Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat angesichts der Corona-Krise wenig Verständnis für die finanziellen Sorgen und Ängste der Bundesligavereine. "Es ist nicht die wichtigste Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Profivereine wirtschaftlich überleben", sagte Söder gegenüber der Bild. Das liege unter anderem auch im Aufgabenbereich der Profis selbst.
"Ich fände es in Ordnung, wenn Spieler, die ganz große Gehälter bekommen, zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebes gegenüber ihrem Arbeitgeber, ihren Vereinen, ein bisschen zurückhaltender wären mit dem Geld", erklärte Söder nachdem er am Montagmorgen den Katastrophenfall für das Land Bayern ausgerufen hatte.
Am Nachmittag hatte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert angesichts des grassierenden Coronavirus noch die existenzielle Sorgen der Vereine betont, nachdem auf der Mitgliederversammlung die Aussetzung des Spielbetriebs bis mindestens zum 3. April beschlossen wurde. "Es geht ums Überleben", verdeutlichte Seifert am Montag nach der Krisensitzung der Profiklubs in Frankfurt/Main mit eindringlichen Worten.
Seifert sprach außerdem von "Zehntausenden Arbeitsplätzen", die auf dem Spiel stehen würden - wenn Medieneinnahmen, Sponsoreneinnahmen und Zuschauereinnahmen wegbrechen sollten: "Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis es nicht mehr gutgeht."
Söder nimmt Bundesliga-Profis in die Pflicht: "Solidarität gefragt"
Vor der DFL-Mitgliederversammlung am Dienstag hatte besonders Karl-Heinz Rummenigge auf die finanziellen Einbußen der Klubs aus der ersten und zweiten Bundesliga hingewiesen. Ausbleibende TV-Gelder sorgen durch die Zwangspause für große Löcher in den Etats. "Wenn diese Zahlung ausbleiben würde, wäre zu erwarten, dass zumindest viele kleine und mittlere Vereine finanzielle Probleme kriegen würden", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München. Es stehe außerdem schon "ein größer dreistelliger Millionen-Betrag im Feuer".
Söder machte jedoch klar, dass besonders die Spieler einen entscheidenden Anteil daran haben könnten, jene existenzielle Sorgen, die die Klubs durch wegbrechende Einnahmen umtreiben, wegzuwischen. Bei "so vielen Millionen, die da jedes Jahr verdient werden", sei "Solidarität gefragt, nicht nur von den Verein, sondern auch von den Spielern." Da könne "jeder seinen Beitrag machen".
Meistgelesene Artikel
Das könnte Dich auch interessieren

.jpg?quality=60&auto=webp&format=pjpg&width=317)

