Barcelona-Trainer Ronald Koeman ist in der spanischen Presse für seine bizarre Pressekonferenz am Mittwoch vor dem La-Liga-Spiel gegen Cadiz (Donnerstag ab 22 Uhr auf DAZN) scharf kritisiert, teilweise aber auch für sein Selbstvertrauen gelobt worden.
Koemans Erscheinungsbild sei laut der Barca-nahen Mundo Deportivo "bezeichnend für einen Mann, der kurz vor dem Zusammenbruch steht". Im Vorstand soll bereits die Entscheidung gefallen sein, dass der Niederländer gehen muss. Die Sport schrieb, dass "die Gewitterwolken bereits über dem niederländischen Reisebus hängen". Seine Erklärung habe den Medienvertretern "das Wort im Halse stecken" gelassen.
Noch drastischer formulierte es die größte spanische Tageszeitung El Pais auf ihrer Website: "Fiktiv betrachtet wäre der niederländische Trainer heute ein alternder Tim (bezogen auf "Tim und Struppi", Anm. d. Red.), der mit einer Schlinge um den Hals durch die Welt läuft und darauf wartet, dass ihn jemand aufhängt."
Koemans Äußerungen auf der Pressekonferenz würden den Eindruck verstärken, dass "Ronald Koeman nur an Ronald Koeman denkt. Weder an seine Spieler, noch an die Fans, und schon gar nicht an Barca."
Zuspruch gab es dafür von der Marca: "Er sagte genug. Mit Klasse. Mit Nachdruck." Koeman habe seine Enttäuschung über die vereinsinterne Lage und die Ultimaten des Vorstands endlich hervorgebracht.
Koeman hatte bei der PK keine Fragen von Journalisten zugelassen, sondern sich auf das Verlesen einer schriftlichen Erklärung beschränkt. Barca-Präsident Joan Laporta erklärte wenige Stunden später, dass die Klubführung erst "in letzter Minute" von Koemans Plan erfahren habe.