Das Risikospiel zwischen den Nordrivalen Hansa Rostock und dem FC St. Pauli (1:0) hat die Polizei am Samstagabend in Atem gehalten. Immer wieder kam es zu versuchten Konfrontationen, die durch das konsequenten Einschreiten der Polizisten und Polizistinnen allerdings verhindert werden konnten. Auch ein Wasserwerfer wurde eingesetzt.
Schon vor dem Spiel hatte es eine Provokation von Hansa-Anhängern in Richtung der Fans des Millerntor-Klubs gegeben. Die Polizei musste an einer Brücke über der A20 fünf Schweinsköpfe entfernen, die neben einem Graffito mit den Worten "St. Pauli Schweine" platziert worden waren.
Eine Sprecherin der Polizei bestätigte der Ostsee-Zeitung, dass die Schweinsköpfe von der Tierrettung der Rostocker Feuerwehr beseitigt wurden. "Wir ermitteln wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und wegen eines Verstoßes gegen das Tierkadaver-Beseitigungsgesetz", sagte sie.
Die Landes- und Bundespolizei gab nach dem Spiel bekannt, dass Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz und Sachbeschädigung aufgenommen werden. Darüber hinaus beschossen sich die gegnerischen Fangruppen mit Pyrotechnik.
"Dass es im gesamten Einsatzverlauf zu keinem direkten Aufeinandertreffen der rivalisierenden Fangruppierungen kam, ist Ergebnis des konsequenten Polizeieinsatzes", resümierten die beiden Polizeiführer Achim Segebarth und Ralf Scheiner nach dem gemeinsamen Einsatz.
Insgesamt waren 1450 Polizeibeamte der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern und Bundespolizei im Einsatz und wurden unterstützt durch Einsatzkräfte aus Hamburg und Schleswig-Holstein, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.