailton (19.)
Ballbesitz: 63:37 Torschüsse: 23:7 Ecken: 6:4
Die Überraschungsmannschaft aus Zypern ließ sich auch vom amtierenden Europa-League-Sieger nicht abkochen. Mit einfachen Mitteln bleibt APOEL Nikosia weiter in dieser Champions-League-Saison ungeschlagen. Die Mannschaft schöpfte ihr Potenzial voll aus und führt die Tabelle in der Gruppe mit fünf Punkten an.
Porto hingegen verlor vor zwei Jahren zuletzt zwei Spiele im europäischen Wettbewerb hintereinander. Damals gegen den FC Arsenal und Dynamo Kiew. Porto begann druckvoll und ging verdient gegen die ängstlichen Gäste in Führung. Danach kamen die Underdogs aus Zypern zurück. Nikosia gelang völlig überraschend und unverdient der Ausgleich mit dem ersten Angriff im Spiel.
Die Portugiesen rannten sich in der Folgezeit immer wieder an der gegnerischen Abwehr fest. Nicht, dass sie es den Zyprioten besonders schwer machten. Zu durchsichtig wurden die Angriffe vorgetragen. Einzig von Hulk ging echte Gefahr aus - häufig jedoch nur aus der Distanz. Seine Verzweiflung äußerte sich deutlich in der Nachspielzeit. Er sah die Gelbe Karte - wegen Ballwegschlagens.
Kurz zuvor vergab Nikosia in Form von Adorno die Riesengelegenheit zur Sensation. Doch Torwart Helton verhinderte den Gau für Porto.
Der Spieler des Spiels: Hulk (FC Porto)
Reaktionen:
Vitor Pereira (Trainer FC Porto): "Uns fehlen Ergebnisse und Selbstvertrauen - wobei nur Ergebnisse Selbstvertrauen bringen. Das Ergebnis ist nicht gut, aber das lag auch am Gegner. APOEL ist kein leichter Gegner. Sie sind sehr gut organisiert und verteidigen mit vielen Spielern. Die Gruppe ist vollkommen offen. Wir müssen jetzt in Zypern gewinnen, um dieses Ergebnis auszubügeln."
Schachtjor Donezk - Zenit St. Petersburg 2:2 (2:1)
Tore: 1:0 Willian (15.), 1:1 Shirokow (33.), 2:1 Adriano (45.), 2:2 Fayzulin (60.)
Ballbesitz: 53:47 Torschüsse: 13:24 Ecken: 5:10
Bes. Vorkommnis: Rybka (Donetsk) hält einen Elfmeter von Shirokow (11.).
Donezk und Zenit - zwei gleichwertige Mannschaften, die sich auf höchstem Niveau gemessen haben. Zenit spielte zwar vor allem in der zweiten Halbzeit beeindruckenden Offensivfußball, doch am Ende einer Partie voller Großchancen und Torzenen stand ein leistungsgerechtes Remis. Zenit, nun auf Platz zwei der Tabelle, kann diesen Punktverlust sicher besser verkraften als Schlusslicht Donezk.
Zunächst bestimmte Donezk die Partie, dann drehten sich die Verhältnisse. Logische Konsequenz: Donezk ging in Führung, Zenit glich aus - zwei Mal hintereinander.
Beim 2:2-Ausgleich von Fayzulin profitierte der Zenit-Flügelstürmer von einem bösen Abwehrfehler der Ukrainer. Jadson hatte sich nach einem Rückpass von Costa vollkommen verschätzt und versuchte, noch im Fallen den Ball mit der Hand wegzuschlagen. Doch Fayzulin ließ sich nicht irritieren und überlupfte den Torwart.
In der Folgezeit übernahm Zenit erneut das Kommando und attackierte mit schnellen Kombinationen. Erst in den letzten 15 Minuten schwang das Pendel wieder in die andere Richtung. Der entscheidende Schlag gelang jedoch keiner Mannschaft.
Der Spieler des Spiels: Roman Shirokow (Zenit St. Petersburg)
Gruppe H
AC Milan - FC BATE Borissow 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Zlatan Ibrahimovic (33.), 2:0 Boateng (70.)
Ballbesitz: 54:46 Torschüsse: 14:5 Ecken: 5:1
Betrachtet man nur das Torschussverhältnis, war diese Partie eine klare Angelegenheit. War sie aber nicht. BATE Borisow zeigte vor allem in der ersten halben Stunde eine starke kämpferische Leistung. Nachdem sie zunächst voll auf Defensive setzten, wagten die Weißrussen sich mit der Zeit immer mehr nach vorne.
Auch, weil von den Mailändern offensiv zu wenig Zwingendes kam. Der Führungstreffer war zwar durch die Flanke von Ignazio Abate sowie den Einsatz von Alberto Aquilani schön herrausgespielt, dass der Ball anschließend perfekt auf den Fuß von Zlatan Ibrahimovic sprang, war aber vor allem Glück.
Glück, das BATE nicht hatte. Hätte Maxim Bordachew auch nur eine der beiden Großchancen unmittelbar nach der Halbzeit verwertet, wer weiß, wie die Partie dann verlaufen wäre. Hat er aber nicht. Und auch, wenn die Partie nicht immer schön anzusehen war - das Traumtor von Kevin-Prince Boateng war es allemal.
Der Spieler des Spiels: Alberto Aquilani (AC Milan)
Reaktionen:
Massimiliano Allegri (Trainer AC Milan): "Das Spiel hat bewiesen, dass die Spieler sich ihrer Bestform annähern und ich glaube, dass wir noch besser spielen werden, wenn alle Spieler fit sind. Unser Ziel ist es, vor dem Heimspiel gegen Barcelona punktgleich mit ihnen zu sein, damit wir um Platz eins kämpfen können."
Kevin-Prince Boateng (AC Milan): "Ich freue mich über mein Tor, weil es vor dem Spiel und in der letzten Woche einige negative Kommentare gab, die mir nachsagten, ich wäre angeblich nicht auf Fußball fokussiert. Heute habe ich bewiesen, dass ich konzentriert bin."
FC Barcelona - Viktoria Pilsen 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Iniesta (10.), 2:0 Villa (82.)
Ballbesitz: 72:28 Torschüsse: 18:0 Ecken: 7:0
Kann man diverse Großchancen vergeben und trotzdem der unumstrittene Mann des Spiels sein? Na klar, wenn man Lionel Messi heißt. Die Galavorstellung, die der Argentinier gegen Pilsen abfeierte, spottet jeder Beschreibung.
Mal um Mal setzte Messi zum Dribbling an, ließ zwei, drei Gegenspieler lässig wie Slalomstangen stehen und suchte den Abschluss. Dass dabei kein Tor heraussprang, war zum Teil dem einzigen halbwegs akzeptabel spielenden Mann im Team der Tschechen, Torwart Marek Cech, zu verdanken.
Oftmals war aber auch einfach nur Pech im Spiel, zwei Versuche landeten am Pfosten. Gegen Ende der Partie versuchte Messi es dann mit dem Hammer, schickte einen Distanzschuss nach dem anderen Richtung Pilsen-Tor. Aber sein 40. Treffer im 60. Champions-League-Spiel sollte einfach nicht fallen.
Wie deutlich unterlegen die Tschechen waren, zeigte sich nicht nur in der desolaten Abwehrleistung, sondern auch in der Offensive: Ihnen gelang im gesamten Spiel nicht ein einziger Schuss Richtung Barca-Tor. Für Keeper Victor Valdes ist das allerdings nichts Neues, er bekam in den bisherigen drei Gruppenspielen insgesamt drei mickrige Schüsse auf seinen Kasten.
Der Spieler des Spiels: Lionel Messi (FC Barcelona)
Reaktionen:
Josep Guardiola (Trainer FC Barcelona): "Das war heute eine Vorführung, wir waren haushoch überlegen. Ich gratuliere meinen Spielern, dass sie das Spiel mit dem nötigen Ernst angegangen sind. Mir passt allerdings die vorherrschende Meinung nicht, dass ein niedriger Sieg gleichzeitig bedeutet, dass wir nicht gut gespielt haben. Die Story des Abends ist, dass wir gewonnen haben, obwohl Messi nicht getroffen hat."
Javier Mascherano (FC Barcelona): "Das Ergebnis trügt, wir hätten deutlich mehr Tore verdient gehabt. Die Chancen dazu waren da. Pilsen hat auf der anderen Seite ja nicht mal aufs Tor geschossen."
Gruppe A
SSC Neapel - Bayern München 1:1 (1:1)
Tore: 0:1 Kroos (2.), 1:1 Badstuber (39./Eigentor)
Ballbesitz: 47:53 Torschüsse: 2:15 Ecken: 4:5
Bes. Vorkommnis: De Sanctis (Neapel) hält Handelfmeter von Gomez (49.)
Punkt gewollt, Punkt geholt: Der FCB ist weiter Gruppenerster, hätte in Neapel aber durchaus gewinnen können. Räume gab es über 90 Minuten genug, die Münchner standen nur nicht konsequent auf dem Gaspedal. Dazu ließ Holger Badstubers Eigentor nach einem Stellungsfehler von Philipp Lahm Manuel Neuers Zu-Null-Serie im 13. Spiel nach 1147 Pflichtspiel-Minuten enden. Mario Gomez "krönte" das durchwachsene Spiel des FCB mit einem kläglich verschossenen Handelfmeter, den der schwache Schiedsrichter Olegario Benquerenca gegen Paolo Cannavaro verhängt hatte.
Der Spieler des Spiels: Hugo Campagnaro (SSC Neapel)
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Manchester City - FC Villarreal 2:1 (1:1)
Tore: 0:1 Cani (4.), 1:1 Marchena (43./Eigentor), 2:1 Agüero (93.)
Ballbesitz: 58:42 Torschüsse: 16:15 Ecken: 5:3
Er kam, sah und siegte. Sergio Agüero saß 62 Minuten lang nur auf der Bank. Doch als es drauf ankam, wurde der kleine Argentinier wieder zum Helden im Ethiad Stadium. In allerletzter Sekunde besorgte Kun den entscheidenden Treffer und brachte die Citizens damit wieder zurück ins Geschäft.
Dabei sah es zu Beginn der Partei alles andere als rosig aus. Die Himmelblauen waren noch gar nicht richtig auf dem Platz, als Villarreal dank Cani schon mit 1:0 führte. Dem Treffer vorausgegangen war zuerst ein katastrophaler Ballverlust von David Silva, bevor Keeper Joe Hart einen Rossi-Schuss genau vor die Füße von Cani abwehrte.
City brauchte zehn Minuten, um sich von diesem frühen Schock zu erholen. Spätestens ab Mitte der ersten Halbzeit hatte der Gastgeber die Partie allerdings endgültig fest im Griff. Gerade Aleksandar Kolarov sorgte mit seinen unnachahmlichen Flankenläufen für Unruhe in der Hintermannschaft der Spanier. Das Problem: City vergaß das Toreschießen, allen voran Edin Dzeko. Bezeichnend dafür war der Ausgleich durch ein Eigentor von Carlos Marchena.
Auch in der zweiten Hälfte änderte das Bild kaum. Das gelbe U-Boot beschränkte sich aufs Verteidigen. Und City wartete auf ihren Helden aus Argentinien. Durch den Sieg ist das Team von Roberto Mancini mit vier Punkten wieder bei der Musik in der Bayern-Gruppe.
Der Spieler des Spiels: Aleksandar Kolarov (Manchester City)
Gruppe B
ZSKA Moskau- Trabzonspor 3:0 (1:0)
Tore: 1:0 Doumbia (29.), 2:0 Cauna (76.), 3:1 Doumbia (86.)
Ballbesitz: 43:57 Torschüsse: 13:14 Ecken: 1:9
So schnell kann's gehen. Vor der Partie waren die Russen noch Gruppenletzter. 90 Minuten später darf der ZSKA wieder vom Weiterkommen träumen. Von Beginn an waren die Moskauer spielbestimmend, auch wenn Trabzonspor in den ersten Minuten die besseren Chancen verbuchen konnte.
Es dauerte es 23 Minuten bis zur ersten guten Chance für den Gastgeber. Doch der Freistoß von Alan Dzagoev ging noch wenige Zentimeter über das Tor. Seydou Doumbia machte es sechs Minuten später besser. Ein Doppelpass mit Vagner Love hebelte die Abwehr der Türken aus. Doumbia hatte freie Bahn und netzte zum 1:0 ein (29.).
Auch nach der Halbzeit war der ZSKA tonangebend, vergab aber drei gute Chancen, um auf 2:0 zu erhöhen. Erst nach einem Konter in der 76. Minute konnte Moskau den zweiten Treffer verbuchen. Vagner Love schlug eine Flanke von rechts direkt auf den Fuß von Alexander Cauna, der den Ball mit vollem Risiko volley nahm und mit dem 2:0 belohnt wurde.
Für den Schlusspunkt sorgte wieder Doumbia, der seinen Gegenspieler mit einer Köpertäuschung rechts liegen ließ und dann den Ball mit dem Außenrist über Keeper Tolga Zengin schlenzte (86.).
Der Spieler des Spiels: Seydou Doumbia (ZSKA Moskau)
OSC Lille - Inter Mailand 0:1 (0:1)
Tore: 0:1 Pazzini (21.)
Ballbesitz: 59:41 Torschüsse: 17:5 Ecken: 12:3
Es war sicherlich nicht schön, was Inter Mailand in Lille bot. Aber dafür umso wichtiger. Nach zwei Niederlagen in der Serie A brauchten die Nerazzurri endlich mal wieder einen richtig dreckigen Sieg. Netter Nebeneffekt: Der Erfolg katapultierte die Italiener wie aus dem Nichts an den Platz an der Sonne.
Apropos: Wie aus dem Nichts kam auch die Führung durch Giampaolo Pazzini nach 21 Minuten. Eingeleitet vom wiedergenesenen Wesley Sneijder war es Mauro Zarate, der den Ball Pazzini mustergültig servierte. Der Goalgetter ließ sich nicht lange bitten und knallte das Leder aus elf Metern ins gegnerische Netz. Was in den restlichen knapp 70 Minuten passierte, war dagegen nicht der Rede wert.
Bezeichnenderweise war ein Flitzer im Trikot von Olympique Marseille lange Zeit das größte Highlight in der zweiten Hälfte. Erst Sekunden vor dem Schlusspfiff sorgte ein hoher Ball in den Inter-Strafraum noch mal für Chaos. Allerdings überlebten die Mailänder auch diese Situation unbeschadet.
Der Spieler des Spiels: Giampaolo Pazzini (Inter Mailand)
Gruppe C
Otelul Galati - Manchester United 0:2 (0:0)
Tore: 0:1 Rooney (64./Elfmeter), 0:2 Rooney (94./Elfmeter)
Ballbesitz: 37:63 Torschüsse: 15:11 Ecken: 2:1
Rote Karte: Nemanja Vidic (66./Manchester United)
Gelb-Rote Karte: Milan Perendija (89./Otelul Galati)
Wer nicht will, der hat schon. Underdog Galati hätte mindestens einen Punkt gegen schwach auftretende Red Devils mitnehmen können. Dank einer soliden Defensivleistung und lustlos agierenden Gegnern waren sie auf dem besten Weg.
Doch dann kam Wayne Rooney. Oder sagen wir besser: Und dann setzte bei Sergiu Costin irgendetwas aus. Der bis dahin stark agierende Kapitän ließ sich nach einer Rooney-Flanke völlig grundlos zu einem Handspiel hinreißen. Wieso, weiß er vermutlich selbst nicht. Das Gleiche bleibt bei Liviu Antal zu hoffen, der Rooney später im Strafraum ohne große Not umtrat.
Beide Male bestrafte ManUniteds Topstürmer die Dummheit seiner Gegenspieler mit Strafstößen, die kaum trockener getreten hätten sein können. Ensprechend leicht lässt sich die Partie zusammen fassen: Zwei dumme Aktionen, zwei Elfmeter, zweimal Rooney, zweimal Tor. Gemütlicher geht es nicht.
Sein Doppelpack macht den 25-Jährigen nun auch zum besten englischen Torjäger der Champions-League-Geschichte. Mit jetzt 26 Treffern überholte er Paul Scholes in der Rangliste, Frank Lampard und Steven Gerrard folgen knapp dahiner.
Der Spieler des Spiels: Wayne Rooney (Manchester United)
FC Basel - Benfica 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Cesar (20.), 0:2 Cardozo (75.)
Ballbesitz: 56:44 Torschüsse: 16:10 Ecken: 2:4
Da sage noch mal einer, es würde sich nicht lohnen, auf Konter zu lauern. Benfica wollte die Tabellenführung der Gruppe C und hat sie sich auch gesichert, indem der Gegner aus Basel zermürbt wurde. Die Schweizer Hausherren waren in jeder Hinsicht überlegen, hatten mehr Ballbesitz und doppelt so viele Torchancen - darunter einige, die man durchaus hätte verwandeln müssen.
Aber wer braucht schon viele Chancen, wenn er Traumtore erzielen kann? Nachzufragen bei Bruno Cesar, der nach einem wunderschönen Doppelpass mit Nicolas Gaitan und einen Zuspiel, das nur zu ihm kam, weil Kollege Rodrigo über den Pass sprang, lässig einschieben durfte.
Wer wäre da als Gegner nicht frustriert? Fünf Minuten Nachspielzeit, drei Gelbe und eine Gelb-Rote Karte in den Schlussminuten - das war dann nicht mehr so schön anzuschauen. Cesar wird es egal sein, ebenso wie den übrigen Lissabonnern.
Der Spieler des Spiels: Bruno Cesar (Benfica)
Gruppe D
Real Madrid - Olympique Lyon 4:0 (1:0)
Tore: 1:0 Benzema (19.), 2:0 Khedira (47.), 3:0 Lloris (55./Eigentor), 4:0 Sergio Ramos (81.)
Ballbesitz: 62:38 Torschüsse: 18:8 Ecken: 8:1
Was für eine Demonstration von Real. Jose Mourinho hatte vor dem Spiel gesagt, "wir möchten uns so schnell wie möglich qualifizieren und weiter kommen als im letzten Jahr." Und genau so legte seine Mannschaft auch los.
Angetrieben von der starken Abwehr um Marcelo rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Gehäuse von Lyon-Keeper Hugo Lloris. Folgerichtig schoss Ex-Olympique-Spieler Karim Benzema in der 19. Minute den Ball auch zur Madrider Führung ins Tor.
Nach dem Führungstreffer drückte Real weiter aufs Tempo, konnte aber vor der Halbzeit aus der Überlegenheit kein Kapital schlagen. Der zweite Durchgang begann dann wie die erste aufgehört hatte. Real mit unnachgiebigem Offensivspiel, Lyon teilweise hilflos in die eigene Hälfte gedrückt.
Khedira, der kurze Zeit später mit einer Platzwunde vom Feld musste, Lloris, der eine Hereingabe von Mesut Özil ins eigene Tor lenkte und Sergio Ramos stellten schließlich das Endergebnis her, das bei konsequenterer Chancenverwertung noch höher hätte ausfallen können. Real Madrid ist in dieser Form sicher ein Kandidat auf den Champions-League-Sieg, auch wenn ein völlig überfordertes Lyon an diesem Tag nicht als Gradmesser taugte.
Jose Mourinho (Trainer Real Madrid): "Ich habe mir zuletzt beide Länderspiele von Deutschland angesehen und Khedira hat sehr gut gespielt. Gegen Lyon war er wieder sehr stark. Ich fand seine Vorstellung wirklich sehr gut. Und Özil zeigt mit jedem Ballkontakt seine Klasse, aber er muss sich selbst jetzt auf das nächste Level bringen. "Jedes Mal, wenn Özil den Ball berührt, macht er wunderbare Dinge, das Publikum liebt ihn und ich liebe ihn auch."
Der Spieler des Spiels: Karim Benzema (Real Madrid)
Dynamo Zagreb - Ajax Amsterdam 0:2 (0:0)
Tore: 0:1 Boerrigter (49.), 0:2 Eriksen (90.)
Ballbesitz: 43:57 Torschüsse: 14:19 Ecken: 2:9
In Zagreb trafen die beiden Außenseiter der Gruppe D aufeinander. Dinamo drückte von den eigenen Fans angetrieben vor allem in der Anfangsphase auf das Gaspedal. Rukavina machte über links viel Betrieb, gute Tormöglichkeiten waren aber trotzdem Mangelware. Ajax, am Anfang abwartend, war überwiegend durch Konter gefährlich und hätte kurz vor der Halbzeit durch den agilen Linksaußen Derk Boerrigter in Führung gehen können.
Ajax kam dann deutlich selbstbewusster aus der Kabine. "Da geht was!", so die Körpersprache der von Frank de Boer trainierten Elf. Diese Einstellung sollte sich auch gleich auszahlen: in der 49. Minute traf Boerrigter zur verdienten Führung ins Netz. Danach hätte De Jong die Partie vorzeitig entscheiden können, sein Kopfball landete aber am Pfosten.
Zagreb wollte das Spiel nicht verloren geben, allein fehlten die Mittel gegen taktisch gut stehende Amsterdamer, bei denen Anita ein ums andere Mal den schwachen Ex-Leverkusener Domagoj Vida auf der linken Seite alt aussehen ließ.
In der Schlussminute vollendete der dänische Nationalspieler Christian Eriksen gegen aufgerückte Gastgeber schließlich einen schönen Konter zum 2:0-Endstand. Ajax ist durch den Sieg wieder dick im Rennen um Platz zwei in der Gruppe. Für das punktlose Zagreb geht es dagegen wohl nur noch um den dritten Platz. Doch selbst der ist mittlerweile vier Punkte entfernt.
Der Spieler des Spiels: Derk Boerrigter (Ajax Amsterdam)
Champions League: Der Spielplan im Überblick