Ex-Teamkollege Diego Lugano über Beißattacke von Luis Suarez: "Er hätte jemanden getötet"

SID
27. April 202009:49
Luis Suarez sorgte bei der WM 2014 mit seiner Beiß-Attacke gegen Giorgio Chiellini für einen Eklat. getty
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Diego Lugano, ehemaliger Kapitän der Nationalmannschaft Uruguays, hat die Beißattacke von Stürmerstar Luis Suarez bei der WM 2014 gegen Italien-Verteidiger Giorgio Chiellini mit bedingungsloser Loyalität erklärt.

Suarez habe sich zu der Aktion hinreißen lassen, "damit wir nicht sterben. Er hat jemanden gebissen. Aber er hätte jemanden getötet, weil er sich der Sache (Einzug ins Achtelfinale, d. Red.) so loyal verschrieben hatte", sagte Lugano, der in der Partie gegen die Italiener wegen Knieproblemen fehlte, dem Daily Mirror.

Uruguay musste im entscheidenden letzten Gruppenspiel gegen Italien gewinnen, um ins Achtelfinale einzuziehen. Der Squadra Azzurra dagegen hätte ein Remis gereicht.

Lugano: Biss von Suarez hinterließ "psychologische Spuren" bei Chiellini

Suarez hatte Chiellini beim Stand von 0:0 in die Schulter gebissen, kam zunächst ungestraft davon und durfte auf dem Feld bleiben. Nur kurz darauf sorgte dann Diego Godin für Uruguays umjubelten 1:0-Siegtreffer, der Italiens Aus besiegelte. "Ich denke, dass Luis' Aktion psychologische Spuren bei Chiellini hinterlassen hat, weil wir bei der nächsten Ecke trafen", erklärte der mittlerweile 39-jährige Lugano, der seine Karriere Anfang 2018 beendet hat.

Für Suarez ging es seinerzeit um seine Zukunft, mit seinem damaligen Klub FC Liverpool hatte er sich vor der WM überworfen. "Und was er bei der WM gemacht hat, hätte ihn seinen Wechsel zu Madrid oder Barcelona kosten können", erinnert sich Lugano. Suarez wechselte schließlich zu Barca, wurde allerdings nachträglich für vier Monate gesperrt.

Uruguay brachte seine Beißattacke letztlich nicht allzu viel. Zwar zogen die Südamerikaner bei der WM 2014 als Gruppenzweiter hinter Costa Rica in die Runde der letzten 16 ein, dort unterlag man aber Kolumbien mit 0:2. Für Lugano war indes das erste Gruppenspiel gegen Costa Rica sein letztes von insgesamt 95 Länderspielen gewesen. In den zwei weiteren Vorrundenpartien fiel er verletzt aus, im Achtelfinale gegen Kolumbien kam der Innenverteidiger nicht zum Einsatz und beendete nach dem Turnier seine Laufbahn in der Nationalelf.