Karl-Heinz Rummenigge ist über den 3:0 (1:0)-Auftaktsieg von Bayern München in der Champions League beim FC Barcelona regelrecht ins Schwärmen geraten. "Das war ein Meilenstein", sagte der frühere Vorstandschef des deutschen Rekordmeisters bei Bild live: "Die Bayern haben sich großen Respekt erspielt."
Von einer Favoritenrolle der Münchner in der Königsklasse zu sprechen, sei aber "zu früh. Richtig los geht es erst mit der K.o.-Phase." Außerdem gebe es "Kader, die noch breiter aufgestellt sind. Aber Bayern ist kein Gegner, den man gerne zugelost bekommt. Das Räderwerk läuft. Die anderen müssen sich zum Teil noch beweisen."
Rummenigge gab zu, dass er im weiteren Verlauf "gerne ein Spiel Bayern München gegen Paris Saint-Germain erleben" würde: "Mal sehen, wer da als Sieger vom Platz geht." In der vergangenen Saison waren die Bayern im Viertelfinale an Kylian Mbappe, Neymar und Co. gescheitert.
PSG hat sich im Sommer äußerst prominent verstärkt und unter anderem Weltstar Lionel Messi von Barca verpflichtet. "Mit Messi ist ihnen die Seele rausgerissen worden. Sie gehen schweren Zeiten entgegen", sagte Rummenigge über Barcelona, die er "mit dem Ergebnis noch gut bedient" sieht. Vielsagend deutete er an: "Wenn man die Mannschaften sich angeschaut hat, wie sie taktisch aufgetreten sind..."
Messi-Transfer: "Dann wollen auch die anderen mehr"
Während Rummenigge weiterhin klarstellte, dass eine Messi-Verpflichtung für den FC Bayern zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd realistisch gewesen sei ("Das kann man nicht überlegen. Das Gehalt ist in so schwindelerregenden Höhen. Und man darf nicht vergessen: Das hat einen Effekt. Dann wollen die anderen auch mehr"), schwärmte er stattdessen vom eigenen Personal: Thomas Müller sei "ein Selbst-Motivator. Er ist ein ganz wertvoller Spieler, so ein bisschen die Seele der Mannschaft."
Zu Robert Lewandowski sagte er: "Er ist eine Tor-Maschine! Er hat am Anfang mal mit Real Madrid kokettiert. Aber wir haben ihm immer gesagt: Man kann auch mit Bayern München die Champions League gewinnen." In Dayot Upamecano sieht er einen "ganz wichtigen" und einen "echt gelungenen Transfer".
Den zuletzt schwelenden Konflikt zwischen dem FCB und dem BVB in Person von Hasan Salihamidzic und Michael Zorc wollte er nicht überbewerten: "Ein bisschen lebt der Fußball vom Frotzeln. Es ist der Beweis, dass Bayern Dortmund als Konkurrent um die Meisterschaft wahrnimmt. Da will man auch ein bisschen reizen."
Bezüglich einer Verpflichtung von Dortmund-Knipser Erling Haaland rechnet er Real Madrid gute Chancen aus: "Kann sein, dass sie die Schatulle im Sommer ein bisschen mehr aufmachen und möglicherweise Haaland und Kylian Mbappe holen." Mit Lewandowski habe Bayern "den besten Mittelstürmer der Welt. Haaland ist der zweitbeste."