Eintracht Frankfurts Bas Dost im Interview

Matthias Faidt
19. September 201914:36
Bas Dost wechselte im Sommer von Sporting zur Eintracht.getty
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Bas Dost hat vor dem Spiel seiner Frankfurter Eintracht gegen Arsenal über den Auftakt in der Europa League (18.55 Uhr live und exklusiv auf DAZN und im LIVETICKER) gesprochen. Im Interview mit DAZN und SPOX schwärmt der Niederländer von seinem neuen Klub und dessen enormen Potenzial.

Außerdem erklärt Dost, warum er noch nicht bei 100 Prozent ist und wo der Unterschied zwischen ihm und seinem Idol Hernan Crespo liegt.

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Herr Dost, einen härteren Auftaktgegner als den FC Arsenal hätte es für Frankfurt in der Europa League wohl kaum geben können. Wie ist Ihre Gefühlslage vor diesem Spiel?

Bas Dost: Ich kann es gar nicht abwarten, dass es endlich losgeht. Jetzt kommen die geilen Wochen. Für einen Fußballer gibt es nichts Schöneres, als immer im Wechsel von Samstag, Sonntag und Donnerstag zu spielen. Ich bin auf jeden Fall bereit.

In der Bundesliga geht Frankfurt oft als Favorit ins Spiel und hat dadurch viel Ballbesitz. Das könnte am Donnerstag anders sein. Ist das vielleicht ein Vorteil?

Dost: In so einem Spiel ist der Ballbesitz egal. Ich kenne Arsenal aus der vergangenen Saison, als ich mit Sporting Lissabon schon in der Gruppe auf die Engländer getroffen bin (0:1 und 0:0, Anm. d. Red.). Arsenal reist mit vielen Weltstars an. Aber wir müssen vor heimischem Publikum zeigen, dass wir in dieser Saison wieder weit kommen wollen.

Wäre ein Sieg schon wieder richtungsweisend für eine erneut tolle Saison im Europapokal?

Dost: Klar, ein Sieg gegen den Finalteilnehmer der letzten Saison wäre riesig. Aber ich möchte noch gar nicht so weit nach vorne schauen. Denn wir haben schon eine starke Gruppe erwischt. So einfach wird es nicht, weiterzukommen. Wir sollten deshalb ­­insgesamt nicht so viel reden, sondern viel mehr zeigen, was wir können.

Bas Dost: "Bin noch ein wenig hinterher und das nervt mich"

Ist es nach den Abgängen der Top-Scorer Ante Rebic, Luka Jovic und Sebastian Haller für die Eintracht überhaupt möglich, noch einmal so eine fantastische Saison zu spielen?

Dost: Es ist natürlich schwierig, diese drei zu ersetzen. Was sie abgeliefert haben, war schon überragend. Aber sie sind nun nicht mehr im Kader, und wir müssen als Team auf uns und unsere Leistung schauen.

Sie werden von den Fans als Ersatz für Sebastian Haller gesehen. Ist das auch die Position, die Trainer Adi Hütter für Sie vorgesehen hat?

Dost: Der Trainer möchte mich vornehmlich in der Box, im Strafraum, sehen. Da soll ich gefährlich werden, mich aufreiben und die Bälle reinmachen. Genau das ist es, was ich liebe. Von daher wird das schon klappen. Aber er erwartet ebenso von mir, dass ich kämpfe und renne. Nur bin ich in der Vorbereitung noch ein wenig hinterher und das nervt mich. Im Training setze ich aber alles daran, dass ich das aufhole.

Bas Dost im Steckbrief

geboren31. Mai 1989 in Deventer
Größe1,96 m
Gewicht89 kg
PositionStürmer
starker Fußrechts
StationenFC Emmen, Heracles Almelo, SC Heerenveen, VfL Wolfsburg, Sporting, Eintracht Frankfurt

Wie hat die Integration in Frankfurt geklappt?

Dost: Ich bin ja zum Glück keine 18 mehr, sondern habe meine Erfahrungen gemacht. Aber um ehrlich zu sein, war es in Frankfurt total einfach. Alle sind sofort offen auf mich zugekommen und ich habe mich von der ersten Sekunde wohl gefühlt. Und nur so konnte ich auch gleich im ersten Spiel in Düsseldorf treffen. Die Eintracht ist eine geile Truppe.

Bei Sporting Lissabon waren Sie der alleinige Dreh- und Angelpunkt im Sturmzentrum. Liegt Ihnen das besonders oder spielen Sie genauso gern mit einem gleichberechtigten Nebenmann?

Dost: Ich mag das. Obwohl wir in Frankfurt auch mit zwei Stürmern agieren. Am Ende gibt es aber so viele Systeme und man muss sich immer anpassen. Der Trainer stellt mich da auf, wo ich in seinen Augen am besten funktioniere.

Bas Dost: "Mein Vorbild war immer Hernan Crespo"

Kein Spieler aus den fünf europäischen Top-Ligen hat in den vergangenen drei Jahren mehr Kopfballtore erzielt als Ihre 26. Woher haben Sie diese Qualität?

Dost: Mit 1,96 Meter Länge sollte man schon was mit seinem Kopf können. Aber ich habe das sehr viel trainiert. Mein Vorbild war immer der Argentinier Hernan Crespo. Es gab aber einen großen Unterschied zwischen ihm und mir: die Frisur, er hat viele Haare, ich leider nicht mehr so (lacht).

In welchen Bereichen haben Sie sich im Vergleich zu Ihrer Zeit in Wolfsburg weiterentwickelt?

Dost: In Lissabon war der große Vorteil, dass ich immer gesetzt war. Egal ob ich getroffen habe, wie ich im Training unterwegs oder wie hoch der Druck auf meiner Person und die Mannschaft war. Das hat mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben, weil ich heute genau weiß, dass ich in jeder dieser Situationen meine Leistung abrufen kann. Das ist eine Stärke, die ich in Wolfsburg nicht hatte. Da war ich jünger, der Konkurrenzkampf war größer und ich kam nicht so oft zum Einsatz. Damit konnte ich nicht so gut umgehen.

Mit Wolfsburg sind Sie 2015 Vizemeister geworden. Welche Ziele haben Sie mit Eintracht Frankfurt?

Dost: Ich möchte in jeder Saison im Europapokal spielen. Und gerne in der Champions League. Das ist nun einmal der Wettbewerb, in dem jeder Spieler auflaufen möchte. Ich weiß aber auch, dass wir dafür noch Zeit brauchen. Aber Frankfurt hat das Potenzial für die Champions League. Nur dann muss in einer Saison auch alles zusammenpassen.

Eintracht Frankfurt: Die Spiele in der Europa-League-Gruppenphase

DatumUhrzeitH/AGegner
19. September18.55 UhrHFC Arsenal
3. Oktober21 UhrAVitoria Guimaraes
24. Oktober21 UhrHStandard Lüttich
7. November18.55 UhrAStandard Lüttich
28. November21 UhrAFC Arsenal
12. Dezember18.55 UhrHVitoria Guimaraes