Hamburgs B-Elf setzt sich souverän gegen den französischen Zweitligisten EA Guingamp durch. Tesche trifft doppelt. Einziger Wermutstropfen: Benjamin musste verletzt ausgewechselt werden.
Vier Tage nach der 4:2-Gala bei Meister VfL Wolfsburg hat der Hamburger SV die Pflichtaufgabe in der Europa League souverän gelöst.
Mit einer B-Elf gewannen die Hanseaten eine Woche nach dem 5:1-Sieg im Play-off-Hinspiel bei EA Guingamp am Donnerstagabend gegen den französischen Pokalsieger klar mit 3:1 (1:0) und erreichten dadurch die Gruppenphase. Die Zugänge Robert Tesche (42. und 51.) und Marcus Berg (47.) trafen für den HSV. Das Tor für Guingamp erzielte Lionel Mathis (90.).
Labbadia setzt auf die zweite Garde
"Es ist nicht selbstverständlich, dass man nach so einem Hinspiel-Ergebnis so viele Menschen ins Stadion kommen. Und ich denke, sie sind nach anfänglichen Schwierigkeiten entlohnt worden", sagte Trainer Bruno Labbadia, der sich mit der Mannschaft bei den Fans in der Kurve bedankte: "Es ist schön, dass wir im Moment ganz gut spielen. Aber wir können das ganz gut einordnen."
Der Bundesligazweite kam vor 25.798 Zuschauern in seiner spärlich gefüllten Arena nur schleppend in die Partie. Labbadia hatte nach dem hohen Sieg im Hinspiel vor einer Woche erwartungsgemäß auf seine zweite Garde gesetzt.
Vor der Pause vermochte es jedoch keiner der "Hinterbänkler", nachdrücklich auf sich aufmerksam zu machen. Aus der Startelf vom Triumph am vergangenen Sonntag in Wolfsburg standen in den Abwehrspielern David Rozehnal und Jerome Boateng sowie Angreifer Paolo Guerrero nur drei Profis bei Anpfiff auf dem Feld.
Berg in der Startelf
Dafür bekam unter anderem der in der Sommerpause für rund zehn Millionen Euro aus Groningen verpflichtete U21-EM-Torschützenkönig Berg Spielzeit von Beginn an. Aufgrund der zunächst wenig überzeugenden Vorstellung der Hamburger konnte der in seinen spielerischen Möglichkeiten limitierte Zweitligist aus der Bretagne problemlos mithalten und kam vor der Pause sogar einige Male zum Abschluss.
Die HSV-Fans mussten derweil bis zur 17. Minute auf die erste gelungene Kombination ihres Teams warten. Nach Zuspiel von Guerrero traf Romeo Castelen aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz des EA-Tores. Drei Minuten vor der Pause brach dann Tesche den Bann.
Der ehemalige Bielefelder war von Boateng mit einem langen Pass über Guingamps Hintermannschaft hinweg in Szene gesetzt worden und wuchtete den Ball ins Netz.
Benjamin verletzt sich
Das 1:0 schien für die Hamburger der benötigte Weckruf zu sein. So kam das Team stark verbessert aus der Kabine. Der nun auffällige Berg unterstrich bei seinem Kopfballtreffer seine Torjägerqualitäten und auch Tesche zeigte sich erneut zielstrebig im Abschluss. Nach der klaren Führung war der HSV die deutliche bessere Mannschaft und hätte weiter erhöhen können.
Doch Berg (58.) und Castelen (60.) trafen jeweils nur das Aluminium des Gäste-Gehäuses. Bei den Gastgebern waren die Torschützen Tesche und Berg die Besten. Bei Guingamp wusste allenfalls Mouritala Ogunbiyi in Ansätzen zu gefallen.
Einziger Wermutstropfen für die Rothosen: Benjamin verletzte sich und musste mit einer Bahre abtransportiert werden. Die genaue Verletzung steht noch nicht fest. Labbadia hatte bereits drei Mal gewechselt und musste die Partie zu zehnt beenden.
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