Pranjic: "Pfiffe der Fans helfen nicht"

Thomas Gaber
05. November 200900:43
Sinnbild der Situation: Edson Braafheid und Daniel Pranjic wirken verloren im Spiel der BayernGetty
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Daniejl Pranjic ist ein überaus höflicher Mensch. Wann immer es verlangt wird, steht der Kroate den Journalisten Rede und Antwort und hat dabei meist ein Lächeln im Gesicht. Das war am Mittwochabend nach dem 0:2 gegen Bordeaux nicht anders.

Pranjic musste nicht gerade zimperliche Fragen beantworten. Ein Kollege stellte gar seine fußballerischen Fähigkeiten im allgemeinem in Frage und wollte wissen, ob der FC Bayern nicht eine Nummer zu groß für ihn sei. "Das glaube ich nicht", sagte Pranjic mit der ihm eigenen Besonnenheit.

"Ich spiele nicht auf dem Niveau, das ich mir vorstelle. Ich kann es deutlich besser. Aber mein Wechsel zum FC Bayern war kein Fehler", so der kroatische Nationalspieler.

Weil Thomas Müller seine Gelb-Rot-Sperre absaß, durfte Pranjic auf seiner Lieblingsposition im linken Mittelfeld beginnen. Ihm gelang so gut wie nichts. Fehlpässe, Stockfehler, Missverständnisse mit den Kollegen, null Harmonie mit Hintermann Edson Braafheid - es wurde ein schlimmer Abend für Pranjic.

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Schmerzhafte Pfiffe aus dem Publilkum

In der ersten Halbzeit zog er des Öfteren nach innen, stand aber eher Schweinsteiger und van Bommel auf den Füßen, als für kreative Momente zu sorgen. Die Zuschauer quittierten misslungene Aktionen des Krotaen mit lauten Pfiffen.

"Es tut weh, wenn die Zuschauer pfeifen. Das hilft einem verunsicherten Spieler nicht weiter. Dadurch holt man sich kein Selbstvertrauen", sagte Pranjic, der den Unmut der Fans aber verstehen kann.

Pranjic war wie Braafheid Wunschspieler von Louis van Gaal. Beide konnten noch nicht beweisen, dass sie den FC Bayern verstärken und in der Bundesliga, geschweige denn der Champions League mithalten können.

Auch Braafheid nicht verschont

Auf Braafheid, der gegen Bordeaux erneut enttäuschte, haben sich die Fans schon länger eingeschossen. Als der Niederländer in der 59. Minute für Mario Gomez ausgewechselt wurde, wurde er gnadenlos niedergepfiffen.

Braafheid verschwand nach dem Spiel wortlos. Er verarbeitet Rückschläge anders als Pranjic. Beide sollten in naher Zukunft zeigen, dass sie gut genug sind für den FC Bayern.

Der Spießrutenlauf dürfte sonst extrem werden. Und dann wird Pranjic wohl auch sein Lächeln verlieren.

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