Der FC Bayern München will weiter expandieren, wobei es den deutschen Rekordmeister nach Asien zieht. Internationalisierungschef Jörg Wacker kündigt in der "Bild" große Investitionen an und spricht von einem riesigen Potential auf dem chinesischen Markt. Außerdem räumt er Versäumnisse gegenüber der Premier League ein.
"Fest steht, dass wir sehr ähnlich wie voriges Jahr in die USA in der zweiten Juli-Hälfte eine China-Tour machen, mit wahrscheinlich Spielen in Peking und Shanghai", erklärte Wacker die Pläne der Münchner für die kommende Saison und erinnert dabei gleichzeitig an die Beliebtheit des Fußballs und der Bayern im fernen Osten.
"In China gibt es über 170 Millionen Fußballfans, fast 90 Millionen Bayern-Sympathisanten. Und: Fußball ist dort demnächst Schulfach. Da sehen wir ein riesiges Potential, vor allem auch im Fanartikel-Verkauf."
Trikots mit chinesischen Schriftzeichen
Der Bayern-Vorstand könne es sich sogar vorstellen, die Trikots dort zukünftig bei entsprechender Nachfrage mit chinesischen Schriftzeichen zu verkaufen. Das Hauptaugenmerk soll aber auf den sozialen Medien liegen.
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"Wir entwickeln derzeit eine eigenständige chinesische Website und eine App für diesen Markt. Es laufen schon intensive Gespräche über Medien-Kooperationen. Und wir entwickeln eine spezielle E-Commerce-Plattform für den chinesischen Markt", erklärte der 47-Jährige.
"Der Sport entscheidet"
Einen Spieler aus bestimmten Regionen wegen Marketingzwecken zu verpflichten, schloss Wacker hingegen aus: "Ähnliche Fragen wurden beim Markteintritt in den USA auch schon gestellt. So etwas generiert zwar Aufmerksamkeit, aber ganz klar: Der Sport entscheidet. Spieler werden nach Qualität und nicht nach Nationalität verpflichtet."
Von Bayerns neuem Büro in New York, welches vor rund zehn Monaten eröffnet wurde, verspricht er sich eine Menge. "Jede einzelne Aktivität zahlt sich aus und stärkt die Marke FC Bayern. Aber das monetäre Auszahlen ist ein mittel- und langfristiger Prozess", so Wacker, der gleichzeitig Versäumnisse der höchsten deutschen Spielklasse einräumte.
"Der FC Bayern, aber auch die gesamte Bundesliga, haben beim Thema Internationalisierung im Vergleich zur englischen Premier League Nachholbedarf. Die Premier League hat schon vor über 20 Jahren angefangen, sich international zu positionieren und zu vermarkten."
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