Das Manchester City der 2. Liga?

Julian Alexander Fischer
15. August 200919:12
FSV Trainer Tomas Oral (2.v.r.) feiert den Aufstieg in die 2.Bundesliga 2008Getty
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Der FSV Frankfurt ist seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga 2008 einer großen Fluktuation ausgesetzt. Vor allem erfahrene Spieler werden ge- und verkauft. Ob sich eine solch expansive Transferpoltik auszahlt? In Greuther Fürth sind die Hessen nach der Auftakt-Pleite gegen Duisburg schon unter Zugzwang (17.45 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY).

Das erste Spiel der neuen Saison verlor der FSV Frankfurt daheim gegen den MSV Duisburg mit 1:2. Auch im DFB-Pokal war gegen Borussia Mönchengladbach bereits in Runde eins Schluss - kein guter Start für das Team von Trainer Tomas Oral.

Dabei stehen Oral einen ganze Hand voll neuer, "alter" Profis zur Verfügung. Verdiente Spieler wie Alexander Klitzpera oder Youssef Mokhtari mussten gehen. Obwohl sie noch in der abgelaufenen Saison für den Klassenerhalt des Aufsteigers gesorgt hatten.

Nahmhafte Zu- und Abgänge

Uwe Stöver, seit dem 01. Juli sportlicher Leiter im Verein, findet anerkennende Worte für seine Ex-Angestellten. Eine andere Lösung sieht er jedoch nicht: "Alle Spieler hatten ihren Anteil am Klassenerhalt der vergangenen Saison und sich dem FSV verdient gemacht. Dennoch gibt es Entscheidungen, die getroffen werden müssen, um gegebenenfalls weitere Schritte in der Entwicklung nach vorne zu kommen. Diese hat der Verein zum Ende der letzten Saison beschlossen und danach haben sich alle auszurichten."

Die Konsolidierung des Vereins steht im zweiten Jahr in der 2. Liga im Vordergrund. Dabei sollen erneut erfahrene Profis helfen.

Während in anderen Vereinen auf die Jugend gesetzt wird, geht der FSV Frankfurt andere Wege: Mit Gledson (29 Jahre), Soumaila Coulibaly (31), Alexander Voigt (31) und zuletzt Bakary Diakite (28) wurden gleich mehrere Altstars gekauft und damit offensichtlich auf Erfahrung gebaut.

Nachwuchs soll integriert werden

Stöver will sich aber nicht als Alt-Herren-Verein abstempeln lassen und erklärt gegenüber SPOX: "Mit Alexis Theodosiadis, Benjamin Pintol, Aziz Bouhaddouz, Anil Albayrak, Behnam Tayebi und Stefan Hickl stehen derzeit sechs Spieler aus unserem Nachwuchsbereich im Lizenzkader des FSV Frankfurt. Wir sind bemüht, durch entsprechende Arbeit weitere folgen zu lassen."

Trotzdem gelten viele der Neuzugänge trotz aller Verdienste und in der Bundesliga als gescheitert.

Beispiel: Soumaila Coulibaly. Der Malier kam bei seinem Ex-Klub Borussia Mönchengladbach in der letzten Saison auf gerade einmal vier Einsätze (0 Tore). Und trotzdem ist sich Stöver sicher, "keine gescheiterten Spieler verpflichtet" zu haben.

Frankfurt als "Mini ManCity"?

Das Transfergebaren der Hessen erinnert ein klein wenig an einen der aufregendsten Klubs der Sommerpause. Auf den Welt-Transfermärkten hat sich Manchester City durch seine aggressive Einkaufspolitik einen zweifelhaften Namen gemacht.

Frankfurt erscheint da wie der kleine Bruder, im ganz kleinen Format. Die sportliche Leitung verfolgt in dieser Hinsicht das Maximalprinzip: "Manchester City ist in der Lage, entsprechend viel Geld in die Mannschaft zu investieren. Wir gehören in der zweiten Liga zu der Kategorie, die mit bescheidenen Mitteln versucht, optimal zu investieren."

Viel wichtiger als Diskussionen über die Transferpolitik findet Stöver die Weiterentwicklung der Mannschaft in der ominösen zweiten Saison: "Ich denke, dass wir die Situation gut einschätzen können und für uns zum jetzigen Zeitpunkt der Klassenerhalt die klare Zielsetzung darstellt."

Die Zusammensetzung des kickenden Personals ist dafür lediglich Mittel zum Zweck.

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