Der Vertrag von Serge Gnabry läuft 2023 aus. Der Flügelspieler ist eine wichtige Figur bei Bayern - und deshalb sollte der FCB mit ihm verlängern.
Hätte es im Spiel des FC Bayern in Freiburg nicht die Verwirrung um Bayerns 12. Mann auf dem Platz gegeben, hätte Serge Gnabry für die Geschichte des Spiels gesorgt.
Nur 33 Sekunden nach seiner Einwechslung brachte der Nationalspieler die Münchner mit seinem Treffer auf die Siegerstraße. Auf dem Platz braucht Gnabry nicht lange, um Fakten zu schaffen. Bei der Planung seiner Zukunft lässt sich der 26-Jährige aber Zeit.
Sein Vertrag bei den Bayern läuft noch bis 30.6.2023. Wollen die Bosse also verhindern, dass Gnabry dann ablösefrei geht, sollten sie bald handeln und verlängern. So wie sie es diese Saison schon mit den Leistungsträgern Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Kingsley Coman getan haben.
Bei Manuel Neuer und Thomas Müller stehen die Zeichen auch auf Verlängerung. Müllers Berater Wiggerl Kögl wurde vergangene Woche an der Säbener Straße gesichtet, auch von Neuer gibt es positive Zeichen und auch keinerlei Gerüchte über einen möglichen Abgang. Neuer wirkt mittlerweile in Bayern fest verwurzelt, Müller ist ohnehin Ur-Ur-Bayer. Den Zeitpunkt für einen großen Transfer haben beide willentlich verstreichen lassen. Niemals wirkte es irgendwo schöner als bei Bayern. Bei Neuer und Müller wird man also wohl bald eine Lösung finden.
Bayerns Serge Gnabry: Europäische Topklubs haben Interesse
Bei Gnabry ist die Lage dagegen komplizierter. Der deutsche Nationalspieler könnte bei vielen Topklubs unterkommen. Jetzt geht es um die vielzitierte Wertschätzung. Die hatte Niklas Süle beispielsweise vermisst und entschied sich für einen ablösefreien Abgang nach Dortmund. Sollte Gnabry gehen, wird sein Klub allerdings eine Etage höher angesiedelt sein. Nach Informationen von SPOX und GOAL haben drei absolute Spitzenklubs ein Auge auf Gnabry geworfen: Real Madrid, der FC Liverpool und Juventus beobachten Gnabrys Situation genau.
Fordert ein Arbeitnehmer mehr Wertschätzung, meint er damit nicht immer, aber oft: mehr Geld. In Gnabrys Fall will er wohl soviel verdienen wie Leroy Sane und Kingsley Coman, die angeblich beide rund 17 Millionen Euro im Jahr kassieren. Schaut man auf die Scorerpunkte, wäre sein Wunsch auch nicht ungerechtfertigt: Gnabry kommt diese Saison wettbewerbsübergreifend auf 14 Tore und 10 Vorlagen. Bei Sane sind es 14 Tore und 15 Vorlagen, beim verletzungsanfälligen Coman 8 Tore und 6 Vorlagen. Seit seiner ersten Bayern-Saison 2018/19 kommt Gnabry insgesamt in 163 Spielen auf 101 Torbeteiligungen. Eine starke Bilanz.
Gnabry wird auch wissen, dass es für Bayern auf dem Markt nicht viele Alternativen für ihn gibt. Zuletzt gab es Meldungen, die Verantwortlichen hätten für den Fall der Fälle den Brasilianer Antony von Ajax Amsterdam im Auge. Der 22-Jährige hat mit 12 Toren und 10 Vorlagen in dieser Saison ähnliche Werte aufzuweisen wie Gnabry. Allerdings größtenteils in der deutlich schwächeren Eredivisie.
Einen gestandenen Nationalspieler im besten Fußballer-Alter, der in der Offensive konstant Leistung bringt und auf höchstem Niveau - also auch in der Champions League - Spiele entscheiden kann, findet man nicht so leicht. Und wenn, wird es richtig teuer. Mit Gnabry hat man genau so einen Spieler schon in der Mannschaft. Er hat gute Argumente für eine anständige Gehaltserhöhung. Bei Coman war man bereit, sich großzügig zu zeigen und ihn auf das Gehaltslevel von Sane anzuheben. Bei Gnabry sollte Bayern jetzt nicht zu sparsam sein.