Leo Messi rettet der Albiceleste abermals den Allerwertesten, kommt aber einfach nicht an Thomas Müller ran. Die Nigerianer sind die wahren Griechen, Klose hat einen neuen Edelfan und der Iran bleibt sich treu. Der 10. Spieltag der WM in den OPTA-Zahlen.
Der alte Mann und der Rekord: Endlich ist es geschafft! Nachdem er schon Anfang Juni den ewigen Torrekord von Gerd Müller im DFB-Team eingestellt hatte (69 Treffer), darf sich Miroslav Klose jetzt auch WM-Rekord-Torschütze nennen. Mit seinem 15. Treffer bei der vierten WM beim 2:2 gegen Ghana zog er mit Brasiliens Ronaldo gleich.
Rihanna gefällt das: Mindestens ein Spiel bleibt dem 36-Jährigen sogar noch, um sich den alleinigen Rekord zu schnappen. Ganz fest freuen würde sich Kloses Edelfan Rihanna, die nach dem Rekordtreffer twitterte: "My nigga Klose!" Lassen wir mal so stehen...
Keine Angst, Götze ist ja da: Nach dem zwischenzeitlichen 2:1 für Ghana - Andre Ayews Treffer war übrigens das erste Kopfballtor in Ghanas WM-Geschichte - begannen die Deutschland-Anhänger bereits zu zittern. Dabei war die Angst vor einer möglichen Niederlage völlig unnötig, schließlich traf Mario Götze mit seinem Kopfball-Knie-Tor zur zwischenzeitlichen Führung. Und wenn der Bayern-Akteur trifft, verliert das DFB-Team generell nicht. Acht Siege und ein Remis stehen in Spielen mit Götze-Treffer bislang zu Buche.
Willkommen im Klub: Neben Kloses Rekordbude ging Per Mertesackers Jubiläum fast unter. Der Innenverteidiger absolvierte sein 100. Länderspiel für Deutschland und ist erst der 13. Spieler im Klub der Hunderter.
Thomas Müller Superstar: Mit einem Tor wurde es diesmal nichts, doch Thomas Müller steuerte beim 2:2 gegen Ghana zumindest einen Assist bei. Damit hat der 24-Jährige eine beängstigend gute Quote vorzuweisen. Acht Tore und vier Vorlagen gelangen dem Bayern-Angreifer in acht Spielen.
Fast so gut wie Müller: Auch Lionel Messi ist für sein Team natürlich Gold wert. In den letzten sieben Partien für die Albiceleste traf der beste Kicker der Welt acht Mal. Sein Siegtreffer gegen den Iran war sein erster Schuss aufs Tor, nachdem zuvor fünf Abschlüsse am Kasten von Alireza Haghighi vorbei segelten.
Spätes Unglück: Das Tor des vierfachen Weltfußballers in der 91. Minute war das späteste Gegentor in der WM-Geschichte des Iran. Dabei ist das Team Melli späte Rückschläge gewohnt, seine letzten sechs WM-Gegentore kassierte der Iran in der zweiten Hälfte.
Und Pep macht sich daheim ein Bier auf: Ballbesitz-Fetischisten dürften sich beim Spiel der Argentinier freudig die Hände gerieben haben. Nachdem Messi und Co. in der Anfangsphase teilweise in über 80 Prozent der Fälle am Ball waren, stand nach dem Schlusspfiff ein Ballbesitz-Wert von 77 Prozent. Höchstwert des laufenden Turniers!
Die wahren Griechen: Die Nigerianer zeigten gegen Bosnien-Herzegowina eine krasse Leistungssteigerung und haben die Tür zum Achtelfinale weit aufgestoßen. Vor allem in der Defensive beeindrucken die Super Eagles mit einer Statistik, bei der die Griechen wohl eine Träne verdrücken: Seit 202 Länderspielminuten sind die Afrikaner ohne Gegentor - das kann keiner der 31 anderen WM-Teilnehmer von sich behaupten.
Die menschliche Mauer: Trägt den Namen Vincent Enyeama und steht zwischen den Pfosten des nigerianischen Tors. Neben Mexikos Guillermo Ochoa, der gegen Brasilien sieben Schüsse vereitelte, war Enyeama der bislang einzige Keeper, der alle Schüsse auf seinen Kasten parierte. Acht Mal musste der Schlussmann der Super Eagles dabei eingreifen.
Unter Beschuss: Insgesamt mussten beide Schlussmänner im Spiel Nigeria gegen Bosnien-Herzegowina 15 Bälle halten. So viele Paraden gab es bei einer WM zuletzt 1998 beim Spiel Kolumbien-England (0:2), damals waren es sogar 16.
Neun lange Stunden: So gut die Defensive auch ist, der Angriff der Super Eagles bereitet etwas Sorgen. Das 1:0 gegen Bosnien war das erste Tor nach exakt neun Stunden, dem keine Standardsituation vorausging. Eine nigerianische Führung zur Pause hatte es zuletzt 1998 gegen Bulgarien gegeben.