Fortuna Düsseldorf konnte seine Talfahrt auch im Derby bei Bayer Leverkusen nicht stoppen. Trainer Friedhelm Funkel schöpft aus dem mutigen Auftritt seiner Elf dennoch Hoffnung für den Abstiegskampf.
Wieder kein Tor, wieder verloren, Absturz ans Tabellenende - aber Friedhelm Funkel schaltete dennoch in den Angriffsmodus: "Wenn wir so mutig weitermachen wie heute, werden wir in den nächsten Wochen wieder Punkte holen und andere Mannschaften überholen", sagte der 66 Jahre alte Trainer von Fortuna Düsseldorf nach der 0:3 (0:1)-Niederlage im rheinischen Derby bei Bayer Leverkusen.
Der Trainerroutinier lässt sich weder von der Negativserie mit nur einem Sieg aus den letzten neun Spielen, noch von der aufkommenden Kritik an seiner Person aus der Ruhe bringen. "Wir werden nicht nervös - weder ich noch die Mannschaft. Da kann geschrieben und gemacht werden, was will", sagte Funkel, "wir sind und bleiben ein verschworener Haufen."
Funkel: "Die haben nicht den Mut, mir das zu sagen"
Unter anderem wurde ihm medial eine Bevorzugung der Routiniers Adam Bodzek und Oliver Fink vorgeworfen, auch von einem Ultimatum für die Spiele gegen Leverkusen und Frankfurt war zu lesen. "Es ist unseriös, so etwas zu schreiben", bekräftigte der gebürtige Rheinländer nochmals seine Kritik: "Es stimmt einfach nicht, dass mir ein Ultimatum gestellt wurde. Das gibt es nicht, das gab es nicht und wird es auch nicht geben. Das steht ganz klar fest."
Funkel vermutet eine gezielte Indiskretion: "Von denen, die verantwortlich sind im operativen Geschäft, hat das keiner gesagt." Die Urheber "verstecken sich im Gebüsch und haben nicht den Mut, mir das zu sagen", so der Fortuna-Coach.
Auch Sportvorstand Lutz Pfannenstiel wollte im Rahmen des Rheinderbys nichts von der angeblichen Gnadenfrist wissen: "Dieses Ultimatum ist von außen hereingetragen worden und kommt auf keinen Fall von vereinsinterner Seite."
Die Fortuna-Profis stehen jedenfalls zu ihrem Coach: "Die Kommunikation mit dem Trainer ist überragend", betonte Abwehrchef Kaan Ayhan: "Wir folgen ihm - und das nicht erst seit dem Spiel gegen Leverkusen."
Ayhan: "Es geht darum, bis März zweistellig zu punkten"
Dennoch kann die Mannschaft die Vorgaben ihres Übungsleiters in den letzten Wochen zu selten umsetzen. Im Angriffsspiel mangelt es der mit lediglich 18 Saisontoren schlechtesten Offensive der Liga an Kreativität, zudem fehlt die nötige Präzision im Abschluss.
Die Abhängigkeit von Elf-Tore-Mann Rouwen Hennings ist unübersehbar, ansonsten traf nur Erik Thommy (zwei Tore) mehrfach. Nur drei Tore in den letzten acht Spielen - damit war der Absturz auf Tabellenplatz 18 nicht zu bremsen. Der Verlust wichtiger Leistungsträger im vergangenen Sommer erweist sich immer mehr als Bumerang.
Auch in Leverkusen kam Düsseldorf nicht über gute Ansätze hinaus, am Ende stand trotz eines über weite Strecken mutigen und ansprechenden Auftritts wieder nichts Zählbares. "Wir waren einfach nicht effektiv genug", sagte Thommy: "Aber spätestens jetzt muss jeder gesehen haben, dass diese Mannschaft lebt. Jeder glaubt daran, dass wir auf lange Sicht unten rauskommen."
Teamkollege Ayhan hat sich dafür auch schon einen genauen Plan zurechtgelegt: "Es geht darum, bis März zweistellig zu punkten. Das ist fast schon Pflicht. Dann bringen wir die anderen auch wieder unter Zugzwang."