Der FSV Mainz 05 steht vor seiner Europacup-Nagelprobe gegen den RSC Anderlecht. Dennoch macht Martin Schmidt keinen Hehl daraus, dass bei ihm die strategischen Überlegungen vor der Europa-League-Partie am Donnerstag gegen den RSC Anderlecht (21.05 Uhr im LIVETICKER) bereits begonnen haben.
Dass Martin Schmidt seinem Eidgenossen an der Seitenlinie mal schnell auf Schwiizerdütsch ein Remis vorschlägt, darf bezweifelt werden.
"Dieser Wettbewerb ist wie eine Gruppenphase im Turniermodus. Da beginnt jetzt schon das Taktieren", sagte der Coach mit Blick auf die Begegnung des 3. Spieltags, bei der Schmidt auf seinen Landsmann René Weiler trifft. Ein "neutrales" Ergebnis wäre für beide Schweizer sicher nicht schlecht. Schließlich führen der belgische Rekordmeister und der Tabellensiebte der Fußball-Bundesliga die Gruppe mit jeweils vier Punkten an.
Schmidt hat großen Respekt vor Anderlecht
Schmidt hat jedenfalls eine Menge Respekt vor dem dreimaligen Europacup-Sieger (zweimal Pokalsieger, einmal UEFA-Cup), der als Spitzenreiter der belgischen Eliteklasse nach Mainz reist. "Es ist ein hochkarätiger Gegner - auch wenn man die Geschichte des Klubs betrachtet", äußerte der Coach, der Anderlecht zuletzt im Spiel gegen Standard Lüttich vor Ort beobachtet hat: "Das ist ein echtes Highlight für uns."
Immerhin meint Schmidt genau zu wissen, was auf ihn und seine Mannschaft zukommt. "Sie haben eine einfache, gute Spielanlage - wie man es von Weiler aus seiner Zeit beim 1. FC Nürnberg kennt", sagte der 49-Jährige: "Mal sehen, wer dieses kleine Schweizer Duell für sich entscheidet. Ich kenne René. Er ist ein sehr veranlagter Trainer, er hat einen sehr guten Namen in der Schweiz."
Schmidt könnte sich unsterblich machen
spoxSchmidt selbst könnte sich in Mainz durch den erstmaligen Einzug in die K.o.-Runde des Europacups unsterblich machen. Mit einem Sieg gegen Anderlecht würde ein großer Schritt dahin gelingen. Doch dann müssen sich die Mainzer im Vergleich zum glücklichen 2:1 (1:0) am vergangenen Sonntag im Südwest-Derby gegen Darmstadt 98 erheblich steigern.
Das weiß auch der Trainer. "Wir müssen wieder Fahrt aufnehmen, um solide Fußball zu spielen. Wir kriegen mal eine gute Halbzeit hin, aber die endgültige Stabilität haben wir noch nicht", sagte Schmidt, der personell nur ein wenig rotieren will: "Ich werde sicher nicht alles durcheinanderwirbeln, auf den laufintensiven Positionen werde ich aber bestimmt wechseln."
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Mainz: Lössl - Donati, Bell, Hack, Bussmann - Frei, Gbamin - Onisiwo, Malli, De Blasis - Cordoba. - Trainer: Schmidt
Anderlecht: Roef - Spajic, Mbodji, Nuytinck, Acheampong - Dendoncker, Tielemans - Chipciu, Stanciu, Hanni - Teodorczyk. - Trainer: Weiler
Schiedsrichter: Jesús Gil Manzano (Spanien)