Die französische Justiz hat einen internationalen Haftbefehl gegen den ehemaligen asiatischen Fußballchef und FIFA-Funktionär Mohamed Bin Hammam erlassen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Justizkreisen. Der 74-Jährige steht im Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2022 an Katar unter Korruptionsverdacht.
Einem Bericht der französischen Sportzeitung L'Equipe zufolge wurde der Haftbefehl bereits am 22. Juni erlassen, nachdem der Katarer auf mehrere Vorladungen nicht reagiert hatte und sein Aufenthaltsort unbekannt ist. Bin Hammam, ehemaliger Präsident der Asiatischen Fußballkonföderation (AFC), wird "private Korruption im Zusammenhang mit der Vergabe der WM vorgeworfen", sagte die Quelle.
Der ehemalige FIFA-Präsidentschaftskandidat war bereits im Dezember 2012 lebenslang von der FIFA-Ethikkommission gesperrt worden. Ihm wird vorgeworfen, dass er 2010 für den damaligen FIFA-Funktionär Reynald Temarii Anwaltskosten in Höhe von 305.000 Euro übernommen haben soll, um damit Einfluss auf die WM-Vergabe zu nehmen.
Im Januar 2018 hatte Bin Hammam bereits den Erhalt von 6,7 Millionen Euro aus Deutschland im Zusammenhang mit der WM 2006 bestätigt. Wofür, ist bis heute ungeklärt. Die WM 2006 war im Jahr 2000 in Zürich nach Deutschland vergeben worden.