Friedhelm Funkel hat Stammtorhüter Michael Renisng bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf öffentlich angezählt und damit einer möglichen Torwartdiskussion Tür und Tor geöffnet.
"Der Michael (Rensing, Anm. d. Red.) muss Leistung bringen in den nächsten Wochen, sonst könnte ein Torwartwechsel durchaus passieren", erklärte Funkel im Gespräch mit DAZN und SPOX. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass er bislang "keine Sekunde daran gedacht" habe, Rensing auf die Bank zu setzen.
Der 34 Jahre alte Schlussmann hatte sich am vergangenen Sonntag bei der 0:4-Niederlage der Düsseldorfer gegen RB Leipzig einen folgenschweren Fehler vor dem frühen Führungstreffer der Gäste geleistet.
Darüber hinaus gab Rensing bereits beim Rückrundenauftakt der Fortuna in Augsburg keine gute Figur ab, als er den zwischenzeitlichen Ausgleich der Fuggerstädter durch einen direkten Freistoßtreffer von Jonathan Schmid kassierte. Aufgrund seiner unkonstanten Leistung ist Rensing bei den Rheinländern längst nicht mehr unumstritten.
Fortuna Düsseldorf: Aufstiegskeeper Raphael Wolf seit Monaten verletzt
Rensings Ersatzmann Raphael Wolf, der in der Aufstiegssaison noch anstelle des ehemaligen Bayern-Keepers das Tor der Düsseldorfer gehütet, anschließend aber seinen Stammplatz wegen Funkels "Bauchgefühl" kurz vor Saisonbeginn wieder verloren hatte, laboriert jedoch noch an den Folgen einer langwierigen Nackenverletzung.
Ein Virus hatte einen Nerv des 30-Jährigen angegriffen und in der Folge Schwindelanfälle, Gleichgewichtsstörungen und Benommenheit ausgelöst. Nach rund drei Monaten Pause nahm Wolf erst im Dezember wieder am Mannschaftstraining der Düsseldorfer teil.
Weil der genaue Zeitpunkt einer Rückkehr jedoch nach wie vor fraglich ist, verpflichtete die Fortuna im Winter Routinier Jaroslav Drobny. "Die Zusammenarbeit mit Raphael Wolf ist langfristig ausgerichtet, mit ihm planen wir für die Zukunft. Deshalb geben wir ihm alle Zeit, mit unserer Hilfe an seiner vollständigen Genesung zu arbeiten", erklärte Sportvorstand Lutz Pfannenstiel den Drobny-Transfer.
gettyDrobny hinterlässt wackeligen Eindruck - Funkel-Theater sorgt für Unruhe
Bei seinem Einstand hinterließ der 39 Jahre alte Torhüter jedoch keinen guten Eindruck. Drobny leistete sich beim Telekom Cup im Spiel um Platz drei gegen Hertha BSC seinen schweren Patzer, der zur zwischenzeitlichen Führung der Hauptstädter führte. Die Fortuna gewann letztendlich mit 3:1, allerdings hinterließ der erste Auftritt Drobnys mehr Fragen als Antworten in der Düsseldorfer Torwartdiskussion.
Bereits vor mehr als fünf Jahren löste die Frage nach der Wahl des Stammtorhüters bei den Rheinländern einen Eklat aus: Vor Beginn der Saison 2013/14 entschied sich der damalige Trainer Mike Büskens für Fabian Giefer (heute Augsburg) und gegen Rensing. Dieser flüchtete anschließend vom Traininsgelände und wurde in der Folge für zwei Spiele suspendiert, anschließend jedoch begnadigt.
Nach dem Ende der jahresübergreifenden Erfolgsserie mit vier Siegen in Folge am vergangenen Sonntag gegen Leipzig gastiert die Fortuna am Samstag bei der TSG 1899 Hoffenheim (ab 15.30 Uhr im LIVETICKER). In der Hinrunde hatte der Aufsteiger überraschend mit 2:1 gewonnen.
Aktuell hat die Fortuna sieben Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz. In der Winterpause sorgte die Posse um eine vorzeitige Vertragsverlängerung zwischen den Rheinländern und Aufstiegstrainer Funkel jedoch für viel Unruhe.
Der Klub hatte sich zunächst gegen eine Verlängerung mit Funkel entschieden, nach zahlreichen Protesten der Fans jedoch den Kontrakt mit dem 65-Jährigen verlängert. Die Verlängerung gilt jedoch nur im Falle des Klassenerhalts.
Die Verwirrung um Funkel im Winter, sowie die aktuelle sportliche Lage der Düsseldorfer wird unter anderem am Sonntag ab 20 Uhr im Matchday Feature auf DAZN thematisiert.
Rensing und Wolf im Duell um den Stammplatz bei Fortuna
Spieler | Spiele | Gegentore | Spiele ohne Gegentor |
Michael Rensing | 124 | 178 | 33 |
Raphael Wolf | 32 | 43 | 7 |