20 Jahre nach dem Triumph im eigenen Land könnte sich die französische Nationalmannschaft ein zweites Mal die Krone des Weltfußballs aufsetzen. Am Dienstag (ab 20.00 Uhr im LIVETICKER) trifft die Equipe Tricolore im Halbfinale auf Belgien. Wie das Team von Trainer Didier Deschamps die Runde der letzten Vier erreichte, erfahrt Ihr hier.
In der Gruppe mit Australien, Peru und Dänemark ging Frankreich schon allein aufgrund der individuellen Klasse des WM-Kaders als klarer Favorit an den Start.
Frankreich bei der WM 2018: Holprige und glanzlose Gruppenphase
Dennoch startete die Gruppenphase für Les Bleus ziemlich holprig: Gegen Australien sorgte Antoine Griezmann erst durch einen Foulelfmeter in der zweiten Halbzeit für die Führung, den die Socceroos allerdings nur wenige Minuten später ebenfalls durch einen Strafstoß ausglichen. Kurz vor Schluss landete ein abgefälschter Schuss von Paul Pogba im Netz und Frankreich fuhr einen mühsamen Auftaktsieg sein.
Auch gegen Peru gewann die Equipe Tricolore in wenig überzeugender Manier. Kylian Mbappe staubte in der ersten Hälfte zum 1:0 ab. Dabei blieb es letztendlich und somit reichte Frankreich ein mageres und mit Pfiffen bedachtes 0:0 gegen Dänemark für den Gruppensieg. Dass Frankreich dennoch als einer der klaren Favoriten in der K.o.-Phase galt, lag daran, dass andere Top-Teams wie Argentinien, Brasilien oder Spanien ebenfalls keine überzeugenden Leistungen abriefen.
WM 2018: Abschlusstabelle der Gruppe C
Mannschaft | Spiele | Punkte | Tore |
Frankreich | 3 | 7 | 3:1 |
Dänemark | 3 | 5 | 2:1 |
Peru | 3 | 3 | 2:2 |
Australien | 3 | 1 | 2:5 |
WM 2018: Frankreich schlägt Argentinien und Uruguay
Nach der mühsamen Gruppenphase wartete im Achtelfinale direkt ein ungleich schwerer Gegner auf Deschamps und seine Mannschaft. Weil Argentinien um Superstar Lionel Messi nur Platz zwei in der Gruppe D belegte, kam es bereits in der Runde der letzten 16 zum ersten echten Thriller der WM. Das Spiel in Kasan war eine der Spektakulärsten Begegnungen der WM: Griezmann brachte Frankreich früh per Elfmeter in Führung, doch kurz vor der Pause traf Angel Di Maria sehenswert zum Ausgleich.
Nach dem Wiederbeginn kamen die Südamerikaner, die als Außenseiter in das Duell mit Frankreich gegangen waren, sogar zum Führungstreffer: Verteidiger Gabriel Mercado fälschte einen Schuss von Messi unhaltbar für Frankreichs Schlussmann Hugo Lloris ab. Dann drehte die Equipe Tricolore jedoch auf und zeigte zum ersten Mal bei dieser WM ihre geballte Offensivpower. Pavard traf per Traumvolley aus 20 Metern zum Ausgleich, zwei Treffer von Mbappe besiegelten letztendlich den Viertelfinaleinzug der Franzosen. Der Anschlusstreffer für Argentinien von Sergio Aguero zum 3:4 kurz vor Schluss kam zu spät.
Im Viertelfinale kam der Gegner wieder aus Südamerika. Gegen Uruguay entschied Frankreich die Partie kurz vor und kurz nach der Halbzeitpause. In der ersten Hälfte köpfte Raphael Varane einen Freistoß von Griezmann zum 1:0 ins Tor. Später war der Stürmer selbst der Torschütze, doch Uruguays Torwart Fernando Muslera half gründlich mit. Einen eigentlich harmlosen Schuss rutschte dem Keeper durch die Hände. Uruguay kam nach diesem Patzer nicht mehr zurück ins Spiel, was auch an der souveränen Art und Weise lag, mit der Frankreich die Zwei-Tore-Führung letztendlich ausspielte.
Frankreichs Abschneiden bei den letzten fünf Weltmeisterschaften
Jahr | Runde | Gegner |
2014 | Viertelfinale | Deutschland |
2010 | Vorrunde | Uruguay, Mexiko, Südafrika |
2006 | Finale | Italien |
2002 | Vorrunde | Dänemark, Senegal, Uruguay |
1998 | Weltmeister | Brasilien |