Bayern-Legende Paul Breitner ist in der Impf-Debatte mit Joshua Kimmich hart ins Gericht gegangen. Der 70-Jährige kann den Verzicht des Nationalspielers nicht nachvollziehen.
"Ich brauche mit niemandem darüber zu diskutieren, ob er sich impfen lassen soll oder nicht. Für mich gibt es nur die Richtung, sich impfen zu lassen. Und da geht es nicht um eine Vorbildfunktion, sondern es geht um den Einzelnen", sagte Breitner beim "Sonntags-Stammtisch" des BR Fernsehen und schob nach: "Wenn er sich dagegen entscheidet, dann habe ich null Verständnis dafür."
Mit einer Vorbildfunktion habe die Debatte um Kimmich "grundsätzlich überhaupt nichts zu tun, sondern es geht um ihn", führte der Weltmeister von 1974 aus.
Breitner bezog sich außerdem auf eine Aussage von Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. Dieser hatte Anfang Oktober in der Diskussion einen Vergleich gezogen, dass die Verweigerung einer Impfung gegen Corona genauso unverantwortlich wie Alkohol am Steuer sei.
"Er meinte damit und hätte vielleicht auch sagen können: Sich nicht impfen zu lassen, ist potenzielle, vorsätzliche Körperverletzung", erklärte Breitner. Außerdem merkte er an, dass ungeimpfte Spieler in einer von ihm trainierten Mannschaft nicht spielen würden.
Kimmich hatte am vergangenen Wochenende nach dem 4:0-Sieg gegen die TSG Hoffenheim bestätigt, dass er sich vorerst nicht impfen lassen möchte. Er habe "persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht", so der 26-Jährige.
Podolski steht Kimmich in Impf-Debatte zur Seite
In der Folge war eine Debatte um Kimmichs Entscheidung entbrannt. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich und hofft auf ein Umdenken von Kimmich.
Lukas Podolski verteidigte Kimmich hingegen. "Jeder kann selber entscheiden, was er macht, und da verstehe ich nicht, warum man den Joshua Kimmich da so als Schwerverbrecher hinstellt", sagte der Ex-Nationalspieler in einem Gespräch mit der Bild-Zeitung.