DFB-Präsident Fritz Keller (62) hat die Vergabe der Fußball-WM 2022 an Katar als "ganz schlechte Entscheidung" in "vielerlei Hinsicht" kritisiert.
In der Bild-Zeitung nannte der Boss des DFB als Beispiele die geringe Zuschauer-Resonanz bei der zurückliegenden Leichtathletik-WM, die klimatisch schwierigen Bedingungen sowie die Energieverschwendung durch das Kühlen der Stadien.
Mit Blick auf die Themen Menschenrechtsverletzungen, Rassismus und Homophobie in Katar gab Keller zu Protokoll, dass die Nationalspieler "im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihre Stimme erheben" werden: "Unsere Spieler sind sich ihrer Rolle und Verantwortung durchaus bewusst." Einen WM-Boykott schloss Keller aber aus: "Es macht keinen Sinn, zu Hause zu bleiben."
Die FIFA hatte die Endrunde im Jahr 2010 nach Katar vergeben. Bis heute steht das Votum unter starkem Korruptionsverdacht. Im Jahr 2015 wurde entschieden, dass das Turnier aufgrund der großen Hitze im Sommer in den Winter verlegt wird. Die Endrunde findet vom 21. November bis zum 18. Dezember statt.